Airbus Elektro- und Hybridantriebe für Flugzeuge von morgen
Die Elektromobilität soll flügge werden: Der größte europäische Flugzeugbauer Airbus will mit Hybrid- und Elektroantrieben in den Markt für kleinere Flugzeuge einsteigen.
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Der erfolgreiche erste öffentliche Flug des elektrischen Experimentalflugzeug E-Fan war das Highlight der E-Aircraft-Tags der Airbus Group in Bordeaux. Die von Airbus und Siemens entwickelte Propellermaschine ist Nachfolger des Mini-Elektrofliegers Cri-Cri und wird rein elektrisch angetrieben und kann derzeit etwa 35 Minuten in der Luft bleiben.
Das soll sich jedoch ändern, wie Airbus-Technikchef Jean Botti betont: „Langfristig planen wir die Entwicklung einer Version mit rund drei Stunden Flugzeit.“ Der E-Fan soll etwa 300.000 US-$ kosten, also etwa so viel wie auch andere Flugzeuge dieser Größenordnung. In Serie gefertigt werden soll der E-Fan ab 2017 von einer Airbus-Tochter namens VoltAir in einem neuen Werk in der Nähe des Flughafens Bordeaux.
Die Forschungsbemühungen der Airbus Group unterstützen laut Botti die Umweltschutzziele der Europäischen Kommission, die im Programm „Flightpath 2050“ festgeschrieben sind und die Emissionen von Flugzeugen in den nächsten Jahrzehnten drastisch senken sollen. So gehen die Pläne der Airbus-Group in Sachen Elektromobilität über den Wolken deutlich über das E-Fan-Projekt hinaus.
Der Konzern will mit Elektro- und Hybridantrieben in den Markt kleinerer Regionaljets für 70 bis 90 Passagiere einsteigen ein völlig neues Segment für Airbus, das derzeit von den Flugzeugbauern Bombardier und Embraer dominiert wird. Allerdings sind die Pläne des Konzerns langfristig angelegt, wie Butti betont: „Wenn wir es schaffen, bis 2030 einen Prototypen mit Hybridantrieb in die Luft zu bringen, wäre das ein riesiger Erfolg für uns!“
Gestartet und gelandet wird rein elektrisch
Wie die Hybrid-Jets von Airbus aussehen sollen, erklärt Botti am Beispiel des E-Thrust, der von sechs Elektromotoren angetrieben wird: „Die Lithium-Ionen-Akkus werden während des Fluges von einer Turbine geladen, wobei die Energie verlustarm via Supraleitung übertragen werden soll.“ Bei der Entwicklung dieses Hybrid-Antriebs arbeitet Airbus mit Siemens zusammen.
Der E-Thrust soll „voll elektrisch“ starten und landen, was die Schadstoff- und Lärmbelastung an den Flughäfen deutlich reduziert. Sogar eine Rekuperation wäre möglich, wie Botti erklärt: „Im Sinkflug könnten die sechs Elektromotoren als Genaratoren arbeiten und beim so genannten Windmilling die Akkus laden.“
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