Baikal Erster russischer Hochleistungs-SoC basiert auf MIPS-Architektur

Redakteur: Sebastian Gerstl

Der russische Halbleiterhersteller Baikal Electronics gibt mit dem Baikal-T1 das erste Ein-Chip-Hochleistungssystem aus russischer Produktion bekannt. Der SoC stützt sich auf eine MIPS-Warrior-P-CPU des britischen Unternehmens Imagination Technologies.

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Baikal und Imagination Technologies präsentieren mit dem Baikal-T1 den ersten High Performance SoC aus russischer Produktion.
Baikal und Imagination Technologies präsentieren mit dem Baikal-T1 den ersten High Performance SoC aus russischer Produktion.
(Bild: Imagination Technologies)

Wie Imagination Technologies verkündete, stützt sich ein neues Multicore-System des russischen Herstellers Baikal Electronics auf die MIPS Warrior P5600 CPU. Der Baikal-T1 ist ein vielseitig einsetzbares SoC mit geringem Energiebedarf und soll in erster Linie in den Bereichen Telekommunikation, industrielle Automatisierung und Embedded Systems zum Einsatz kommen. „Mit dem P5600 haben wie einen hochleistungsfähigen, hocheffizienten Kommunikations-SoC mit einer hohen Bandbreite an High-Speed-Schnittstellen geschaffen“, sagte Grigoriy Khrenov, CTO von Baikal Electronics, anlässlich der Bekanntgabe.

Die MIPS P5600 CPU basiert auf einer out-of-order (OoO)-Implementierung der MIPS32-Architektur. Nach Herstellerangaben von Baikal verfügt in einem 25x25mm-Gehäuse untergebrachte Baikal-T1 über zwei dieser Prozessoren und eine Betriebsfrequenz von 1,2 GHz. Dazu kommen 1 MB L2-Cache und ein DDR3-1600 Speichercontroller. Der SoC verfügt über eine 10Gbps- und 2 1Gbps-Ethernet-Schnittstellen, einen PCIe-Controller-Port sowie zwei Sata-3.0- und eine USB-2.0-Schnittstelle. Der Stromverbrauch soll bei weniger als 5W liegen.

Laut Svetlana Legostaeva, CEO von Baikal Electronics, soll der Baikal-T1 mit anderen etablierten 32bit-Kommunikationslösungen konkurrieren. Interessierte Entwickler können bereits bei Baikal Electronics erste Muster des SoC erhalten. Erste kommerzielle Anwendungen des Baikal-T1 erwartet das Unternehmen bereits für Ende diesen Jahres.

Der Name Baikal tauchte im Zusammenhang mit Halbleiterherstellung erstmals im Juni 2014 auf. Damals gab die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass bekannt, dass ein heimischer ARM-Chip mit Namen „Baikal“ Unabhängigkeit von US-Herstellern wie Intel oder AMD bringen soll. Die Firma Baikal Electronics ist eine Tochtergesellschaft des russischen Unternehmens T-Platforms, das in erster Linie Supercomputer produziert. Der Baikal-T1 SoC scheint ein weiterer Schritt des Unternehmens zu sein, den russischen Markt weniger abhängig von US-Herstellern zu machen.

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