MXR-Serie mit bis zu acht analogen Eingängen
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Mit der Infiniium-MXR-Serie von Keysight bietet der Messtechnik-Hersteller ein Oszilloskop mit acht Eingängen und einer maximalen Bandbreite von 6 GHz. Das verbaute ASIC stammt aus der High-End-Serie UXR.

Wenn Tech-Firmen eine größere Produktneuheit vorstellen, dann laden sie die Presse ein und die Verantwortlichen erklären direkt am Gerät sämtliche Funktionen. Eigentlich. In Zeiten der Corona-Pandemie hat Keysight Technologies sein aktuelles Mixed-Signal-Oszilloskop im Rahmen eines Live-Webinars vorgestellt.
Das neue Mitglied aus der Infiniium-MXR-Serie bietet einige Besonderheiten. Auf dem ersten Blick auffällig sind die bis zu acht analogen Eingangskanäle. Die Zahl Acht ist bei der MXR-Serie nicht auf die Eingangskanäle begrenzt. Das Oszilloskop vereint zudem acht Messgeräte. Doch der Reihe nach.
Bis zu acht analoge Eingänge
Die MXR-Serie von Keysight bietet neben vier Eingängen nun erstmals acht analoge Eingangskanäle bei einer maximalen Bandbreite von 6 GHz. Die Abtastrate je Kanal liegt bei 16 GS/s und der Standard-Speicher je Kanal beträgt 200 Mpts. Zudem sind maximal 16 simultane digitale Kanäle möglich. Bedient wird das Oszilloskop über einen Touchscreen mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Bei der effektiven Bitanzahl (ENOB) erreicht das Oszilloskop bis zu neun. Der verbaute A/D-Wandler im Oszilloskop bietet eine Auflösung von 10 Bit.
Mit dem Messgerät sollen sich digitale Hochgeschwindigkeitsdesigns entwickeln lassen oder die Leistungsintegrität verifizieren. Selbst Wi-Fi 6, IoT- und IIoT-Anwendungen, sowie komplexe Imaging-Anwendungen und Galliumnitride- (GaN-)Halbleiter sind auf Frequenzen zwischen 2 und 6 GHz angewiesen. Hierzu notwendig ist Messtechnik für den Zeit- und Frequenzbereich, die in der Lage ist, analoge und digitale Kanäle gleichzeitig zu nutzen. Dabei idealerweise unterstützt von Software-Protokollen, Standards, integrierte Testassistenzen und eine Remote-Zusammenarbeit des weltweit verteilten Testteams.
Bandbreite per Software aufrüsten
Die anfallenden Messdaten werden im Gerät ASIC-gesteuert verarbeitet. Hier bedient sich Keysight der ASIC-Hardware aus seiner UXR-Serie. Merkmale sind eine digitale Down-Conversion von 2 GHz und die Bandbreite lässt sich per Software bis auf 6 GHz aufrüsten. Das ASIC ist auch für die Signalintegrität verantwortlich.
Zu den acht integrierten Messgeräten gehören neben dem Oszilloskop ein Digital-Voltmeter (DVM) mit einer Auflösung von vier Digits, ein Funktionsgenerator mit 50 MHz, ein Bode-Diagramm-Plotter, ein Frequenzzähler, ein Protokollanalysator mit verschiedenen Protokollen sowie ein Logikanalysator (MSO) mit 16 Kanälen und einer Auflösung von 8 GS/s. Ergänzt wird es durch eine umfangreiche Suite von Softwarelösungen, die sich auf Leistungsintegrität, digitale Hochgeschwindigkeitstests und Verifizierung konzentrieren. Die integrierte Software umfasst eine Fehlersuchfunktion, die die Identifizierung und Behebung seltener oder zufällig auftretender Fehler beschleunigt.
Wie die MXR-Serie Entwickler unterstützt
Dank der integrierten acht Messgeräte soll sich die tägliche Arbeit der Entwickler erleichtern. Testzeiten verkürzen sich und Probleme beim Übersprechen lassen sich minimieren. Die eingebaute Fehlersuchfunktion erlernt normale Signale und vergleicht sie, um abnormale Signale zu finden. Dabei wird auch alles andere erfasst, was beim Auftreten der abnormalen Signale geschieht. Das führt zu einer raschen Problemlösung bei der Fehlersuche bei unregelmäßigen, zufälligen oder falschen Signalen.
Komplexe Signalwechselwirkungen können Entwickler über die acht analogen Eingangskanäle und die 16 digitalen Kanäle überwachen und analysieren. Der integrierte Echtzeit-Spektrumanalysator soll eine bis zu hundertprozentige Erkennungswahrscheinlichkeit im Frequenzbereich auch bei asynchronen Fehlern erreichen.
Über die Offline-Analysesoftware PathWave Infiniium haben Entwickler weltweit die Möglichkeit, innerhalb von Entwicklungsteams nach Abschluss der Prüfstandsmessungen verschiedene Analysen und Datenmanipulationen durchzuführen und so die Effizienz und Effektivität des Prüfstands zu verbessern.
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