Medizintechnik und Halbleiter: Zeiss erzielt Rekordgewinn von 1 Mrd. Euro

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter

Das Technologie-Unternehmen Zeiss konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr in seinen vier Sparten deutlich wachsen. Der Umsatz wuchs auf 6 Mrd. Euro und der Gewinn auf eine Milliarde Euro. Dazu beigetragen hat auch die Halbleitertechnik.

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Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender des Vorstands der Zeiss-Gruppe: „Wir haben uns in allen Sparten hervorragend entwickelt.“
Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender des Vorstands der Zeiss-Gruppe: „Wir haben uns in allen Sparten hervorragend entwickelt.“
(Bild: Zeiss)

Rekordgewinne in diesen Zeiten sind eher selten: Und bei der Zeiss Gruppe konnten gleich vier Sparten zum Wachstum beitragen. Getrieben von der steigenden Nachfrage nach Medizintechnik, konnte Zeiss seinen Umsatz erstmals auf 6 Mrd. Euro und den Gewinn auf eine Milliarde Euro steigern.

Dank der Markteinführung der EUV-Technik konnte die Sparte „Semiconductor Manufacturing Technology“ ihren Umsatz um 7% auf 1,6 Mio. Euro steigern. Bei der EUV-Technik wird extremes ultraviolettes Licht (EUV) für die Lithographie-Optiken eingesetzt. Und das bei Strukturen von weniger als 20 Nanometern. Damit sind nicht nur effizientere, sondern auch leistungsfähigere und günstigere Chips möglich.

Chips, die mit der EUV-Technik von Zeiss hergestellt wurden, steckten inzwischen in der aktuellen Generation von Smartphones, sagte Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Michael Kaschke. In den kommenden Jahren gehe das Unternehmen von einem anhaltend soliden Wachstum aus. Es werde unter anderem auf der Nachfrage nach moderner Medizintechnik sowie nach immer schnelleren und kleineren Halbleitern beruhen.

Messtechnik für Automobilbranche schwächelt

In der Sparte „Medical Technology“ konnte das Unternehmen vor allem beim Wachstum der Mikrochirurgie als auch der Ophthalmologie profitieren. Die Sparte „Industrial Quality & Research“ spürte bei der Messtechnik und Qualitätssicherung die schwache Entwicklung der Automobilmärkte. Allerdings half die Akquisition von GOM für ein zusätzliches Wachstum in Oberflächenmessung und -digitalisierung. Das Geschäft der Mikroskopie hat sich stabilisiert und übertraf die Erwartungen.

Trotz der schwächelnden Zahlen aus der Automobilbranche konterte Kaschke damit, dass es sich beim autonomen Fahren und der Künstlichen Intelligenz im Auto um längerfristige Megatrends handelte. „Wir sind darauf vorbereitet. Unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung konnten wir um zehn Prozent auf 705 Mio. Euro steigern.“

Trotz aller euphorischen Zahlen erzielte das in Oberkochen ansässige Unternehmen 90% des Umsatzes außerhalb Deutschlands. Dabei sei Asien nach Amerika zum zweitwichtigsten Zeiss-Markt herangewachsen.

(Mit Material von dpa)

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