Neue Kommunikationsstandards Kathrein nimmt Testumgebung für LTE und 5G in Betrieb
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Kommunikationsspezialist Kathrein hat in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Konzern Ericsson an seinem Stammsitz in Rosenheim eine Testumgebung für zukunftsweisende Mobilfunktechnologien eröffnet.

Im Testbett betreibt Kathrein in den kommenden Jahren Simulationen, die Grundlagen für die Weiterentwicklung des aktuellen Mobilfunkstandards LTE sowie für den neuen Standard 5G bilden sollen.
„Mit der Testumgebung können wir das Zusammenspiel verschiedener Technologien in einem Gesamtsystem erproben. Das ist für unsere Entwicklungsarbeit sehr wichtig“, erläutert Maximilian Göttl, Leiter Portfolio & Innovation im Bereich Communication Products bei Kathrein. „Wir bilden sozusagen ein eigenes Netz und können auf diese Weise Aufschlüsse im Live-Betrieb sammeln.“ Mit dem so gewonnen Wissen lassen sich Systeme schrittweise verbessern, was vor allem mit Blick auf den neuen Mobilfunkstandard 5G von Bedeutung ist.
Wichtige Erkenntnisse für den künftigen Praxiseinsatz
„Wir können damit Empfehlungen für die Industrie und Netzbetreiber ableiten, wie sich Systeme optimal konzipieren lassen“, so Göttl weiter. Das betreffe beispielsweise auch den Technologiebereich Massive MIMO (Multiple Input, Multiple Output). MIMO steckt bereits in der aktuellen LTE-Technik. Dabei werden mehrere Empfangs- und Sendeantennen gleichzeitig genutzt. Bei Massive MIMO kommen hingegen Dutzende oder gar Hunderte Antennenmodule in einem Antennenarray zum Einsatz. Dadurch lassen sich sehr hohe Datenraten in einem Frequenzband erzielen.
Einer der Schwerpunkte bei den Versuchen im Testbett liegt im Bereich Automotive. Um die Datenübertragung von und zu Fahrzeugen zu optimieren, werden Autos mit entsprechenden Antennensystemen ausgerüstet. Damit können bei Testfahrten in Rosenheim wertvolle Erkenntnisse zur zukünftigen Systemauslegung gewonnen werden.
Zudem kooperiert Kathrein mit Altair Engineering. Der globale CAE-Softwareanbieter mit seiner Deutschlandzentrale in Böblingen bietet mit WinProp ein Programm an, mit dem die Mobilfunkausbreitung auf Basis von Kartenmaterial simuliert wird. Die im Testbed ermittelten realen Messergebnisse können dann mit dieser Computersimulation abgeglichen werden. Ziel ist, Messfahrten für zukünftige Systemarchitekturen gänzlich am Computer vornehmen zu können.
Bei der Testumgebung arbeitet der Bereich Kathrein Innovation eng mit der Research-Abteilung von Ericsson zusammen. Der Netzausrüster mit Sitz in Stockholm ist seit vielen Jahren Partner von Kathrein und stellt die Basisstationen sowie weitere Komponenten für die Messungen. „Das Testbed untermauert unseren Anspruch, Vordenker für neue Technologien zu sein. Wir werden in Rosenheim Zukunft gestalten“, sagt Anton Kathrein, CEO der Kathrein-Gruppe.
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