Bauteileverknappung: So minimieren Sie Risiken

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Die Nachfrage nach Bauelementen steigt nach wie vor. Neue Fertigungen sind nicht in Sicht. Conrad informiert, wie Kunden ihre Risiken minimieren können.

Conrads Logistik Center: Mit Kunden den Lagerbedarf optimieren
Conrads Logistik Center: Mit Kunden den Lagerbedarf optimieren
(Bild: MCG.Studios GmbH)

Im Laufe der letzten fünf Jahre musste sich die Elektronikindustrie vielen Problemen in der Versorgung und der Logistik stellen, wobei die Bauelementeverknappung vermutlich die größten Auswirkungen hatte. Die Ursachen für solche Engpässe sind vielfältig: Sie reichen vom hohen Komponentenbedarf Chinas, einer überhöhten Nachfrage über Überschwemmungen in den Fabriken bis hin zu Produktionsstilllegungen aufgrund von Erdbeben und Problemen bei der Versorgung mit mineralischen Rohstoffen. Die Bauteileverknappung wird eine der größten Herausforderungen.

Die Automobilindustrie erzeugt weiterhin eine starke Nachfrage, da elektronische Systeme einen zunehmenden Anteil an der Stückliste eines Fahrzeugs ausmachen. Das Wachstum von Hybridfahrzeugen, V2X/V2C-Anwendungen, ADAS und autonomen Fahrzeugen hat die Nachfrage weiter beschleunigt. Darüber hinaus sind auch Markttrends wie das industrielle Internet der Dinge (IIoT) für die Nachfrage nach einer breiten Palette von elektronischen Komponenten verantwortlich. Das gilt insbesondere für passive Bauelemente wie Keramikkondensatoren mit hoher Kapazität, Tantalkondensatoren und Dickschichtwiderstände sowie für Halbleiter einschließlich MOSFETS, Speicher-ICs und Analogbausteine.

Hersteller müssen abwägen, ob neue Produktionsanlagen lohnen

Aus Sicht des Komponentenherstellers befinden sich diese in der undankbaren Lage, dass sie versuchen müssen, die Lagerbestände dadurch zu erhalten, dass sie das Vorausahnen kurzfristiger Nachfragespitzen gegen Investitionen in neue Produktionsanlagen abwägen, deren Inbetriebnahme Jahre dauern kann, ganz zu schweigen von der damit verbundenen finanziellen Belastung. Kunden, deren Auftragsvolumen es ihnen ermöglicht, direkt mit den Komponentenherstellern zu verhandeln, erhalten voraussichtlich Lieferpriorität gegenüber anderen Vertriebskanälen für Bauelemente.

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Wie Kunden ihre Risiken minimieren können

Welche Schritte sollten Kunden in Betracht ziehen, um eine kontinuierliche Versorgung mit Bauelementen zu gewährleisten? Ein Ansatz besteht darin, mit einem einzigen Distributor zusammenzuarbeiten, der den Überblick über die Komponenten behält, die sich in Allokation befinden (also zugeteilt werden müssen) oder wahrscheinlich in Kürze befinden werden.So sprechen wir bei Conrad weiterhin mit unseren Kunden über laufende und künftige Aufträge, und mit unseren Lieferantenpartnern über Lieferzeiten und Auftragslimits. Unsere Systeme können Teile kennzeichnen, die sich in Allokation befinden, so dass wir im Gespräch mit unseren Kunden den Lagerbedarf besser vorhersehen und unsere Lagerbestellungen entsprechend anpassen können. Es muss weiter miteinander kommuniziert werden, da die Versorgung mit Bauelementen ein sehr dynamischer Prozess ist.

Es gilt darüber hinaus der Versuchung zu widerstehen, mehrere Bestellungen für die gleichen Komponenten bei verschiedenen Anbietern oder Distributoren aufzugeben; dies verkompliziert nur den Prozess der Angebotsprognose, indem eine Nachfrage erzeugt wird, die nicht repräsentativ für den tatsächlichen Bedarf ist.

Preise im Blick behalten

Ein weiterer Aspekt dieser Situation ist, dass der Preis zweitrangig werden kann, da die Aufrechterhaltung einer ausreichenden und rechtzeitigen Versorgung entscheidende Bedeutung erlangt. Zweifelsohne kann die Preisgestaltung ein emotionsgeladenes Thema sein und erfordert eine sorgfältige Überwachung sowie eine umsichtige Entscheidungsfindung, um sowohl den bezahlten Preis als auch die Kontinuität des Angebots zueinander ins Verhältnis zu setzen. Auch hier hilft die Zusammenarbeit mit jeweiligen Supply-Chain-Partnern, um diese über Produktionspläne und Bestandsanforderungen auf dem Laufenden zu halten. Das wird ihn in die Lage versetzen, den Kunden bestmöglich zu unterstützen.

Die verbauten Komponenten im Blick behalten

Ein weiterer Schritt, den Kunden unternehmen können, ist die sorgfältige Überprüfung ihrer Designs, um Komponenten auszumachen, bei denen das Risiko besteht, dass sie alloziert werden könnten. Eine solche Änderung des Kundenverhaltens ist ein positiver Schritt zur Bestimmung von Bauelementen, die das gesamte Design gefährden könnten. Denn was auch immer das Bauteil kostet, 0,0001 € oder 10 € – wenn es nicht zur Verfügung steht, kann das Endprodukt nicht hergestellt werden. Es kann in Erwägung gezogen werden, die identifizierten Komponenten entweder durch gleichartige, jedoch von einem anderen Hersteller anstatt der bevorzugten Marke, oder durch einen völlig anderen Typ zu ersetzen. Wenn zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Keramikkondensatoren mit hoher Kapazität erwartet werden: Vielleicht könnten dann die Schaltung oder das Layout so überarbeitet werden, dass ein anderer Kondensatortyp, etwa ein Polymerkondensator, die Aufgabe übernimmt? Die Einführung eines solchen Design-Review-Zyklus als Teil eines jeden Produkts ist ein kluges Unterfangen. Er wird nicht nur dazu führen, mögliche Unterbrechungen der Komponentenversorgung zu minimieren, sondern könnte auch zur Reduzierung Ihrer Gesamtstückliste beitragen.

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* Jesper Rasmussen ...ist , Director Electronic Components bei Conrad Business Supplies

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