Internationalen Frauentag: 8. März 2023 Immer mehr Frauen werden Ingenieurinnen

Von Michael Eckstein

Erfreulicher Trend: Immer mehr Frauen arbeiten in Ingenieurberufen – zumindest im Südwesten der Bundesrepublik. Doch es bleibt noch sehr viel Luft nach oben: Insgesamt liegt der Frauenanteil in Ingenieurberufen in Baden-Württemberg bei deutlich unter 20 Prozent.

Über die letzten Jahre hat der Anteil an Frauen in Ingenieur-/MINT-Berufen in Baden-Württemberg zugenommen.
Über die letzten Jahre hat der Anteil an Frauen in Ingenieur-/MINT-Berufen in Baden-Württemberg zugenommen.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

In Baden-Württemberg arbeiteten zur Jahresmitte 2022 fast 36.500 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in einem Ingenieurberuf. Wie das Statistische Landesamt anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März mitteilt, hat sich die Zahl der Ingenieurinnen allein seit dem Jahr 2013 um annähernd 15.700 oder 75,4 Prozent erhöht und somit im gleichen Zeitraum etwa dreimal so stark wie bei den Männern (24,8 Prozent). Bezogen auf die insgesamt rund 2,21 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen arbeiteten 2022 zwar nur 1,7 Prozent in einem Ingenieurberuf, dennoch zeigt die positive Entwicklung der Beschäftigtenzahl, dass dieser Berufsbereich bei Frauen immer beliebter wird. In Bezug auf die Gesamtzahl der 202.000 Ingenieurfachkräfte im Land liegt der Frauenanteil aktuell bei gut 18 Prozent und damit um 4,5 Prozentpunkte höher als im Jahr 2013.

Ingenieurinnen und Ingenieure waren auch im Corona-Jahr 2020 gefragt: Während die Beschäftigtenzahl insgesamt 2020 leicht rückläufig war (−0,5 Prozent), stieg die Zahl der Ingenieurfachkräfte zeitgleich um 0,9 Prozent und die der weiblichen Ingenieurfachkräfte sogar um 3,2 Prozent an. Der Zuwachs bei der Zahl der Ingenieurinnen erhöhte sich im Jahr 2021 auf 4,0 Prozent und im Jahr 2022 auf 5,4 Prozent.

Demografischer Wandel, Digitalisierung und Dekarbonisierung steigern den Fachkräftebedarf

Durch den demografischen Wandel, die Digitalisierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft wird der Fachkräftebedarf insgesamt und vor allem der Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren besonders im hochindustrialisierten Baden-Württemberg in den kommenden Jahren weiter steigen.

Im Land der Tüftler und Denker sind die innovativen und stark technisch geprägten Leitbranchen traditionell grundlegende Eckpfeiler von Wohlstand und Beschäftigung. Deutschlandweit betrug die Ingenieursdichte, der Anteil von Ingenieurinnen an den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen insgesamt 1,4 Prozent. Einzig in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin lagen die Anteile mit 2,2 Prozent und 2,0 Prozent über der baden-württembergischen Quote von 1,7 Prozent, gefolgt von Bayern (1,6 Prozent), Hessen (1,5 Prozent) und Sachsen (1,4 Prozent). In Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland lag die weibliche Ingenieursdichte jeweils unter 1,0 Prozent.

Architektur und Garten- und Landschaftsbau bereits von Ingenieurinnen dominiert

Mit einem Anteil von 82 Prozent sind die Ingenieurberufe insgesamt nach wie vor eine Männerdomäne. Einige Tätigkeitsbereiche werden allerdings inzwischen von Frauen dominiert. Im Tätigkeitsfeld Innenarchitektur war der Frauenanteil mit 80 Prozent am höchsten, gefolgt von der Museums- und Ausstellungstechnik (57 Prozent), dem Garten- und Landschaftsbau (56 Prozent) und dem Teilbereich Architektur (52 Prozent). Im Bereich Produktion und Fertigung arbeitete knapp die Hälfte der weiblichen Ingenieurfachkräfte (18 500; 57 Prozent), jedoch lag der Frauenanteil dort nur bei 13 Prozent. (me)

Mit Material des Statistischen Bundesamtes Baden-Württemberg

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