Mikro-LED-Display Tianma investiert 160 Mio. US-Dollar in Prototyplinie
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Der Display-Spezialist will in eine Prototyplinie für Mikro-LED-Displays investieren. Die Display-Technik gilt nach der LC-Display-Technik als vielversprechend. So lassen sich damit transparente oder Displays mit gekrümmten Oberflächen fertigen.

Mikro-LED-Displays sollen die nächste Stufe bei der Display-Technik einläuten. Grundlage bei der Mikro-LED-Technik sind winzige LEDs, mit denen direkt die einzelnen Farbpixel erzeugt werden. Damit sollen sich effiziente und gleichzeitig flexible Displays herstellen, die direkt OLED-Displays angreifen sollen. Vor allem beim Thema Kontrast können Mikro-LED-Displays punkten.
Der chinesische Display–Spezialist Tianma investiert an seinem Standort Xiamen im Süden der Provinz Fujian in eine Vollprozess-Testlinie für Mikro-LED-basierte Produkte, einschließlich des Massentransfer-Prozesses zum fertigen Display.
Tianma spricht in seinem Blog von einer Investitionssumme von 160 Mio. US-Dollar. Im Detail geht es darum, bestimmte Technologien zu erforschen, wie sich LED-Chips auf TFT-Substrate konzentrieren lassen. Damit wollen die Techniker die spätere Massenproduktion vorzubereiten. Neben dem Transferprozess ist auch gemeint, Prozesse wie Inspektion, Bonden, Reparatur, Verpackung und Modulherstellung zu verbessern.
Das steckt hinter der Mikro-LED-Technik
Die Mikro-LED-Display-Technik ist ein Pixel-Array-Display, das aus LED-Chips mit einer Größe von weniger als 50 µm besteht. Die LED-Chips werden von einem aktiven Treiber-Array angesteuert.
Verglichen mit der aktuellen Mainstream-Display-Technik haben direkt emittierende LEDs die Vorteile einer höheren Helligkeit, einer hohen Auflösung, eines hohen Kontrastes, eines breiten Farbraums, einer hohen Zuverlässigkeit, eines geringen Stromverbrauchs, einer hohen Betriebstemperatur und einer langen Lebensdauer.
Transparente Displays mit Mikro-LEDs
Aufgrund ihrer geringen Größe von weniger als 50 µm von unterhalb der Auflösung des menschlichen Auges, lassen sich transparente Displays herstellen. Die eigentlichen LED-Chips bleiben unsichtbar. Das gezeigte 7,56'' transparent Mikro-LED-Display ist einer der ersten Prototypen.
Die Mikro-LEDs können auf flexible Substrate aufgebracht werden, wodurch sich das Display selbst an gekrümmte Oberflächen anpassen lässt. Ein auf einer Fachmesse vorgestelltes Display verfügt über einen inneren Biegeradius von R = 5 mm.
Eine nahtlose Verbindung
Da die LED-Chips bis zur Grenzlinie auf dem Treibersubstrat platziert werden können, lassen sich verschiedene Displays wie Kacheln zu einer größeren Displayfläche zusammenfügen. Dabei ist die Verbindung zwischen ihnen (fast) unsichtbar.
Es lassen sich Anzeigeflächen von klein bis sehr groß realisieren. Mikro-LED-Displays gelten in der Branche als Technologie der nächsten Generation.
Der Markt der Mikro-LED-Displays
Laut Marktprognosen hat der Mikro-LED-Markt ein enormes Potenzial und wird voraussichtlich in naher Zukunft ein schnelles Wachstum erreichen. Omdia erwartet, dass die jährlichen weltweiten Lieferungen von Mikro-LED-Displays bis 2028 auf fast 15,5 Mio. Einheiten ansteigen werden.
In einer früheren Version hatte es versehentlich 160 Mrd. US-Dollar geheißen. Korrekt sind es 160 Mio. US-Dollar oder 1,1 Mrd. RMB.
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