High-End-Audio Vom Bauteil zur perfekten Musik
Perfekter Klang und eine Wiedergabe, die einer Life-Performace möglichst nahe kommt, sind die Zielvorgaben bei High-End-Audiogeräten.
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An Komponenten, aus denen High-End-Audiogeräte aufgebaut sind, werden deshalb wesentlich höhere Ansprüche gestellt als an solche für Standard-Musikanlagen. Hier eine kurze Übersicht der Anforderungen an passive und elektromechanische Bauelemente in High-End-Audiogeräten.
Wie jedes elektroakustische System bestehen auch High-End-Audiogrät aus passiven und aktiven elektronischen sowie elektromechanischen Bauelementen.
Neben der optimierten schaltungstechnischen Konzeption und mechanischen Konstruktion, die entsprechendes Ingenieur-Know-how und einen großen Erfahrungsschatz voraussetzten, spielt natürlich die richtige Auswahl der verwendeten Komponenten die entscheidende Rolle dafür, ob ein High-End-Audiogrät auch wirklich die gestellten hohen Qualitätsanforderungen erfüllt.
Kritische elektronische
Komponenten
Bei den aktiven Bauelementen haben sich neben modernen Halbleitern (diskrete Transistoren, hybride und integrierte Schaltungen) auch die seit Jahrzehnten bewährten Elektronenröhren behauptet. Letzteren werden besondere Klangeingenschaften zugeschrieben. Die damit in Zusammenhang betriebenen passiven Bauelemente müssen allerdings für die in diesen Schaltungen erforderlichen hohen Betriebsspannungen entsprechend ausgelegt sein.
Bei der Auswahl passiver Bauelemente sind vor allem die Parameter, die das Klangbild beeinflussen könnten, zu beachten. Bei Widerständen ist es das von der thermischen Ladungsträgerbewegung verursachte Rauschen, das in Eingangsstufen störend ist. Metallschichtwiderstände (insbesondere die mit stärkeren Metallschichten), z. B. die der Typenreihe RZI4 von Mundorf, weisen im Vergleich zu Kohlemasse- und Kohleschichtwiderständen ein deutlich geringeres Stromrauschen auf. Deshalb sind erstere für High-End-Audioschaltungen zu wählen.
Günstiges Impulsverhalten von massiven Metallfolien
Kondensatoren bestehen nicht nur aus der eigentlichen Kapazität, sondern besitzen eine induktive Komponente (insbesondere Bauformen mit gewickelten Kondensatorbelägen) sowie einen endlichen Isolationswiderstand. Das macht diese Bauelemente frequenzabhängig, was natürlich in High-End-Geräten unerwünscht ist, weil das im Signalweg den Klang verändern kann. Typen mit Stirnkontaktierung sind von der Bauart her induktivitätsärmer.
Massive Metallfolien anstatt Metallisierung des Dielektrikums (z. B. KP-Typen) bieten auf Grund ihrer besseren elektrischen Leitfähigkeit ein deutlich günstigeres Impulsverhalten. Möglichst hoher Isolationswiderstand ist bei Koppelkondensatoren wichtig, besonders in Endstufen mit Röhren, deren Kennlinie sich bei Fehlströmen verschieben kann. Im Signalweg von High-End-Geräten sollten nur MKP-, KP-, Styroflex oder hochwertige Ölpapier-Kondensatoren verwendet werden. Speziell konzipiert für diesen Anwendungsbereich sind die „Audiophilen“ MKap-Tpen oder der Öl-Kondensator SE-0,47T2 von Mundorf.
Elektrolytkondensatoren (dazu zählen auch Tantal-Typen) sind hier weniger geeignet; sie sind in erster Linie zum Zwecke der Siebung sowie Pufferung in der Stromversorgung vorzusehen. Typen mit glatten Kondensatorbelägen sind hier zu zu bevorzugen, und es ist auf niedrige ESR-Werte zu achten. Als HF-Bypass sollten den Elektrolytkondensatoren Folienkondensatoren parallel geschaltet werden.
Besonders kritisch sind Kondensatoren, Widerstände und Spulen, die in Frequenzweichen für Lautsprecherkombinationen verwendet werden. Glatte Folien beim bipolaren Elektrolytkondensator (z. B. Typ ECAP-70 von Mundorf) wirken sich positiv auf die Klangqualität aus.
Spulen werden mit Leitern aus sauerstofffreiem Kupfer gebaut, um niedrige Grundverzerrungen und geringe Innenwiderstände zu gewährleisten, wie die Luftspulen der Serie BL-71 von Mundorf.
Solide Elektromechanik ist das A und O
Entscheidend für das Klangbild sind die Lautsprecher. Hochwertige Hochtöner, Tieftöner und Breitbandlautsprecher gibt es von Visaton in verschiedenen Größen, Bauformen und Leistungsklassen. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Daten und Kennlinien lässt sich eine Kombination finden, die in Zusammenhang mit der Konstruktion der Boxen eine optimierte Übertragungskurve ergibt.
Kontaktbauelemente (Schalter, Relais, Steckverbinder und Potentiometer), die im Signalweg eingefügt sind, haben selbstverständlich großen Einfluss auf die Qualität der Wiedergabe. Hier ist insbesondere auf geringste Kontaktübergangswiderstände und deren Langzeitstabilität Wert zu legen.
Diese Anforderungen erfüllen z. B. die Stufenschalter von Elma. Die Kontaktflächen haben deshalb Edelmetallbeschichtung (Ag, Au, AgPd u.ä.), damit sie auch geringste Spannungspegel verlustfrei übertragen können. Bei parallel angeordneten Schaltergruppen ist auf geringstes Übersprechen zu achten.
Potentiometer für höchste Ansprüche müssen eine Widerstandsbahn aus Leitplastik oder Metallfilm auf Keramik besitzen. Entsprechende Typen gibt es von Bourns.
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