DMASS-Quartalsbericht Q3/2021 Umsatzrekord in der europäischen Halbleiterdistribution

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Die europäische Halbleiterdistribution meldet ein sattes Wachstum von 31,8 Prozent bei Halbleitern im 3. Quartal und 44,7 Prozent bei Verbindungselementen, passiven und elektromechanischen Komponenten. Die Bauelementeknappheit bleibt das größte Problem für die gesamte Branche.

Rekordjahr für die europäische Bauelemente-Distribution: der langsame Start in das Jahr 2021 wurde durch einen zweistelligen Anstieg vollständig abgelöst.
Rekordjahr für die europäische Bauelemente-Distribution: der langsame Start in das Jahr 2021 wurde durch einen zweistelligen Anstieg vollständig abgelöst.
(Bild: Pixabay)

Der europäische Markt für den Vertrieb von Bauelementen hat ein Rekordjahr hinter sich. Der langsame Start in das Jahr 2021 wurde durch einen zweistelligen Anstieg sowohl bei den Halbleitern als auch bei den IP&E-Bauteilen (Interconnect, passive und elektromechanische Komponenten) vollständig abgelöst.

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Die von den Mitgliedern der europäischen Halbleiterdistribution (DMASS) gemeldeten Distributionsumsätze im dritten Quartal 2021 mit Halbleitern stiegen um 31,8 Prozent auf 2,46 Mrd. Euro, die IP&E-Distributionsumsätze um 44,7 Prozent auf 1,13 Mrd. Euro. Zusammengenommen meldeten die DMASS-Mitglieder für den Berichtszeitraum ein Wachstum von 35,6 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro.

Herman Reiter, neu ernannter Vorsitzender von DMASS: „Der Mangel an Komponenten auf breiter Front bestimmt noch immer die aktuelle Marktsituation. Während wir uns im Moment eines gesunden Wachstums zu erfreuen scheinen, stehen alle Marktteilnehmer unter dem Druck, Lösungen zu finden und weitere Störungen zu vermeiden. Wann sich die Situation ändern wird, ist nicht klar, aber wir hoffen, dass das Jahr 2022 eine gewisse Entspannung bringen wird. Es ist offensichtlich, dass die Verknappung an Halbleitern und sonstigen Komponenten ihre Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftlichen Aussichten in allen europäischen Branchen hat.“

Breite Spanne beim Wachstum der Halbleiterumsätze

Die Spanne der Wachstumsraten in der Halbleiterbranche reichte im dritten Quartal von -29 Prozent bis 112 Prozent (beide Werte sind nicht repräsentativ für den Markt, sondern eher für strukturelle Veränderungen).

Die wichtigsten Länder und Regionen wiesen jedoch ebenfalls eine erhebliche Abweichung auf: Deutschland wuchs um 25 Prozent auf 672 Mio. Euro, Osteuropa um 28,7 Prozent auf 430 Mio. Euro, Italien um erstaunliche 54 Prozent auf 219 Mio. Euro, Skandinavien um 44,8 Prozent auf 203 Mio. Euro, Großbritannien um 40 Prozent auf 167 Mio. Euro und Frankreich um 36,4 Prozent auf 152 Mio. Euro.

Auf Produkt- und Produktgruppenebene blieben die Hauptproduktgruppen Analog und MOS Micro hinter dem Wachstum des Gesamtmarktes zurück, während die Bereiche Discrete, Power, Sensors, Opto und Memories (weit überdurchschnittlich) zulegten. Analoge Produkte wuchsen um 24,4 Prozent auf 689 Mio. Euro, MOS Micro um 25,8 Prozent auf 484 Mio. Euro, Power um 38 Prozent auf 291 Mio. Euro, Memories um 54,4 Prozent auf 241 Mio. Euro, Opto um 34,6 Prozent auf 237 Mio. Euro, Discretes um 57,4 Prozent auf 149 Mio. Euro, Programmable Logic um 35,1 Prozent auf 145 Mio. Euro und Other Logic „nur“ um 11,7 Prozent auf 122 Mio. Euro. Halbleitersensoren wuchsen um 39,6 Prozent auf 72 Mio. Euro und Standard Logic um 35,8 Prozent auf 34 Mio. Euro.

Schaltungstechnik, passive und elektromechanische Komponenten

Seit 2014 meldet DMASS erstmals offizielle Daten über den Distributionsmarkt für Interconnect, passive und elektromechanische Komponenten an seine Mitglieder. Der Umsatz der DMASS-IPE-Mitglieder wuchs im dritten Quartal 2021 um 44,7 Prozent auf 1,13 Mrd. Euro. Die regionale Aufteilung ist mit der des Halbleitermarktes vergleichbar, wobei Deutschland und Osteuropa die größten regionalen Märkte sind, gefolgt von Italien, Großbritannien, Frankreich und Skandinavien. Auf Produktebene wuchsen die passiven (539 Mio. Euro) und elektromechanischen Produkte (530 Mio. Euro) mit einem vergleichbaren Tempo von 45 Prozent bzw. 46 Prozent und repräsentieren ähnliche Marktgrößen. Stromversorgungen (etwa sechs Prozent des IPE-Marktes) wuchsen um 35 Prozent auf 65 Mio. Euro.

Hermann Reiter fasst zusammen: „Es ist erstaunlich, wie in Zeiten der Knappheit viele Produktbereiche ähnlich hohe Wachstumsraten aufweisen, während in normalen Zeiten die Spanne recht groß ist. Es ist auch selten, dass IPE-Produkte die Halbleiterseite so stark überflügeln. Für 2021 sind wir optimistisch, die 20-Prozent-Marke für das jährliche Wachstum aller Komponenten zu erreichen oder zu überschreiten; 2022 könnte das anders aussehen.

Wir hoffen, dass wir bis Mitte 2022 eine gewisse Entlastung auf der Angebotsseite und in der Lieferkette sehen werden. Langfristig sieht sich unsere Branche zum ersten Mal seit den 80er Jahren mit großen geopolitischen Wendepunkten konfrontiert, bei denen die Verfügbarkeit und der Zugang zu Technologien die Entwicklung eher bestimmen als die tatsächliche Nachfrage auf dem Endmarkt.“

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