Brain-Computer-Interface Drohnen-Wettrennen per Gedankensteuerung
Mit zunehmender Verbreitung werden auch Quadcopter-Rennen immer populärer. Das Human-Experience Research Lab der University of Florida setzt dem Trend eins drauf: Dort trugen Studenten erstmals ein Drohnenrennen aus, in welchem sie die Quadcopter ausschließlich per Gehirnwellen kontrollierten.
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Das „Hirn-Drohne-Rennen“ ist das erste seiner Art, wie Juan Gilbert, Professor der Computerwissenschaften der University of Florida in Gainesville, bestätigt. Die 16 teilnehmenden Studenten wurden mit einem EEG-Headset (Elektroenzephalogramm) der Firma Emotiv versehen, dass elektrische Signale der Hirnaktivität aufzeichnet und an einen Computer überträgt. Über dieses BCI (Brain-Computer-Interface; Hirn-Computer-Schnittstelle) wurden die Befehle an die zu lenkenden Quadcopter übertragen. Konzentrierte sich der Anwender beispielsweise darauf, dass die Drohne vorwärts fliegen sollte, registrierte die Software eine entsprechende Hirnaktivität und interpretierte dies in einen entsprechenden Befehl an das Fluggerät.
„Wir lernen, die Drohne anhand von Gehirnströmen, die für bestimmte Sachen stehen, an die man gerade denkt, zu lenken,“ sagt Gilbert im entsprechenden Videobeitrag.
In der Praxis konzentrierten sich die Drohnenlenker mehr auf den Computer als auf ihren Quadcopter: Sie betrachteten eine in der zugehörigen Software dargestellte Grafik und sollten sich darauf fokussieren, diese in die Gewünschte Richtung zu bewegen. Die so generierten elektischen Hirnsignale gaben der Drohne ihre Flugbahn vor.
In der Forschung werden solche Brain-Computer-Interfaces bereits seit mehreren Jahren thematisiert: Entsprechend ausgereift könnten sie beispielsweise Querschnittsgelähmte in die Lage versetzen, sich ohne fremde Hilfe in ihrem Rollstuhl fortzubewegen. Das gehirngesteuerte Quadcopter-Rennen ist sicherlich dem gesteigerten Interesse an den im Trend liegenden Kleindrohnen geschuldet. Dennoch helfen auch solche eher spielerischen Aktivitäten, Forschung und Perfektionierung der Technologie voranzutreiben: Es gehe darum, entspannter mit EEGs und BCI-Interfaces umzugehen und sich an die Geräte zu gewöhnen, um so bessere, eindeutigere Ergebnisse zu erzielen.
„Wir fangen heute mit einem kleinen, einfachen Wettrennen an,“ führte Gilbert an, „aber wer weiß, wohin uns das in Zukunft noch bringen wird?“
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