Funkmessgerät für Patienten arbeitet störungsfrei im MRT

Ein batteriebetriebenes Fingeroxymeter ermittelt die Sauerstoffsättigung im Blut während eines MRT. Dazu mussten die Entwickler unter anderem eine Batterie entwickeln, die keine ferromagnetischen Eigenschaften aufweist.

Professor Dr. Sven Grundmann (li) und Dr. Ulrich Timm (mi) zusammen mit dem Geschäftsführer der Bluepoint Medical Bernd Lindner (re): Aus der Kooperation ist ein MRT-taugliches Messgerät entstanden, um Sauerstoffgehalt und Puls am Patienten zu messen.
Professor Dr. Sven Grundmann (li) und Dr. Ulrich Timm (mi) zusammen mit dem Geschäftsführer der Bluepoint Medical Bernd Lindner (re): Aus der Kooperation ist ein MRT-taugliches Messgerät entstanden, um Sauerstoffgehalt und Puls am Patienten zu messen.
(Bild: Universität Rostock / ITMZ)

Damit bei Patienten während einer MRT-Untersuchung die jederzeit die Vitalwerte gemessen werden können, haben Forscher ein MRT-taugliches Fingeroxymeter entwickelt. Die gemessenen Daten Sauerstoffsättigung und Puls des Patienten während der Untersuchung werden über Funk auf einem Monitor übertragen. Entstanden ist das Fingeroxymeter in Zusammenarbeit der Universität Rostock und der Firma Bluepoint medical. Das MRT-Fingeroxymeter ist von der ersten Idee bis zu den Prototypen in mehr als zwei Jahren Entwicklungsarbeit entstanden.

Das erläutert Lehrstuhl-Inhaber Professor Hartmut Ewald: „Es sind heute bei der Entwicklung von neuen Sensorlösungen für die medizinische Diagnostik nicht nur technische Probleme zu lösen, sondern es sind auch wichtige Fragestellungen zu beantworten, die mit der Medizingeräte-Zulassung nach den aktuellen Normen und der Validierung des Verfahrens zusammenhängen und so den gesamten Entwicklungsprozess des Gerätes beeinflussen. Das normgerechte Design eines medizinischen Sensors nach dem Medizinproduktegesetz ist nicht immer Bestandteil des Ingenieursstudiums“.

Batterie darf MRT nicht stören

Beispielsweise darf die eigens entwickelte Batterie keine ferromagnetischen Eigenschaften aufweisen, da sich das mit dem MRT schlecht verträgt. Die Bildgebung des MRT und die Sicherheit des Patienten dürfen jedoch in keiner Weise gefährdet werden. So funktioniert der Prototyp ohne Störung der Bildgebung. Dazu haben die Forscher regelmäßige Tests in einem MRT unter realen Bedingungen gefahren. Diese konnten in unmittelbarer Nähe im MRI flow lab des Lehrstuhls Strömungsmechanik der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock durchgeführt werden. Die Markteinführung soll im dritten Quartal 2020 erfolgen.

Sauerstoffsättigung im Gehirn

Aus der Kooperation der Uni Rostock und Bluepoint medical ist außerdem ein Messgerät entstanden, das den Sauerstoffgehalt im Gehirn ermittelt. Das Gerät wiegt 400 g und misst bei Patienten die Sauerstoffsättigung im Gehirn, während sie an der Herz-Lungen-Maschine angeschlossen sind. Bei dem Messverfahren der zerebralen Oxymetrie kann das Risiko von Hirnschäden nach Operationen mit Herz-Lungen-Maschinen signifikant vermindert werden.

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