Hearable, Wearable, Tracker „The Dash“, der Computer im Ohr
Ohrstöpsel, nur um Musik zu hören, waren Nikolaj Hviid zu wenig. So erfand der CEO von Bragi den weltweit ersten Ohrcomputer „The Dash“, der zugleich Fitness-Tracker ist.
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Bragi hat mit „The Dash“ den Markt der In-Ear-Kopfhörer revolutioniert: Denn „The Dash“, der bis zu einer Tiefe von einem Meter sogar wasserdicht ist, ist mehr als nur ein MP3-Player:
„The Dash“ ist zudem Bluetooth-Headset, Smartphone-Fernbedienung und Fitness-Tracker, also ein kleiner Ohrcomputer.
27 unterschiedliche Sensoren messen die Schrittgeschwindigkeit, Laufdistanz, die Körpertemperatur, Sauerstoffsättigung und Puls des Trägers über zwei im Ohrstecker integrierte Infrarot-LEDs. Gesteuert werden die Funktionen via Smartphone-App.
Das Besondere an „The Dash“ ist zudem, dass er via integriertem Drei-Achsen-Sensor Telefonate einfach mittels Kopfnicken annehmen oder durch Kopfschütteln ablehnen kann. Um Musik zu hören, ist dank des integrierten 4-GB-Speichers kein Smartphone erforderlich.
Der Entwickler Nikolaj Hviid, CEO und Gründer von Bragi, scheint mit seinem diskreten Assistenten, den er Hearable nennt, für alle Lebenslagen tatsächlich einen Nerv getroffen zu haben:
Vor rund zwei Jahren erst hat Bragi das bislang finanziell erfolgreichste Kickstarter-Projekt in Europa abgeschlossen. Doch für seine Vision eines im Ohr tragbaren Computers hat der Designer Hviid einiges riskiert: Überzeugt von seiner Idee, verkaufte er seine Anteile an der von ihm mitgegründeten Designagentur – übrigens die größte in Europa – und steckte sein Geld in „The Dash“.
Für ihn stand allerdings gar nicht die Elektronik oder der Wille, ein Wearable zu entwickeln, im Vordergrund. Der gebürtige Däne sieht sich vielmehr als jemand, der gesellschaftliche Probleme löst. Seine Visionen hat er schon öfters mit Technik und Design realisiert – Bragi ist seine sechste Unternehmensgründung.
Der Distributor EBV Elektronik, der u.a. Start-ups fördert, hat Bragi bei der Entwicklung des „The Dash“ unterstützt. EBV nutzte den direkten Kontakt zu Nikolaj Hviid für ein Interview aus erster Hand und informiert Leser im folgenden Beitrag sowie in seinem Magazin „The Quintessence of Wearable Technology“ (siehe Kasten) über bisher kaum bekannte Details aus der Entwicklungsschmiede von „The Dash“.
EBV: Wie wird man vom Designer zum Chef eines Elektronik-Start-ups?
Nikolaj Hviid: In Deutschland sieht man Design unter einem eher künstlerischen Ansatz. In Dänemark versteht man dagegen unter Design die Lösung gesellschaftlicher oder unternehmerischer Probleme. Und genau das habe ich gemacht: Ich wollte nicht unbedingt ein Elektronikunternehmen gründen.
Aber ich wollte ein gesellschaftliches Problem lösen – nämlich einen diskreten Computer entwickeln, der den Menschen unterstützen kann. Und diesen Computer konnte ich nur realisieren, wenn ich auch die Elektronik dafür entwickle. Also kam ich nicht drum herum, ein Elektronikunternehmen zu gründen
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