Photovoltaik: Großanlagen nicht immer die beste Wahl

Von Michael Eckstein

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Dezentralisierung statt Gigantomanie: Während rund um den Globus immer größere Sonnenkraftwerke entstehen, backt man in Deutschland kleinere Solar-Brötchen. Das ist durchaus sinnvoll.

Saubere Sache: Photovoltaik-Module wandeln Sonnenenergie im Betrieb emissionsfrei in elektrische Energie um.
Saubere Sache: Photovoltaik-Module wandeln Sonnenenergie im Betrieb emissionsfrei in elektrische Energie um.
(Bild: / CC0)

Weltweit sind Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von insgesamt 300.000 Megawatt installiert. Jahr für Jahr entstehen immer größere Anlagen. Ein Rekordprojekt jagt das nächste. Im Jahr 2015 war „Solar Star I und II“ in der kalifornischen Mojave-Wüste mit 579 Megawatt die größte Anlage der Welt. Nur ein Jahr später wurde sie von dem „Kamuthi Solar Power Project“ im indischen Bundesstaat Tamil Nadu übertrumpft.

Diese Anlage erstreckt sich auf einer Fläche von zehn Quadratkilometern und erreicht eine Kapazität von 648 Megawatt. Zurzeit ist der Longyangxia-Solarpark am Gelben Fluss in der chinesischen Provinz Qinghai, mit einer Kapazität von 850 Megawatt, der Spitzenreiter. Vier Millionen Solarmodule liefern den Strom. Die gigantische Anlage auf dem tibetischen Hochplateau ist nach und nach auf ihre jetzige Größe von circa 27 Quadratkilometern erweitert worden. Sie ist so riesig, dass sie vom Weltraum aus erkennbar ist.

Aber schon gibt es neue Pläne für eine noch größere Anlage: Im autonomen Gebiet Ningxia, im Nordwesten Chinas, soll ein Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Kapazität von 2000 Megawatt entstehen.

China und Indien, aufstrebende, energiehungrige Staaten mit einer stark wachsenden Bevölkerung, haben mit extremen Umweltproblemen zu kämpfen. Besonders in den Ballungszentren ist die Luftverschmutzung prekär. Daher unternehmen beide Länder große Anstrengungen ihre Stromerzeugung auf nicht-fossile und im Betrieb emissionsfreie Quellen umzustellen.

Aus Licht wird Strom – und aus Strom Geld

Erneuerbare Energien sollen langfristig Kohlekraftwerke überflüssig machen. Im weltweiten Vergleich gehört Deutschland zu den führenden Ländern bei der Nutzung von Photovoltaik zur Stromerzeugung. Allerdings sind die einzelnen Anlagen bei uns wesentlich kleiner dimensioniert. So zählen zwei Werke in Brandenburg, der Solarpark Neuhardenberg mit 145 Megawatt, und eine Einrichtung in Senftenberg mit 168 Megawatt, zu den größten Photovoltaikkraftwerken hierzulande.

Der Bau von vielen kleineren Photovoltaikanlagen hat Vorteile – besonders in vergleichsweise dichtbesiedelten Staaten wie Deutschland. Das sieht auch Ove Burmeister so, Geschäftsführer der Deutschen Energie Beratung GmbH aus Hamburg: „Kernanliegen der Energiewende ist die Dezentralisierung der Energieversorgung.“ Es sei sinnvoll, die Energie dort zu produzieren, wo sie verbraucht wird.

Solarkraftwerk ohne eigene Dachfläche betreiben

Die DEB Deutsche Energie Beratung GmbH errichtet auf langfristig gepachteten Großdächern schlüsselfertige Photovoltaikanlagen. Sie werden parzelliert als Direkteigentum mit Grundbucheintrag verkauft und können vollständig aus Eigenkapital bezahlt oder fremdfinanziert werden. Käufer haben so auch ohne eigene Dachfläche die Möglichkeit, die vom Staat für Betreiber von Photovoltaikanlagen vorgesehenen Vorteile zu nutzen.

„Die Investition in ein solches Solarkraftwerk ist eine Investition mit gesetzlichen Garantien“, erklärt Burmeister. Investoren würden zu Produzenten von sauberem Strom und könnten mit der Einspeisevergütung Geld verdienen. Die Vergütungshöhe für den produzierten Strom ist heute mit einer 20-jährigen staatlichen Garantie versehen. Hinzu kommen steuerliche Anreize: Eine Photovoltaikanlage der dritten Generation ist zu 100 Prozent abschreibbar. Je nach Größe und Funktion seien zudem bis zu 40 Prozent des Kaufpreises steuerlich rücktragfähig, erläutert Burmeister.

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