Prozessorhersteller Intel mit Umsatzeinbruch und Verlust – Aktie fällt
Intel-Chef Pat Gelsinger trat 2021 mit dem Versprechen an, den Halbleiter-Konzern nach Pannen bei der Chip-Entwicklung wieder auf Vordermann zu bringen. Doch eine Wende im Geschäft ist weiter nicht in Sicht. Im wichtigen Rechenzentrenmarkt verliert der Konzern an Boden.

Der Chip-Riese Intel wird vom Schrumpfen des PC-Marktes schwer erwischt und schwächelt auch im Geschäft mit Rechenzentren. In den beiden wichtigsten Standbeinen des Konzerns fiel der Umsatz im vergangenen Quartal um mehr als 30 Prozent. Der operative Gewinn bracht um mehr als 80 Prozent ein. Intel-Chef Pat Gelsinger verwies auf die schwache Konjunktur und stellte für das laufende Vierteljahr keine Besserung in Aussicht. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel am Donnerstag um fast zehn Prozent.
Intel lag mit den Quartalszahlen unter den Schätzungen von Analysten und verfehlte auch mit der Prognose für das laufende Vierteljahr die Erwartungen. Der Konzern rechnet mit Erlösen von 10,5 bis 11,5 Milliarden US-Dollar (9,6 bis 10,6 Mrd. Euro), während Analysten eher mit knapp 14 Milliarden gerechnet hatten.
Stärkster Rückgang seit fast 30 Jahren: PC-Markt abgestürzt
Im Geschäft mit PC-Chips fiel Intels Umsatz um fast 36 Prozent auf 6,6 Milliarden US-Dollar. Die Verkäufe von Personal Computern brachen im vergangenen Quartal nach Berechnungen der Analysefirma Gartner um gut 28 Prozent ein. Das war der schärfste Rückgang seit Gartner Mitte der 90er Jahr begann, den Markt zu erfassen. In den ersten Jahren der Corona-Pandemie war der Verkauf von Computern – vor allem Notebooks – explosiv gewachsen. Inzwischen ließ die Nachfrage stark nach.
Das operative Ergebnis von Intels PC-Bereich brach auf nur noch 699 Millionen US-Dollar ein – von rund 3,8 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor. Der Konzern nennt als Grund unter anderem Investitionen in künftige Chips und Produktionsprozesse.
Konkurrenz erfolgreich: Einbruch auch im wichtigen Rechenzentrumsmarkt
Bei Technik für Rechenzentren fielen die Erlöse um rund ein Drittel auf 4,3 Millionen US-Dollar. Intel kämpft in dem lukrativen Markt gegen angreifende und erfolgreiche Rivalen wie AMD. Auch in dieser Sparte gab es einen Ergebniseinbruch mit 371 Millionen US-Dollar statt 2,3 Milliarden US-Dollar vor einem Jahr.
Der Konzernumsatz fiel im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 14 Milliarden US-Dollar (12,8 Mrd Euro). Unterm Strich gab es einen Verlust von 664 Millionen US-Dollar nach einem Gewinn von gut 4,6 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor, wie Intel nach US-Börsenschluss mitteilte. (me)
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