Gehäuse & Schränke Der Weg zum passenden Baugruppenträger
Bei der Auswahl eines Baugruppenträgers sind zahlreiche Randbedingungen zu berücksichtigen. Wir erörtern Anforderungen, Auswahlkriterien und Anpassungsmöglichkeiten.
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Schroff Baugruppenträger von Pentair dienen der Aufnahme von Leiterkarten und Steckbaugruppen und entsprechen der 19"-Norm (IEC 60297-3-101ff). Die 84 TE breiten Versionen lassen sich in 19"-Elektronikschränke (Bild 1) einbauen. Unterschiedliche Einsatzbereiche und deren Umgebungsbedingungen stellen an die Baugruppenträger verschiedene Anforderungen, wie bestimmte Schock- und Vibrationsfestigkeiten, optimale Entwärmungsmöglichkeiten, EMV-Schirmung und vieles mehr.
Abmessungen des Baugruppenträgers
Die Abmessungen der Baugruppenträger ergeben sich aus der Größe und Art der Elektronikbaugruppen selbst und durch Vorgaben bzw. Restriktionen aufgrund des Einsatzortes. Handelt es sich um „ungenormte“ Elektronikkomponenten, wie z.B. ungenormte Leiterplatten etc., muss man beim Innenausbau darauf achten, dass die Baugruppenträger den Einbau von ungenormten Komponenten erlauben.
Sind die Elektronikbaugruppen nicht zu groß, bieten sich hierfür auch sogenannte Kassetten als relativ kompakte Einheiten an, die ihrerseits wieder in genormten Baugruppenträgern oder Gehäusen eingebaut werden können. Kassetten sind in ihren Außenabmessungen 19"-kompatibel und können in ihrem Inneren sowohl genormte als auch ungenormte Elektronikkomponenten aufnehmen. Sind die einzubauenden Komponenten selbst 19"-kompatibel, ist die Sache einfacher. Weiterhin können ungenormte Boards oder Einbauten auf einer Chassis-/Montageplatte im Baugruppenträger fixiert werden.
Grundsätzlich sollte man immer versuchen auf genormte Standardprodukte z.B. gemäß der 19"-Norm zurückzugreifen, da hier am Markt zahlreiche Lösungen angeboten werden. Der Griff zu Standardprodukten spart dem Anwender Entwicklungszeit, Werkzeugkosten und die Lagerhaltung spezifischer Komponenten (Bild 2). Typisch sind die Abmessungen 3 und 6 HE (Höheneinheiten: 1 HE = 1 ¾ Zoll). Auf Grund der Miniaturisierung von Bauteilen und die immer stärker werdende Integration von Bauteilen werden heute über 70% der genormten Boards in der Größe 3 HE (Europakartenformat) ausgeführt.
Somit ist bei der Größe der Baugruppenträger ein Trend hin zu kleineren Höhen zu erkennen. Ein weiterer Trend ist die zunehmende aktive Kühlung der Boards mit hohen Verlustleistungen mittels DC- oder AC-Lüfter. Um den Geräuschpegel im laufenden Betrieb zu reduzieren, werden immer öfter intelligente Lüfter, die über ein Management kontrolliert werden, eingesetzt.
Auch der spätere Aufstellort hat Einfluss auf die Abmessungen der Baugruppenträger. Oft ist das Platzangebot beispielsweise beim Einbau auf Schiffen und anderen Fahrzeugen oder auch in Rechenzentren sehr begrenzt, so dass entsprechende Vorgaben beachtet werden müssen. Aus diesen Randbedingungen ergeben sich erste Festlegungen und Möglichkeiten bezüglich des einzusetzenden Baugruppenträgers.
Normen und Spezifikationen für unterschiedliche Bereiche
Je nach Einsatzbereich müssen internationale bzw. marktspezifische Normen und Spezifikationen eingehalten werden. Aktuelle Normen enthalten ergänzende Maßfestlegungen (IEC 60297-1, IEC 60297-2, IEC 60297-3-101, IEC 60297-3-102, IEC 60297-3-103, IEC 61969-2-1, IEC 61969-2-2, IEC 60917-2-X) und – auf einer höheren Ebene – Kriterien für physikalische Integration (IEC 61587-1, IEC 61969-3), Erdbebenbeständigkeit (IEC 61587-2), elektromagnetische Verträglichkeit (IEC 61587-3) und Thermo-Management (IEC 62194 Ed.1).
Die ETS-Normen wurden von ETSI (European Telecommunication Standardization Institute) ins Leben gerufen. ETS-Normen stehen in enger Beziehung zu den IEC-Normen, speziell in Hinsicht auf europäische Telekommunikationsanlagen.
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