Digitaler Zwilling im Automobilbau Mercedes-Benz simuliert den Aufbau neuer Fabriken

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter Lesedauer: 2 min |

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Produktionsausfälle im Automobilbau sind teuer. Für die Planung und den Betrieb von Fertigungs- und Montageanlagen in neuen Werken und Produktionslinien setzt Mercedes-Benz auf die Omniverse-Plattform von Nvidia. Doch nicht nur Fabriken plant der Autobauer mit dem Know-how von Nvidia.

Neue Fabriken und Produktionslinien plant Mercedes-Benz mit Omniverse von Nvidia. Nicht nur Fabriken entstehen in Zusammenarbeit mit Nvidia. Auch das Betriebssystem MB.OS wird mithilfe einer Plattform von Nvidia getestet.
Neue Fabriken und Produktionslinien plant Mercedes-Benz mit Omniverse von Nvidia. Nicht nur Fabriken entstehen in Zusammenarbeit mit Nvidia. Auch das Betriebssystem MB.OS wird mithilfe einer Plattform von Nvidia getestet.
(Bild: Mercedes-Benz)

In seiner Produktion nutzt der Automobilhersteller Mercedes-Benz digitale Zwillinge. Zum Einsatz kommt die Plattform Omniverse von Nvidia. Damit lassen sich OpenUSD- (Universal-Scene-Description-)Anwendungen für Design, Zusammenarbeit, Planung und Betrieb von Fertigungs- und Montageanlagen erstellen. Ebenfalls auf Omniverse setzt der bayerische Autobauer BMW, um damit eine neue Fabrik zu planen.

Bei Mercedes will man mit der Plattform Omniverse neuen Produktionstechniken in den Werken in Rastatt (Deutschland), Kecskemét (Ungarn) und Peking (China) für eine neue Generation von Fahrzeugen auf den Markt bringen. Außerdem sollen die Werke als Blaupause für mehr als 30 Werke weltweit dienen.

Mercedes erhofft sich mit diesem Digital-First-Ansatz die Effizienz zu steigern und gleichzeitig Fehler in der Produktion zu vermeiden. Gleichzeitig soll damit das Produktionssystems MO360 vom Mercedes flexibler und robuster werden.

Digitaler Zwilling in der Automobilproduktion

Mercedes-Benz setzt bei der Planung neuer Fabriken und Produktionslinien auf einen digitalen Zwilling.
Mercedes-Benz setzt bei der Planung neuer Fabriken und Produktionslinien auf einen digitalen Zwilling.
(Bild: Mercedes-Benz)

Der digitale Zwilling in der Produktion unterstützt dabei, die Montagelinien von Mercedes-Benz zunächst in physikalisch exakten Simulationen umzurüsten, zu konfigurieren und zu optimieren. Die neuen Montagelinien im Werk Kecskemét ermöglichen die Produktion von Fahrzeugen auf Basis der neu eingeführten Mercedes Modular Architecture, die mit den digitalen Zwillingen in Omniverse virtuell entwickelt werden.

Durch den Einsatz von Omniverse kann Mercedes-Benz direkt mit seinen Zulieferern interagieren und so die Abstimmungsprozesse um 50 Prozent reduzieren. Der Einsatz eines digitalen Zwillings in der Produktion verdoppelt die Geschwindigkeit bei der Umrüstung oder dem Bau einer Montagehalle und verbessert gleichzeitig die Qualität der Prozesse, so der Automobilhersteller.

„Mithilfe der Plattform Omniverse zusammen mit künstlicher Intelligenz entwickelt Mercedes-Benz einen vernetzten, digitalen Ansatz, um seine Fertigungsprozesse zu verbessern und letztendlich die Entwicklungszeit und die Produktionskosten zu senken“, sagt Rev Lebaredian, Vice President Omniverse and Simulation Technology bei Nvidia.

Das Werk in Rastatt ist Vorreiter für die digitale Produktion in der Lackiererei. In einem Pilotversuch hat Mercedes-Benz mithilfe von künstlicher Intelligenz wichtige Teilprozesse gesteuert und konnte so Energie von 20 Prozent einsparen.

Moderne Software unterstützt bei Automobilbau

Die nächste Fahrzeug-Generation wird mit dem neuen Betriebssystem MB.OS ausgestattet sein. Es ist über das gesamte Fahrzeugportfolio hinweg einheitlich. Mit der Zusammenarbeit zwischen Mercedes-Benz und Nvidia soll eine neue Generation softwaredefinierter Fahrzeuge entstehen. Dazu liefert Nvidia den System-on-Chip DRIVE Orin und die Software DRIVE. Die intelligenten Fahrfunktionen werden auf der Plattform DRIVE Sim getestet und validiert.

Das Produktionssystem MO360 des Automobilherstellers wird es ihm ermöglichen, Elektro-, Hybrid- und Benzinmodelle auf denselben Produktionslinien zu fertigen und die Produktion von Elektrofahrzeugen zu skalieren.

Flexible Fabriken der Zukunft

Die Automobilhersteller müssen teure Produktionsausfälle vermeiden. Hier können Simulationen die Fabrikplaner helfen, das Layout einer Fabrikhalle und von Produktionslinien zu optimieren. Somit verkürzen sich Lieferwege und Produktionslinien lassen sich validieren, ohne die Produktion unterbrechen zu müssen.

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