Gefährliche Stoffe EU will PFAS bei IPS- und FFS-Displays verbieten
Per- und Polyfluoralkylstoffe (PFAS) kommen unter anderem in Displays zum Einsatz. Allerdings gelten die Verbindungen als sehr problematisch und die EU will sie deshalb aus dem Verkehr ziehen.
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Die Europäische Union verpflichtet sich, alle Per- und Polyfluoralkylstoffe (PFAS) aus dem Verkehr zu ziehen. Dabei sind diese auf Fluor basierenden Verbindungen hochpersistent und mobil. Sie kontaminieren Luft, Wasser und Boden und werden mit Erkrankungen des reproduktiven Systems, der endokrinen Kreisläufe sowie des Immunsystems in Verbindung gebracht. Außerdem stehen sie im Verdacht, Krebs zu erregen.
Unter anderem in den Flüssigkristallmischungen für IPS-(In-Plane-Switching-) und FFS- (Fringe-Field-Switching-)Displays. Hier sollen die Verbindungen eine einwandfreie Funktion sicherstellen. Das DFF (Deutsches Flachdisplay-Forum e.V.) empfiehlt daher, die Verwendung von PFAS sorgfältig zu prüfen, um rechtzeitig auf Ausnahmegenehmigungen einwirken zu können.
Umweltskandale mit PFAS-Verbindungen
Die Gruppe der PFAS umfasst derzeit rund 4.700 Stoffe, die in zwei Hauptgruppen Polymere und nicht polymere PFAS unterteilt sind, die wiederum in weitere Untergruppen eingeteilt sind.
Ausgelöst wurde die Diskussion durch Umweltskandale um PFOA (Perfluoroctansäure) aus der Klasse der nichtpolymeren Perfluoralkylsäuren. Diese Substanz wurde unter anderem als Ausgangsemulgator für die Herstellung von PTFE verwendet.
Ihre Verwendung ist inzwischen sowohl in Europa als auch in den USA und Japan verboten. Das Moratorium der Industrie zur freiwilligen Substitution ist inzwischen durch die Skandale (hier vor allem GenX-Stoffe, ebenfalls Derivate von Perfluoralkylsäuren einer Chemour-Technologie) diskreditiert.
PFAS wird kaum in der Natur abgebaut
Das Problem ist, dass PFASs praktisch nicht natürlich abgebaut werden, und auch die biologischen Reinigungsstufen von Kläranlagen sind hier unwirksam, da Bakterien sie nicht verstoffwechseln können. Zudem sind die nichtpolymeren Klassen je nach Kettenlänge sehr mobil und verbreiten sich daher weltweit.
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