FBDi-Quartalsbericht 4Q2021 Distribution: Umsatzplus von 50 und Auftragsplus von 103 Prozent
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Die Bauteileverknappung sorgt weiterhin für ein überproportionales Wachstum in der deutschen Bauelemente-Distribution. Der exorbitante Auftragseingang um 103 Prozent dürfte eine Absicherung der Kunden gegen künftigen Mangel sein.

Auch im vierten Quartal 2021 konnte die deutsche Bauelemente-Distribution überproportional zulegen, so der Fachverband der Bauelemente Distribution (FBDi). Getrieben von der anhaltenden Knappheit an Komponenten stieg der Umsatz um 48,6 Prozent auf 939 Millionen Euro. Im Gesamtjahr 2021 lag der Umsatz mit 3,41 Milliarden Euro um knapp 20 Prozent über 2020er Niveau.
Wie sehr die Bauteileverknappung den Druck auf die Branche verstärkt, zeigen die Zuwächse bei den Auftragseingängen: Ein Plus von 103 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro von Oktober bis Dezember 2021 bringt den Gesamtauftragsbestand für 2021 auf sagenhafte 5,7 Milliarden Euro.
Die Book-to-Bill-Rate im vierten Quartal blieb mit 1,65 weiterhin auf Rekordniveau; bei Halbleitern betrug sie sogar 1,8. Die Book-to-Bill-Rate ist ein wirtschaftlicher Indikator, der das Verhältnis von Auftragseingängen (book: Auftragsbuch) zu Umsätzen (bill: Rechnung) für einen bestimmten Zeitraum, in diesem Fall ein Quartal, angibt.
„Verhaltener“ Aufschwung bei Halbleitern wieder ausgeglichen
Bei den Produkten glich sich im vierten Quartal der eher „verhaltene“ Aufschwung bei Halbleitern wieder aus, diese wuchsen um fast 52 Prozent auf 628 Millionen Euro und erreichten damit wieder knapp 67 Prozent des gesamten Marktvolumens. Ein überproportionaler Zuwachs fand bei den Auftragseingängen statt, auf einen neuen Rekord von 1,13 Milliarden Euro. Die Passiven legten im vierten Quartal um 49 Prozent auf 115 Millionen Euro zu (knapp 13 Prozent des gesamten Komponentenmarktes), die Elektromechanik um 38 Prozent auf 121 Millionen (knapp 14 Prozent des Marktes), die Stromversorgungen um knapp 42 Prozent auf 35 Millionen Euro (vier Prozent), der Rest an Komponenten, Baugruppen und Systemen summierte sich auf ebenfalls vier Prozent des Marktes.
Einmaliger Anstieg in der Geschichte des FBDi
FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger: „Wie bereits vorhergesagt, endete 2021 mit einem Plus von knapp 20 Prozent beim Umsatz, aber einem Zuwachs von 100 Prozent bei den Aufträgen. Ein derartiger Anstieg ist nicht nur einmalig in der fast 20-jährigen Geschichte des FBDi – er ist auch erschreckend: ein Auftragsstau, Backlog oder wie auch immer man das bezeichnen mag, erscheint völlig unrealistisch, denn weder gab es 2020 einen vergleichbaren Einbruch noch schickt sich die deutsche Industrie an, ihr Geschäft heuer zu verdoppeln. Wir gehen davon aus, dass die Bedarfsplanung der Kunden weit in die Zukunft reicht und eine Absicherung gegen künftige Knappheiten erfolgt ist, die sich nicht gleich wieder beim ersten Entspannungszeichen in Luft auflöst.“
Erhebliche Wachstumsmöglichkeiten sind zu erwarten
Längerfristig sieht Steinberger erhebliche Wachstumsmöglichkeiten: „Wir reden seit einigen Jahren über eine Vielzahl an Applikationen, die Potential zum Massenmarkt haben, dort aber nur schleppend ankommen (IoT, 5G, etc.). Der Wachstumsstau in vielen europäischen Ländern zur nachhaltigen Erneuerung von Infrastrukturen und zur Realisierung einer umweltgerechten Zukunft lässt für unsere Industrie hoffen, die Billion-Sensor-Society benötigt eine Menge Mikroelektronik. Dafür bedarf es aber auch weiterer Zutaten, nämlich Innovationen auf der Forschungs- und Unternehmensseite, die radikaler sind als bisher, und die Europa bzw. Deutschland weiterhin als Exporteure von Innovation und nicht als deren reine Konsumenten sieht. Angesichts des Vorsprungs, den sich vor allem China in einigen Bereichen erarbeitet hat, sehen wir hier auf unserer Seite erheblichen Nachholbedarf.“
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