Materialien Smarte Textilien sind auf dem Weg zur Serienfertigung

Redakteur: Dr. Anna-Lena Gutberlet

Smarte Textilien in Serienfertigung kostengünstig herstellen – um dieses Ziel zu erreichen, haben Forscher im Rahmen des kürzlich erfolgreich abgeschlossenen EU-Projekts PASTA neue Technologien entwickelt.

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E-thread-Faden mit LED auf Musterspule
E-thread-Faden mit LED auf Musterspule
(Bild: STFI)

LEDs in Wandtextilien, die im Brandfall mit leuchtenden Pfeilsymbolen den nächsten Fluchtweg markieren, im Stoff „versteckte“ RFID-Etiketten, die Markenkonfektionen sicher kennzeichnen und das Fälschen erschweren: Anwendungen wie diese sollen durch die Vorarbeiten von PASTA (Platform for Advanced Smart Textile Applications) nun leichter zu verwirklichen sein.

Das EU-Projekt, ein FuE-Verbund von 13 Unternehmen aus 5 Ländern, hatte zum Ziel, neue Technologien zur kostengünstigen Serienfertigung smarter Textilien zu entwickeln und länderübergreifend für die Branche bereitzustellen. Es endet nun erfolgreich nach vierjähriger Laufzeit.

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„EU-Projekte wie PASTA stärken die grenzüberschreitende Kooperation in wichtigen Forschungsfragen“, hebt Dr. Klaus Jansen, Geschäftsführer des Forschungskuratoriums Textil, Dachverband der 16 deutschen Textilforschungsinstitute, hervor.

Trotz der deutschen Vorreiterrolle bei technischen Textilien gebe es zahlreiche Experten im europäischen Umfeld, die mit ihrem Spezialwissen die europäische Textil- und Bekleidungsindustrie unterstützten und nach vorne bringen.

Von deutscher Seite an PASTA mitbeteiligt war das Sächsische Textilforschungsinstitut e. V. STFI. Den Chemnitzer Ingenieuren gelang es, mit Halbleitern bestücktes Metallgarn durch serienmäßiges Verarbeiten auf Stick- und Wirkmaschinen in großflächige Textilbahnen einzuarbeiten – Voraussetzung, um Textilien in großem Maßstab mittels Elektronik funktionalisieren zu können.

„Wir nutzten eine Verbundwirkmaschine von Karl Mayer Malimo“, erläutert Dr. Heike Illing-Günther, STFI-Forschungsleiterin. „Sie besitzt ein neuartiges Schusseintragssystem, mit dem der Schusseintrag von hochfesten Fasern wie z. B. Carbon leicht möglich ist. Aber auch das Einbringen von elektronisch funktionalisierten Garnen konnte realisiert werden.“

Hersteller des leitenden Fadens, auch E-Thread genannt, ist Primo 1 D aus Grenoble, ebenfalls Partner bei PASTA. Das Metallgarn wird bei Bedarf in einem speziellen Verfahren, ohne das übliche Verdrahten (Bonden), mit winzigen Bauteilen wie LEDs funktionalisiert.

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