Meilensteine der Elektronik Anekdoten und Geschichten um Reihenklemmen

Redakteur: Kristin Rinortner

Weidmüller wurde im Jahr 1850 in der Nähe von Chemnitz als Unternehmen der Textilindustrie gegründet und startete 1948 mit ersten Reihenklemmen aus Kunststoff durch.

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Klemmen und Klemmenleisten: Die SAK-Reihenklemmleiste aus dem Jahr 1952
Klemmen und Klemmenleisten: Die SAK-Reihenklemmleiste aus dem Jahr 1952
(Bild: Weidmüller)

Reihenklemmen sind auch heute noch eines der wichtigsten Produkte von Weidmüller. Aus der genialen Idee eines Ingenieurs entwickelte sich ein Unternehmen mit Weltruf: Vor 68 Jahren bestand die elektrische Reihenklemme in Schaltschränken noch aus einer bruchanfälligen Porzellankonstruktionen.

Wilhelm Staffel entwickelte im Jahr 1948 die erste Reihenklemme aus Kunststoff – mit Zugbügelanschluss. Sie und weitere Patente bilden die Basis für den fortwährenden Unternehmenserfolg. Weiterentwicklungen der Reihenklemme mit den Anschlussarten Zugbügel-(Schraube-), Zugfeder- und Push in-Anschlusstechnik folgten. Der milliardenfach bewährte Zugbügel-(Schraub​anschluss) mit seiner stetigen Weiterentwicklung bildete die Grundlage für die Reihenklemmenreihen SAK und W.

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Die SAK-Reihe wurde 1952 erstmalig vorgestellt und gehört weltweit mit zur meist kopierten Reihenklemme. Im Jahr 1983 erblickte die W-Reihe das Licht der Welt – erstmalig verwendete man bei dieser Serie für den Klemmenkörper den Isolierstoff WEMID anstelle des bisherigen Polyamid PA 66. WEMID ist ein vom Unternehmen entwickelter Thermoplast, der gegenüber Polyamid PA 66 eine erhöhte Dauergebrauchstemperatur bei verbesserter Brandresistenz aufweist. Mit der W-Reihe reagierte man auf ablaufende Schutzrechte der SAK-Reihe nach 25 Jahren.

Der Markt entwickelte sich weiter, die Kunden stellten neue Anforderungen an die Anschlusstechnik. Daraus entstand im Jahr 1978 der erste schraubenlose Anschluss für Reihenklemmen in Form einer Feder. Die DS-Anschlusstechnik (DS steht für Direktstecktechnik) kam in der Reihenklemme vom Typ DSK 1,5 zum Einsatz. Die Federanschluss-Technik kam beim Kunden gut an, deshalb brachte man 1986 die TOP-DS-Anschlusstechnik heraus. Dieser Federanschluss wurde geöffnet ausgeliefert, das heißt, der Kunde brauchte nur noch den Leiter in die Klemmstelle einstecken, die sich danach schloss. Das Öffnen der geschlossenen Klemmstelle geschah mit einem Schraubendreher. Wettbewerber stellten parallel dazu mit der Käfigzufeder ein weiteres Anschlusssystem vor.

Dieses Anschlusssystem musste der Kunde erst mit einem „Federstecher“ öffnen, bevor er den Leiter in die Klemmstelle einführen konnte. Das Käfigzugfedersystem fand immer mehr Verbreitung, so dass man parallel dazu das Zugfederanschlusssystem mit gleicher Handhabung – Klemmstelle öffnen, Leiter einführen, Federstecher herausziehen – entwickelte. Es kam erstmalig im Jahr 1993 in der in Rekordzeit entwickelten Z-Reihe zum Einsatz.

Weitere Wettbewerber brachten ebenfalls Reihenklemmen mit einem Zugfederanschlusssystem heraus, denn die Schutzrechte der Käfigzufeder liefen aus. Die Entwicklung der Anschlusssysteme nahm seinen Lauf. Im Sommer 2005 stellten die Detmolder als neuste Innovation P-Reihenklemmen mit Push in-Anschlusstechnik vor. Bei diesen Klemmen können abisolierte massive oder feindrähtige Leiter mit Aderendhülsen ohne Werkzeug einfach in die Klemmstelle gesteckt werden. Das innovative Anschlusssystem reduziert die Verdrahtungszeit auf ein Minimum.

Seit jeher steht das Unternehmen im engen Dialog mit seinen Kunden. Aus diesem Dialog heraus entstand die Kundenanforderung nach ganzheitlichen Lösungen und Konzepten für den Schaltschrankbau. Die aktuelle Antwort: Mit Klippon Connect präsentieren die Detmolder Verbindungstechnik zum effizienten Planen, Installieren und Betreiben. Die Reihenklemmen und prozessunterstützenden Services sind konsequent daran ausgerichtet, in allen Phasen des Schaltschrankbaus einen Mehrwert zu erzielen – von der Planung über die Installation bis zum laufenden Betrieb.

Als passgenaue Lösung stehen zwei Reihenklemmen-Programme bereit: ein Applikations- und ein Universalprogramm. Welches Angebot die geeignete Wahl ist, entscheiden die jeweiligen Anforderungen. Das gleiche gilt auch für die Anschlusstechnologien – ob Schraub- oder Federanschluss.

Der Schraubanschluss ist als Zugbügel- oder als Bolzen-Anschluss ausgeführt, der Federanschluss in Push in- oder Zugfeder-Technologie. Mit dem webbasierenden Weidmüller Configurator (WMC) steht eine Softwarelösung bereit, die die Auswahl, Projektierung und Bestellung von Tragschienenkomponenten stark beschleunigt und somit die gesamte Effizienz im Engineeringprozess steigert.

Fazit: Ob Textilindustrie oder elektrische Verbindungstechnik – stets zeichnete sich Weidmüller durch innovative Produkte und Lösungen aus, so dass auf Basis von Reihenklemmen ein international agierendes Unternehmen mit Weltruf entstand.

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