Apple erwirbt Teile von Dialog Semiconductor
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Der deutsch-britische Chipentwickler Dialog Semiconductor tritt einen Teil seines Geschäfts und Know-hows ab und bekommt im Gegenzug künftige Aufträge vom iPhone-Konzern zugesichert. Apple übernimmt mehrere Standorte und über 300 Angestellte.

2017 hatte Apple angekündigt, fortan eigene Chips für seine Produkte entwickeln und einsetzen zu wollen. Dies ging stark zu Lasten von langjährigen Zulieferfirmen. Besonders stark betroffen waren GPU-Lieferant Imagination Technologies und der Mixed-Signal-IC-Lieferant Dialog Demiconductor, deren Börsenkurse in der Folge merklich nachließen. Nun haben Dialog und Apple eine neue Partnerschaftsvereinbarung getroffen.
Apple erwirbt Technologielizenzen und über 300 Angestellte
Für insgesamt 600 Millionen US-$ erhält Apple von Dialog unter anderem Lizenzen für diverse Power-Management-Technologien des deutsch-britischen Chipunternehmens. Zudem übernimmt der Smartphonehersteller von Dialog bestimmte Assets sowie über 300 Ingenieure und weitere Angestellte, die Apple bei der weiteren Forschung und Entwicklung eigener Chips unterstützen sollen.
Mit dem Deal übernimmt Apple zudem die Dialog-Standorte in Nabern und Neutaubing in Deutschland, in Livorno (Italien) und Swindon (Großbritannien). Insgesamt sind rund 16 Prozent der Dialog-Belegschaft betroffen. Sie haben in der Vergangenheit bereits fast ausschließlich für Apple-Produkte gearbeitet und werden nun Beschäftigte des iPhone-Konzerns. Apple vertieft damit die Entwicklung eigener Chips und sichert sich auch Lizenzen auf einige Dialog-Patente für Technologien zur Stromsteuerung.
Apple zahlt Dialog 300 Millionen Dollar für die Übernahme der Assets und Patentlizenzen. Zudem schießt Apple weitere 300 Millionen Dollar für Käufe von Dialog-Produkten in den kommenden drei Jahren vor. Die Börse reagiert positiv auf die Nachrichten, der Aktienkurs von Dialog Semiconductor legte umgehend um 19% zu.
Neue Apple-Aufträge für 3 Jahre vereinbart
Erst Ende Mai 2018 hatte Dialog gewarnt, dass die Firma Aufträge von Apple verlieren könnte, weil der iPhone-Konzern eigene Chips zur Stromsteuerung entwickele. Das setzte den Kurs zeitweise stark unter Druck. Die Anleger hatten das Beispiel der britischen Chip-Firma Imagination Technologies vor Augen, die an der Börse abstürzte und schließlich von einer chinesischen Investorengruppe übernommen wurde, nachdem sie Apple als Kunden verlor.
Dialog Semiconductor betonte jetzt aber, man habe eine breite Palette an Aufträgen von Apple unter anderem für Technik zum Strommanagement, dem Aufladen von Batterien und Audiosysteme erhalten. Erste Umsätze aus diesen Vereinbarungen sollen 2019 fließen und in den Jahren 2020 und 2021 zulegen. Der Chipentwickler kündigte an, nach der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 10 Prozent auf den Weg bringen zu wollen. (Mit Material von dpa)
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