Anwenderforum Das Oszilloskop im Alltag des Messtechnikers

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter

Was treibt den Markt der Oszilloskope an, werden Touch-Displays die Bedienung vereinfachen und welchen Einfluss hat ein 12-Bit A/D-Wandler auf das Messsignal? Auf unserem Anwenderforum Oszilloskope gab es nicht nur Grundlagen und vertiefende Themen – im Mittelpunkt stand die Praxis und der Austausch.

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Bei Rohde & Schwarz stand das Embedded Design im Mittelpunkt und wie das Oszilloskop dabei hilft, Fehler schnell und einfach zu finden.
Bei Rohde & Schwarz stand das Embedded Design im Mittelpunkt und wie das Oszilloskop dabei hilft, Fehler schnell und einfach zu finden.
(ELEKTRONIKPRAXIS)

Was treibt die aktuelle Messtechnik an? Das war eine Fragen, die wir auf unserem Anwenderforum Oszilloskope am 21. Mai in Würzburg nachgegangen sind. Die vier anwesenden Hersteller Teledyne LeCroy, Tektronix, Yokogawa und Rohde & Schwarz hatten wir mit der Frage konfrontiert. Getrieben wird die aktuelle Messtechnik von externen und internen Treibern.

Zu den externen Treibern, also jenen vom Markt getriebenen, gehören die höheren Bandbreiten (Daten) und die verbesserten Genauigkeiten. Oszilloskope müssen schneller und genauer messen. Sie sollen mit mehr Bandbreite, Abtastrate, Speichertiefe und Vertikalauflösung (ENOB) ausgestattet sein. Zudem kommen neue Ansätze bei den Designs. Die Oszilloskope müssen mit neuen Fähigkeiten wie serielle Protokollanalyse, Vektor-Signal-Analyse oder sogenannte Mixed-Signals verarbeiten können. Auch die komplexe Modulation sollte beherrschbar sein.

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Auf Seiten der internen Markt-Treiber steht vor allem der Preis. Immer mehr Leistung für weniger oder zumindest gleich viel Geld. Eine Frage wurde von unseren Teilnehmern und den Vertretern der Firmen sehr lebhaft diskutiert. Wie einfach oder wie schwer lassen sich moderne Oszilloskope bedienen? Jeder Hersteller sieht sein Gerät als beste Lösung. Doch glaubt man den Herstellern, so nutzen die Anwender nur 5% der bereitgestellten Funktionen.

Wesentlich für eine bessere Kommunikation mit dem Messgerät ist das Benutzerkonzept oder auch GUI. Von modernen Smartphones inspiriert verfügen die modernen Oszilloskope über touchfähige Displays. Doch komplett auf klassische Knöpfe und Regler möchte niemand verzichten. Ein reines kapazitives Touchdisplay wäre viel zu ungenau.

Grundlagenwissen und vertiefende Informationen

In den vier Vorträgen am Vormittag standen vor allem Grundlagenwissen aber auch vertiefende Informationen zu sehr speziellen messtechnischen Aufgaben. Thomas Stüber von Teledyne LeCroy ging in seinem Vortrag der Frage nach, wie sich Signale richtig messen, analysieren und auswerten lassen. Dabei ging er auf Bandbreite und Speicher, Abtastrate, Anstiegszeit, Speichertiefe, Vertikale Auflösung und verschiedene Messfunktionen ein.

Verbesserte A/D-Wandler mit Auflösungen bis zu 12 Bit verbessern die vertikale Auflösung. Damit sind Amplitudenstufen von bis zu 4096 möglich und die Dynamik verbessert sich auf 72 dB. Ein Fenster von 1 Volt lässt sich mit einem A/D-Wandler und 12 Bit mit 0,24 mV auflösen.

Ist Leistungsmessung mit einem Oszilloskop möglich? Anna Krone von Yokogawa hat den Vergleich angestellt. Welche Anforderungen an die Hardware wird gestellt? Wird ein Oszilloskop für die Leistungsmessung verwendet, dann ist die Genauigkeit des Oszilloskops sowie des verwendeten Zubehörs zu prüfen. Hinzu kommen noch verschiedene Spezifikationen des Zubehörs wie Bandbreite oder die elektrodynamische Wirkungsweise. Werden die Fehlerquellen berücksichtigt, so steht der Leistungsmessung nichts im Wege.

Abgerundet wurde der Vormittag durch Themen wie Fehlersuche an Embedded Designs von Rohde & Schwarz sowie Wireless Embedded Design Debug & Test von Tektronix.

Nach der Mittagspause haben sich unsere Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt und in jeweils einem 40 minütigem Workaround mit den messtechnischen Lösungen der verschiedenen Hersteller vertraut gemacht. Hier stand der praktische Teil im Mittelpunkt, der sehr interessiert von den Teilnehmern aufgenommen wurde.

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