Für nachhaltige Produkte und Prozesse „Green Deal“-Forschungsprojekte bei Infineon gestartet

Quelle: Pressemitteilung Lesedauer: 3 min

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Bei Infineon in Villach starten heute zwei europäische Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro und 98 Partnern aus 18 Ländern. Projektziele sind leicht integrierbare, effiziente GaN-Chips und Künstliche Intelligenz für ressourcenschonende Fertigung und optimiertes Lieferkettenmanagement.

Bei der Pressekonferenz vor dem offiziellen Start der EU-Forschungsprojekte: Johannes Schoiswohl, Senior Vice President Infineon, Sabine Herlitschka, CEO Infineon Austria, Henriette Spyra, Österreichisches Klimaschutzministerium, Francisco Ignacio, Program Manager KDT JU der EU (v.links)
Bei der Pressekonferenz vor dem offiziellen Start der EU-Forschungsprojekte: Johannes Schoiswohl, Senior Vice President Infineon, Sabine Herlitschka, CEO Infineon Austria, Henriette Spyra, Österreichisches Klimaschutzministerium, Francisco Ignacio, Program Manager KDT JU der EU (v.links)
(Bild: Infineon Technologies Austria)

Beide Projekte laufen drei Jahre und werden aus Investitionen der Industrie, Förderungen der einzelnen beteiligten Länder sowie dem europäischen Forschungsprogramm „Key Digital Technologies“ finanziert. Die Auftaktveranstaltung und damit der offizielle Start findet heute am Infineon-Standort Villach statt.

Den Rahmen für die Projekte bildet der „Green Deal“ der Europäischen Union, der darauf abzielt, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Um das zu erreichen, braucht es intelligente, emissionsarme Technologien mit einer digital starken, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Industrie in Europa. Forschung und Innovation bei Schrittmachertechnologien wie der Leistungselektronik sind entscheidende Katalysatoren in der Umsetzung des Green Deals.

GaN-Chips: Energieeffizienz senkt CO2-Fußabdruck

Das Forschungsprojekt „ALL2GaN“ (Affordable smart GaN IC solutions for greener applications) unter der Leitung von Infineon Austria vereint 45 Partner aus zwölf Ländern mit einem Gesamtbudget von rund 60 Millionen Euro. Nach der Entwicklung kosteneffizienter GaN-Chips arbeitet das Forscherteam jetzt daran, GaN-Leistungshalbleiter modular aufzubauen und durch eine Integrations-Toolbox leicht in viele Anwendungen einzubetten. Die Forschungen erstrecken sich von einzelnen Chipelementen, Hochleistungs-GaN-Modulen, über Chip-Designs bis hin zu neuartigen System-on-Chip-Ansätzen.

Der Vorteil: Variabel anpassbare GaN-Systemlösungen bedeuten eine schnellere Integration in die Anwendungen, die Energieeffizienz steigt laut Hochrechnungen im Schnitt um 30%, und die CO2-Emissionen sinken. Von der neuen, hochintegrierbaren GaN-Chipgeneration „Made in Europe“ werden laut Infineon Telekommunikation, Datenzentren und Serverfarmen genauso profitieren wie E-Mobilität, erneuerbare Energien und hocheffiziente Smart Grid Lösungen.

Künstliche Intelligenz für „grüne“ Industrie

Im zweiten EU-Forschungsprojekt EU-Projekt AIMS5.0 (Artificial Intelligence in Manufacturing leading to Sustainability and Industry 5.0), wird an smarten KI-Technologien zur ressourcenschonenden Fertigung in Europa geforscht. Ein 53-Partner starkes Konsortium von Produzenten, Zulieferern, Forschungsinstitutionen und KI-Spezialisten aus zwölf Ländern ist damit Wegbereiter für eine wirtschaftliche, ökologisch nachhaltige Industrie 5.0 und den europäischen Green Deal. Das Volumen des von Infineon Technologies in München geleiteten Projekts beträgt 70 Millionen Euro.

Das „AIMS5.0“-Team verfolgt erstmalig einen gemeinsamen KI-Ansatz über Branchen und Anwendungen hinweg. Es geht um die Entwicklung und Herstellung von Hard- und Software-Komponenten und eine sichere KI-Vernetzungsplattform. Die Ergebnisse stärken die Fertigung im Maschinenbau, in der Halbleiter-, Elektronik- als auch in der Automobilindustrie und schaffen resiliente Lieferketten in Europa.

„Für das Erreichen der Klimaziele sind Investitionen in Schlüsseltechnologien essenziell“, kommentiert Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria. „Das geht über Forschung, Kooperation mit den besten Partnern und Innovationen mit echter Wirkung – wie hier hochgerechnet mit einem Einsparungspotenzial von 218 Millionen Tonnen CO2. Mit den beiden Projekten tun wir genau das. Gemeinsam können wir schneller nachhaltige Produkte und Prozesse entwickeln und entscheidend zur Dekarbonisierung und Digitalisierung beitragen. Die Ergebnisse stärken die Industrie und den Standort Europa im globalen Wettbewerb. Sie bringen mehr strategische Autonomie für Europa und unsere Gesellschaft, sichern die Lieferketten und sind ein Turbo für eine energieeffiziente Zukunft. “

Schrittmachertechnologien für Nachhaltigkeit

Laut Henriette Spyra, Sektionsleiterin für Innovation und Technologie im Österreichischen Klimaschutzministerium, zeigen die beiden Projekte sehr gut, dass in vielen scheinbar spezifischen, individuellen und technischen Optimierungsprozessen, wie dem Einsatz neuer Halbleitermaterialien für die Leistungselektronik oder die Verwendung avancierter KI für das Management von komplexen Lieferketten, gewaltige Potentiale für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen stecken: „Diese gilt es freizulegen und umzusetzen. Dann können diese Schrittmachertechnologien als ‚Tech4Green‘, als Antriebsmotor für die langfristigen Nachhaltigkeitstransformationen wirken.“

Und Yves Gigase, Direktor des europäischen Joint Undertaking KDT ist überzeugt, dass die Projekte für dessen Umsetzung einen wichtigen Beitrag leisten: „Sie befassen sich mit den Top-Prioritäten der aktuellen europäischen Politik, wie dem Green Deal. Es geht dabei um die Entwicklung von Leistungselektronik für energieeffiziente Anwendungen und die europäische digitale Autonomie mit der Einführung von KI in der industriellen Wertschöpfungskette zur Steigerung der Produktivität und einer nachhaltigeren Produktion. Mit dem Europäischen Chips-Act werden die Ergebnisse dieser Projekte in vielen digitalen Anwendungen eine noch wichtigere Rolle spielen." (cg)

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