EU Chips Act Intel-Fab in Magdeburg soll mit 5 Milliarden Euro gefördert werden
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17 Milliarden Euro wird die geplante Intel-Chipfabrik in Magdeburg voraussichtlich kosten. Knapp ein Drittel davon soll aus deutschen Fördermitteln im Rahmen des EU Chips Act stammen.

Deutschland will Intel voraussichtlich mehr als 5 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln für den Bau seiner mit 17. Mrd. Euro veranschlagten Halbleiterfabrik in Magdeburg zur Verfügung stellen. Das meldet der Nachrichtendienst Bloomberg unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Diese Förderung erfolge im Rahmen der Bemühungen der Europäischen Union, die heimische Chip-Produktion auszubauen, auch bekannt als der EU Chips Act.
Endgültige Entscheidung über Mittel aus dem EU Chips Acts steht noch aus
Das Büro von Wirtschaftsminister Robert Habeck gab gegenüber Bloomberg an, dass die endgültige Höhe der Subvention von den Gesprächen mit der EU-Kommission abhängen würde. Eine konkrete Summe wurde nicht genannt, ein Sprecher ließ aber durchblicken, dass die öffentlichen Mittel angesichts der „hohen“ Investitionen von Intel „in Milliardenhöhe“ liegen sollten.
Noch sind die endgültigen Entscheidungen über die Zuschüsse nicht gefallen. Der Umfang müsse demnach noch von der Europäischen Kommission nach den Regeln für staatliche Beihilfen in der Region geprüft und genehmigt werden. Anfang Februar hatte die EU angekündigt, etwa 45 Mrd. Euro zur Förderung der Chipindustrie bereitzustellen.
Laut Bloomberg stehe zudem der Vorschlag im Raum, dass für die Förderung der Intel-Fab bereits zugewiesene Mittel aus dem 95,5-Milliarden-Euro-Haushalt von Horizont Europa oder der Important Projects of Common European Interest (IPCEI) umgewidmet werden könnten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen plant darüber hinaus, zusätzliche 12 Milliarden Euro an Fördermitteln für den EU Chips Act aus öffentlichen/privaten Quellen aufzutreiben.
Die EU hat erklärt, dass Unternehmen, die staatliche Beihilfen erhalten, mit „gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen“ konfrontiert werden, z. B. mit der Zusage, dass die EU in Krisenzeiten von den Unternehmen verlangen kann, dass sie ihre Lagerbestände melden und bestimmten Produkten Vorrang einräumen. Die EU könnte auch Ausfuhrkontrollen einführen und gemeinsame Beschaffungsprogramme auflegen. Es ist nicht bekannt, ob das mit Deutschland ausgehandelte Abkommen diese Verpflichtungen enthält oder nicht
Intel plant, nächstes Jahr mit dem Bau der Chipfabrik in Magdeburg zu beginnen. Die Anlage soll Chips mit Strukturgrößen im - laut Intel bis dahin voraussichtlich ausgereiften - Ångström-Bereich produzieren und bis 2027 in Betrieb gehen, „wenn die Europäische Kommission entsprechend ihre Zustimmung erteilt.“ Der Zeitplan des Baus der geplanten Anlage hängt entsprechend auch von der Höhe und Freigabe der Fördermittel im Rahmen des EU Chips Acts ab.
Gelsinger: Chipförderung sorgt für weltweit ausgeglichene Produktionsbedingungen
Die Höhe der Förderung würde den üblichen Plänen von anderen Intel-Neubauten weltweit entsprechend. Nach Angaben von Intel-CEO Pat Gelsinger koste es 30-40 Prozent mehr, eine Fabrik in Europa zu bauen, als in Asien. Intel rechne generell mit 30 Prozent an Subventionen für den Bau einer neuen Fab.
Gelsinger kündigte ebenso an, die Expansion in den USA voran und kündigte Pläne für Fabriken an einem bestehenden Standort in Arizona und einem neuen Standort in Ohio weiter voranzutreiben. Neben den Ausbau der Anlagen investiert Intel 50 Millionen US-$ in Hochschuleinrichtungen in Ohio, um Talente zu fördern und die Forschung zu unterstützen. Auch Intels geplante Mega-Anlage in Ohio, deren Bau mit 20 Mrd. US-$ veranschlagt wird, soll zu etwa 30 Prozent aus Fördermiteln des amerikanischen CHIPs-Act subventioniert werden.
„Der EU-Chip Act und der U.S. Chips Act sollen im Wesentlichen gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen“, sagte Gelsinger am Dienstag vor Reportern. „Die Investitionen [in den USA und Europa] sind wettbewerbsfähig mit denen, die anderswo auf der Welt getätigt werden. Die Ergebnisse dieser Investitionen in die Produktion ermöglichen es uns, auf dem Weltmarkt zu bestehen und zu konkurrieren.“
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