Summit Deutsches Flachdisplay-Forum Neue Display-Technologien für bessere Nutzererfahrungen

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Mit einem haptischen Feedback und piezoelektrischen Elementen können Nutzer auf einem Display eine physikalische Tastatur fühlen. Die Teilnehmer diskutierten auch über die PFAS-Einschränkungen für die Display-Branche.

Haptisches Feedback: Für eine bessere Nutzererfahrung entwickeln die Display-Hersteller immer neue Verfahren.
Haptisches Feedback: Für eine bessere Nutzererfahrung entwickeln die Display-Hersteller immer neue Verfahren.
(Bild: (c) Mihai Simonia - stock.adobe.com)

Anfang Mai diskutierten mehr als 60 Experten des Deutschen Flachdisplay-Forum (DFF) der weltweiten Displayszene über neue Benutzererfahrungen bei elektronischen Displays. Eine optimale Nutzererfahrung ist elementar für den Wettbewerbsvorteil. In den insgesamt acht Vorträgen des Summit Meetings gingen die Teilnehmer der Frage nach, wie mithilfe neuer Displaytechniken bessere Nutzererfahrungen möglich sind.

Ob im Supermarkt, im Auto oder an der Waschmaschine: Touchscreens sind flächendeckend angekommen. Bei der Interaktion von Mensch und Maschine über das Display wird haptisches Feedback immer wichtiger. Es erleichtert dem Nutzer beispielsweise die Bedienung eines Smartphone-Touchscreens: Bei Druck auf den Screen vibriert das Smartphone kurz und reagiert so mit haptischem Feedback. Gleich mehrere Vorträge beschäftigten sich mit haptischem Feedback auf Oberflächen, darunter auch ein Vortrag des Gastgebers Kyocera.

Das Unternehmen hat die patentierte Haptivity-Technologie entwickelt. Sie verwendet piezoelektrische Elemente, einen Vibrationsverstärkungsmechanismus, einen Steuerkreislauf und eine eigens entwickelte Software, um Vibrationen über ein Paneel oder eine Displayoberfläche zu übertragen, wenn diese berührt und gedrückt wird.

Durch die Stimulierung neuraler Mechanorezeptoren in der Fingerkuppe des Nutzers replizieren piezoelektrisch erzeugte Vibrationswellenformen taktile Reize. Der Nutzer fühlt also beispielsweise physikalische Tasten auf einem Paneel und drückt sie, obwohl dort keine physikalischen Tasten vorhanden sind.

Neue Standards für OLED-Displays

Während des digitalen Meetings präsentierten die drei DFF Working Groups „OLED“, „System Integration“ und „Durability Plus“ aktuelle Ergebnisse ihrer Arbeit. Im Summit Meeting stellte Donald Schaffer, Leiter der Working Group „Automotive OLED“ und Head of Automotive Solution Business Unit Europe, Dexerials Europe B.V., die von den Mitgliedern entwickelte OLED-Spezifikation für Automobilanwendungen vor. Das DFF hatte sie im Rahmen der vom 8. bis 13. Mai 2022 stattfindenden SID Display Week in San José vorgestellt. Beim am 6. und 7. Juli in Kronberg wieder physisch stattfindenden 2. Focus Meeting des DFF wird es für Mitglieder die Möglichkeit geben, sich mit der OLED Working Group zur neuen Spezifikation auszutauschen.

PFAS-Einschränkungen bis spätestens Mitte 2027

Die Einschränkungen von Per- und Polyfluoralkylstoffen (PFAS) durch die EU waren erneut Thema der abschließenden Diskussionsrunde. Die EU plant, alle PFAS zu verbieten, wenn ihre Verwendung nicht nachweislich unersetzlich und für die Gesellschaft unerlässlich sind. „Viele Unternehmen aus dem asiatischen Wirtschaftsraum kennen diese EU-Anforderungen noch nicht“, sagte Hartmut Heske, General Manager des DFF. „Auch viele Anbieter in Europa sind sich möglicherweise nicht dessen bewusst, dass ihre Produkte PFAS enthalten.“

Dr. Guido Möller, Public Affairs Daikin Chemical Europe, empfahl den am Meeting teilnehmenden Display-Experten daher, noch in diesem Jahr alle relevanten Informationen zum Einsatz von PFAS zusammenzutragen. Aktuell erarbeite die EU bereits den entsprechenden Beschränkungsvorschlag. Anfang 2023 werde dieser voraussichtlich vorliegen, der Legislativvorschlag werde Ende 2024 folgen.

Anschließend werde es laut Dr. Möller eine Übergangsfrist von bis zu 36 Monaten geben. Mit dem Inkrafttreten der PFAS-Einschränkungen sei bis spätestens Mitte 2027 zu rechnen. Die Übergangsperiode sollten Unternehmen nutzen, um sich auf die ersten öffentlichen Konsultationen vorzubereiten. „Als DFF starten wir nun eine PFAS Working Group, um betroffene Stakeholder bei ihren Vorbereitungen zu unterstützen“, sagte Heske abschließend.

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