Akkutechnbologie Zehn Fakten, die Sie über Lithium-Ionen-Akkus wissen sollten

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kuther

Wie man Lithium-Ionen-Akkus am besten behandeln sollte, wissen nur wenige Anwender - und noch immer sind viele hartnäckige und unzutreffende Gerüchte im Umlauf. Damit möchten wir endlich einmal aufräumen und Ihnen zehn Fakten verraten, die Sie über Lithium-Ionen-Akkus unbedingt wissen sollten.

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Der Lithium-Ionen-Akku: Für viele Anwender noch immer ein Buch mit sieben Siegeln
Der Lithium-Ionen-Akku: Für viele Anwender noch immer ein Buch mit sieben Siegeln
(Bild: BMZ)

Im Vergleich mit anderen Akkus sind Lithium-Ionen-Akkus wegen ihrer hohen Energiedichte bei relativ geringem Gewicht, ihrer Unempfindlichkeit gegenüber dem sogenannten Memory-Effekt und der geringen Selbstentladung schon lange die erste Wahl als Energiespeicher für mobile Geräte. Leider hat die Entwicklung der Akkutechnologie in den letzten Jahren nicht mit dem zunehmenden Energiehunger der Endgeräte Schritt gehalten und alternative Akkutechnologien sind derzeit nicht in Sicht. Die Lithium-Ionen-Akkus werden uns also noch einige Zeit erhalten bleiben, sodass sich ein Blick darauf lohnt, wie man seinen Akku am besten pflegt und Fehler vermeidet.

Moderne Akkus sollten 700 bis 1000 Ladezyklen verkraften

Lithium-Ionen-Akkus nutzen sich beim Aufladen ab, aber moderne Akkus sollten 700 bis 1000 Ladevorgänge verkraften, bevor die maximale Kapazität auf unter 90% des ursprünglichen Wertes sinkt. Gemessen werden hier die Ladezyklen.

Einmal Aufladen von 0 auf 100% entspricht einem Ladezyklus

Das Aufladen von 0% auf 100% entspricht einem Ladezyklus. Darüber, wie nicht vollständige Ladevorgänge etwa von 80% auf 100% zu zählen sind, besteht Uneinigkeit. Aktuelle Quellen gehen davon aus, dass ein Ladezyklus erst erreicht ist, wenn der Akku z.B. fünfmal von 80% auf 100% gebracht wurde.

Trennen Sie den Akku gleich nach dem Laden vom Ladegerät

Nachdem der Akku vollständig aufgeladen ist, sollte man ihn möglichst bald vom Ladegerät trennen, um eine vorzeitige Alterung zu verhindern. Bei neueren Geräten wird der Ladevorgang dann aber automatisch unterbrochen und erst wieder aufgenommen, wenn die Kapazität unter 95% sinkt.

Li-Ion-Akkus können Sie gleich nach dem Auspacken verwenden

Lithium-Ionen-Akkus benötigen keinerlei Konditionierung, es ist also nicht erforderlich, die Akkus neuer Geräte nach dem Auspacken erst einmal vollständig aufzuladen und danach mehrmals vollständig zu entladen.

Lagern Sie Akkus am besten im Kühlschrank

Die meisten Geräte werden mit einem für längere Lagerung optimalen Ladestand von 40 bis 50% ausgeliefert. Andere Quellen berichten von 50 bis 80%. Akkus sollten zudem stets außerhalb der Geräte und idealerweise im Kühlschrank gelagert werden, da hohe Temperaturen die Alterung beschleunigen.

Langsam laden schont den Akku

Langsames Laden bedeutet schonendes Laden und verlängert die Lebensdauer des Akkus. Ob sich die Nachteile schnellen Ladens innerhalb einer typischen Akkulebensdauer von zwei Jahren bemerkbar machen, ist allerdings fraglich.

Stärkere Ladegeräte laden den Akku nicht schneller

Generell kann jeder moderne Lithium-Ionen-Akku mit jedem grundsätzlich für Mobilgeräte geeigneten Ladegerät aufgeladen werden, ohne dass man sich Gedanken über deren Leistung machen muss; die Ladeelektronik der Geräte zieht nämlich stets nur so viel Strom (0,8 bis 1,2 A), wie das Gerät respektive der Akku vertragen kann. Die Kehrseite dieser Medaille ist freilich, dass das Aufladen mit stärkeren Ladegeräten in der Regel kaum schneller geht.

Entladen Sie Lithium-Ionen-Akkus nie vollständig

Lithium-Ionen-Akkus sollten möglichst nicht vollständig entladen werden, da das die Kapazität im Wiederholungsfall spürbar beeinträchtigen kann.

Vermeiden Sie sehr volle und sehr leere Akkus

Den Akku von 0% auf 100% aufzuladen, wirkt sich nicht positiv auf die Kapazität aus. Bei Nickel-Cadmium-Akkus kann das sogenannte Pumpen die Kapazität wieder erhöhen, Lithium-Ionen-Akkus hingegen leiden eher unter besonders hohen oder niedrigen Ladeständen. Allerdings kann durch vollständiges Ent- und Aufladen der Akkus oft die Ladeelektronik neu justiert werden, was zu korrekteren Ladestandanzeigen führen kann.

Die letzten 5% dauern am längsten

Das Laden der letzten 5% von 95% auf 100% dauert gewöhnlich übermäßig lange, weil der Ladestrom in diesem Bereich stark reduziert wird und es sich eigentlich nur noch um eine Erhaltungsladung handelt.

(Quelle: BMZ/www.androidnext.de, Sven Kloevekorn)

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