Wegen Brexit Dialog Semiconductor verlegt Firmensitz nach Deutschland

Von Michael Eckstein

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Weil Dialog Semiconductor seine Aktien weiter an der Frankfurter Börse handeln will, verlegt der deutsch-britische Halbleiterhersteller seinen Hauptfirmensitz von Großbritannien nach Deutschland.

Zukunftträchtig: Dialog Semiconductor hat über die letzten Jahre sein Portfolio gezielt für den aufstrebenden (industriellen) IoT-Markt ausgebaut.
Zukunftträchtig: Dialog Semiconductor hat über die letzten Jahre sein Portfolio gezielt für den aufstrebenden (industriellen) IoT-Markt ausgebaut.
(Bild: Dialog Semiconductor)

Konkrete Folge des nun endgültigen Brexits: Nach dem Ende der Übergangsfrist für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union verlegt der deutsch-britische Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor seinen Hauptfirmensitz von Großbritannien in die Bundesrepublik Deutschland – und bleibt damit in der EU.

Der Anbieter von Batterie- und Power-Management-Lösungen, konfigurierbaren Mixed-Signal-ICs, AC/DC-Wandlern, Hintergrundbeleuchtungen und Bluetooth-Low-Energy-Wireless-Komponenten hat in den vergangenen knapp zwei Jahren seine Position im aufstrebenden Industrial-IoT-Markt durch die Übernahmen der deutschen Halbleiterschmiede Creative Chips und des kalifornischen IoT-Spezialisten Adesto Technologies ausgebaut.

Hauptgrund: Aktienhandel in der EU

Nach eigenen Aussagen war die Grundlage der Entscheidung für Deutschland als „neuen EU-Heimatstaat“, dass die Aktien von Dialog (XETRA:DLG) zum Handel an der Frankfurter Börse zugelassen sind und dies die einzige Zulassung zum Handel von Dialog-Wertpapieren innerhalb der Europäischen Union ist.

Nach dem Ende der Übergangsfrist wird das Vereinigte Königreich als Drittland im Sinne der europäischen Gesetzgebung behandelt werden. Daher war Dialog verpflichtet, einen neuen Herkunftsmitgliedstaat zu wählen, wie es Artikel 2(1)(i) der EU-Transparenzrichtlinie fordert.

Als Folge des Wechsels des Herkunftsmitgliedstaates wird die Dialog von nun an von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt. Die Folge: „Bestimmte Mitteilungen von Dialog Semiconductor und seiner Aktionäre müssen gemäß dem deutschen Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) erfolgen“, teilt das Unternehmen mit. Dazu gehören auch Meldungen in Bezug auf den Anteilsbesitz.

Umsatzprognose angehoben

Zuletzt hatte Dialog seine Umsatzprognosen für das laufende vierte Quartal 2020 angehoben. Ursprünglich geplant waren Umsatzerlöse in Höhe von 380 bis 430 Mio. US-$ vorgenommen. Nun nennt das Management 436 bis 441 Mio. US-$. Damit bestätigt es die Entwicklung der letzten Monate: Nach einem jähen Kursabsturz zum Beginn der Corona-Pandemie im letzten Jahr hat das Unternehmen die Verluste fast wieder ausgeglichen und blickt offenbar positiv in die Zukunft.

Grund dafür dürfte die erwartete weltweit hohe Nachfrage nach Wireless-Komponenten und weiteren Produkten aus dem Dialog-Portfolio sein, die beispielsweise auch in neuen 5G-fähigen Smartphones und Tablets zum Einsatz kommen.

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