COG Deutschland erweitert Vorstandsgremium und intensiviert Aktivitäten

Redakteur: Margit Kuther

Wenn für die Produktion oder die Wartung dringend benötigte Komponenten plötzlich nicht mehr verfügbar sind, kann dies vor allem für Hersteller besonders langlebiger Geräte und Anlagen massive finanzielle Auswirkungen haben.

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COG-Vorstand (v.l): Irina Werle (BMK), Frank Mützner (Osram), Ulrich Vogel (Electronic Direct), Anke Bartel (Velocity Electronics), Axel Wagner (Würth EiSos), Joachim Tosberg (RAFI), Dr.-Ing. Wolfgang Heinbach (GMP German Machine Parts) und Stefanie Kölbl (TQ-Systems)
COG-Vorstand (v.l): Irina Werle (BMK), Frank Mützner (Osram), Ulrich Vogel (Electronic Direct), Anke Bartel (Velocity Electronics), Axel Wagner (Würth EiSos), Joachim Tosberg (RAFI), Dr.-Ing. Wolfgang Heinbach (GMP German Machine Parts) und Stefanie Kölbl (TQ-Systems)
(Bild: COG)

So werden in der Automobil-, Raumfahrt-, Militär-, Bahn-, Kraftwerks-, Medizin- und Automatisierungstechnik schon heute bis zu 50% der über den gesamten Produktlebenszyklus anfallenden Gesamtbetriebskosten (TCO) direkt oder indirekt durch abgekündigte oder aus anderen Gründen plötzlich nicht mehr verfügbare Hard- oder Software verursacht. Dabei rechnet man bei der COG (Component Obsolescence Group) Deutschland e.V. in den nächsten Jahren sogar noch mit einer weiteren Verschärfung der Situation, wie Verbandsvorsitzender Dr. Wolfgang Heinbach auf der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung betonte.

Die 2005 gegründete Non-Profit-Industrieorganisation entwickelt deshalb Hand in Hand mit den Experten ihrer aktuell 149 Mitgliedsfirmen in diversen Arbeitsgruppen immer neue Ideen, Maßnahmen und Methoden, um Unternehmen bei der Vermeidung oder zumindest Reduzierung etwaiger Obsoleszenz-Probleme zu überstützen. „In den vergangenen 14 Jahren haben wir als Verband viele neue Werkzeuge und Hilfsmittel geschaffen, die unseren Mitgliedern das Obsoleszenz-Management enorm erleichtern“, bestätigt Heinbach. Aber angesichts immer kürzerer Innovationszyklen und neuer Technologietrends wie beispielsweise IoT sehe sich der Verband gleichzeitig auch mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert, die sich oft nur mit großem Aufwand und über einen langen Zeitraum hinweg bewältigen ließen.

Um diesen Herausforderungen auch in Zukunft optimal gerecht werden zu können, wurde der Vorstand der COG Deutschland auf der Jahreshauptversammlung nun erstmals auf acht Personen erweitert. Neben dem bei der Wahl für weitere zwei Jahr im Amt bestätigten Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Heinbach (Geschäftsführer GMP German Machine Parts), seinem Stellvertreter Axel Wagner (Head of Department Compliance Würth Elektronik EiSos) und Kassenwartin Anke Bartel (Product Marketing Velocity Electronics) gehören ab sofort auch Irina Werle (Obsolescence Management BMK Group), Frank Mützner (Long Term Availability Manager Osram Continental), Ulrich Vogel (Geschäftsführer Electronic Direct), Joachim Tosberg (Life Cycle Management RAFI) und Stefanie Kölbl (Head of Obsolescence Management TQ-Systems) dem Gremium an. Wie schon die beiden sich nicht zur Wiederwahl gestellten bisherigen Vorstandsmitglieder, Kassier Matthias Kohls (Bombardier) und Stefanie Laufenberg-van Rickelen (Geschäftsführerin van Rickelen), verfügen auch die fünf neuen Vorstandsmitglieder allesamt über langjährige Praxiserfahrung im Obsoleszenz-Management.

„Matthias Kohls und Stefanie Laufenberg-van Rickelen haben mit ihrem großen ehrenamtlichen Engagement über Jahre die erfolgreiche Verbandsarbeit des COG mitgeprägt. Aufgabe des erweiterten Vorstandes wird es nun sein, deren vielfältige Aktivitäten erfolgreich weiterzuführen und künftig möglichst viele weitere Mitstreiter für unsere Arbeit zu gewinnen“, so Heinbach.

Einen besonderen Schwerpunkt sieht der Vorstand für die nächsten Jahre dabei im Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Verbänden, und zwar sowohl auf nationaler wie auch internationaler Ebene. „Der wirksamste präventive Schutz vor Obsoleszenz ist eine umfassende Aufklärung über alle damit verbundenen Risiken, und das Aufzeigen denkbarer pro- und reaktiver Gegenmaßnahmen. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, Verbände, Unternehmen und Institutionen künftig noch viel intensiver für dieses hochbrisante Thema zu sensibilisieren“. Wie gut das in der Praxis funktionieren kann, zeigt das positive Beispiel des unter der Mitwirkung von COG-Mitgliedern entstandenen VDMA-Einheitsblattes 24903, das unter anderem die Mindestanforderungen an den Informationsgehalt von Änderungs- und Abkündigungsmitteilungen und an die für einen EDV-gestützten Datenaustausch erforderlichen Systemschnittstellen beschreibt. Denkbar seien aber auch internationale Kooperationsprojekte mit Organisationen wie dem International Institute of Obsolescence Management (IIOM International).

„Nachdem immer mehr deutsche Unternehmen weltweit tätig sind, ist es nur konsequent, als Verband die Vereinfachung und Standardisierung von Obsoleszenz-Management-Prozessen auch international weiter voranzutreiben. Unsere demnächst voll stimmberechtigte Mitgliedschaft im IIOM erschließt der COG Deutschland hier künftig neue Möglichkeiten“, freut sich Heinbach.

Die COG Deutschland e.V. bietet von der Obsoleszenzproblematik betroffenen Unternehmen die Möglichkeit, auf informeller Basis Erkenntnisse über Verfahren und Lösungen auszutauschen und gemeinsam die Entwicklung effizienter Obsoleszenz-Strategien voranzutreiben. Neben vierteljährlichen Zusammenkünften mit Fachvorträgen, Berichten von Arbeitsgruppen und Diskussionsgruppen stehen dafür eine weitere Plattformen für den direkten und indirekten Informationsaustausch rund um die Themen Obsoleszenzvermeidung und -Management zur Verfügung. //MK

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