TSMC in Dresden Taiwan und Deutschland wollen enger zusammenarbeiten
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In Taiwan wurde der Deutsche Dr. Jörg Polster als erster Ausländer mit der „NSCS Medal for Science and Technology Professionalism“ ausgezeichnet. Während der Preisverleihung des taiwanischen Nationalen Wissenschaftsrats (NSC) verdichteten sich die Hinweise für ein Engagement von TSMC in Dresden.

Als erster Ausländer hat Dr. Jörg Polster vom taiwanischen Nationalen Wissenschaftsrat (NSC) die „NSCS Medal for Science and Technology Professionalism“ erhalten. Der promovierte Physiker (Technische Universität Dresden) leitet das Deutsche Institut Taipei seit Juli 2021 als Generaldirektor. Die Einrichtung wurde 2000 gegründet und ist die deutsche Auslandsvertretung in der Republik China, wie Taiwan politisch korrekt heißt. Da Deutschland Taiwan aufgrund der Ein-China-Politik der Volksrepublik nicht offiziell anerkennt, nimmt das Institut faktisch die Rolle einer Ständigen Vertretung wahr.
Mit der Auszeichnung würdigt der Rat Polsters Verdienste für die Förderung der technologischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit von Taiwan und Deutschland. Von der Preisverleihung („Medal of Excellence Award Ceremony“) hat die taiwanische „Central News Agency“ (CNA) berichtet – und dabei auf eine weitere interessante Entwicklung bezüglich des möglichen Engagements von TSMC in Dresden hingewiesen. Polster, dessen chinesischer Name Hsu Youge lautet, sagte in seiner Rede vor dem Rat, dass TSMC in den kommenden Wochen offiziell Pläne zum Bau einer Fabrik in der Nähe von Dresden bekannt geben könnte.
TSMC verhandelt mit potenziellen Kunden und Partnern
Bislang hat TSMC offiziell bestätigt, dass es mit Kunden und Partnern in Europa verhandelt, um die Möglichkeit zu prüfen, eine Fabrik mit Schwerpunkt auf Chips und Mikrocontroller für Automobilhersteller und weitere Industriekunden in Deutschland zu bauen. Die Kapazität und die Möglichkeiten der Fabrik werden voraussichtlich von Faktoren wie dem Bedarf der Kunden und der Unterstützung durch die Regierung abhängen. Über das geplante Investitionsvolumen sowie mögliche Beteiligungen und Subventionen sind bislang keine belastbaren Informationen bekannt.
In seiner Rede betonte Polster, dass er als Wissenschaftler selbst die Bedeutung von Wissenschaft und Technologie sowie von Forschung gut verstehe, die die Medaille impliziere, und dass die Auszeichnung seiner Ansicht nach einen neuen Impuls für die bilateralen akademischen Beziehungen zwischen Taiwan und Deutschland darstelle.
Beziehungen zwischen Taiwan und Deutschland sollen vertieft werden
Laut Polster hätte sich die Situation nach Covid-19 entspannt, so dass die Beziehungen zwischen Taiwan und Deutschland nun weiter vertieft werden könnten und würden. So sei der Vorsitzende des taiwanesischen Nationalen Wissenschaftsrates, Wu Cheng-chung, nach Deutschland gereist, und die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, habe eine Delegation nach Taiwan geführt – der letzte derartige Besuch sei mittlerweile 26 Jahre her.
Bei ihrem Besuch in Taiwan habe Stark-Watzinger der Unterzeichnung des „Taiwan-Deutschland-Abkommens über die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie“ begleitet, über die künftige bilaterale Zusammenarbeit gesprochen und auch Taiwans wissenschaftliche und technologische Forschung auf hohem Niveau kennengelernt. Auch der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sei nach Taiwan gekommen, um den Austausch zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen beider Seiten zu stärken. Polster betonte, dass daraus auch eine verstärkte industrielle Zusammenarbeit entstehen könne.
Kooperation bei Halbleiter- und Batterieforschung
Polster sagte, dass die taiwanesisch-deutsche Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie in den Bereichen Halbleiter- und Batterieforschung bereits auf einem soliden Fundament stehe. Weitere interessante Themen seien Satelliten und Elektromobilität. Er werde sich für die Umsetzung der Inhalte der von Taiwan und Deutschland unterzeichneten Absichtserklärung einsetzen, „um die bilaterale wissenschaftliche Forschungskooperation noch umfassender zu gestalten“. Wu wies nach Angaben der CNA darauf hin, dass sich das taiwanisch-deutsche Kooperationsprogramm für Lithiumbatterien derzeit in der dritten Phase der Prüfung befindet und voraussichtlich Anfang September offiziell genehmigt wird.
Am 14. Juli hatten das NSC und das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Interessierte dazu aufgerufen, sich für das Taiwan-Germany Academic Collaborative Research Program on Semiconductor Wafer Design für den Zeitraum von 2024 bis 2027 zu bewerben. Darüber hinaus seien gegenseitige Besuche und Online-Meetings zu den Themen künstliche Intelligenz und Wasserstoff-Energieforschung initiiert worden. (me)
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