Mensch-Maschine-Schnittstelle Auf eine Kamera kann bei dieser Gestensteuerung verzichtet werden
Eine Gestensteuerung mit elektrischen Feldlinien bietet viele Vorteile für den Anwender. In unserem Beitrag stellen wir die Technik vor und zeigen verschiedene Anwendungsszenarien.
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Die Mensch-Maschine-Schnittstelle ist ein wesentlicher Bestandteil eines elektronischen Produktes. Dabei entscheidet die Form der Eingabe, wenn es um die Akzeptanz des Produktes geht. Nur Geräte mit einem anwenderfreundlichen Eingabesystem sind mittel- und langfristig erfolgreich.
Neben mechanischen Tasten oder berührempfindlichen Displays gibt es eine neue Form der Eingabe: die Gestensteuerung. Bislang verfügbare Gestensteuerungen arbeiten mit Kameras. Sie nimmt die Bewegung des Anwenders auf und gibt die Signale an die Gerätesteuerung weiter. Allerdings sind die Einsatzbereiche begrenzt. Vor allem ist es eine Frage des Preises, da neben einer Kamera relativ viele Daten anfallen, die verarbeitet werden müssen. Zudem ist sie relativ empfindlich bezüglich Umwelteinflüssen, Verschmutzungen, Feuchtigkeit und nicht zuletzt Beschädigungen. Diese Nachteile werden bei einer anderen Variante von Gestensteuerungen auf Basis eines elektrischen Feldes eliminiert.
So funktioniert die Gestensteuerung über Feldlinien
Gesten werden mit Hilfe eines elektrischen Felds detektiert und eine Antenne erzeugt ein elektrisches Feld an der Stelle, wo der Anwender seine Geste ausführt. Das kann ein bestimmter Bereich vor dem zu steuernden Gerät sein oder auch eine Wand, hinter der die Antenne integriert ist. Grundsätzlich kann die Antenne mit jedem nicht leitfähigen Material eingehaust werden. Die maximal mögliche Dicke der Einhausung ist abhängig vom verwendeten Material. Führt der Anwender eine Bewegung in dem elektrischen Feld aus, verändert das die Feldlinien. Dazu muss der Anwender geerdet sein. Ein schwebendes Objekt hingegen würde nicht funktionieren. Die Feldlinien ändern sich je nach Art der Bewegung. Das kann beispielsweise eine aufwärts, abwärts oder kreisförmige Bewegung einer Hand sein.
Anschließend wird die Änderung ausgewertet und identifiziert. Zugeordnete Steuerbefehle werden anschließend an die Steuereinheit übertragen. Nur dynamische Änderungen der Feldlinien lösen die Gestenerkennung aus. Eine statische Verschiebung der Feldlinien löst keinen Impuls aus. Die Frequenz zur Erzeugung des elektrischen Feldes ist bei der Gestensteuerung so gewählt, dass sie nicht durch andere Geräte beeinflusst oder gestört werden kann. Mit dieser Form der Eingabe lassen sich Eingabeformen wie Touch sinnvoll ergänzen. Der Anwender hat in diesem Fall die Möglichkeit, bestimmte Steuerbefehle über Gesten anstelle oder zusätzlich zur Berührerkennung zu machen.
Die Vorteile der Gestensteuerung über Feldlinien
- Robust und resistent gegen Verschmutzungen: Die Technik kann mit nahezu jedem Material, wie beispielsweise Glas, verkleidet werden.
- Verschiedene Designansprüche umsetzbar: Die Gestensteuerung auf Basis elektrischer Feldlinien lässt sich vollständig in Geräte integrieren
- Preisgünstig: Nur wenige, preisgünstige Komponenten sind erforderlich. Dazu gehört eine Antenne.
- Hygienisch: Verkleidung bzw. Einhausung kann mit jedem nicht leitfähigen Material erfolgen.
- Keine Bedienungseinschränkungen: Im Gegensatz zu einigen anderen Eingabesystemen gibt es bei der Gestensteuerung über die Feldlinien keinerlei Einschränkungen während der Bedienung.
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