Fine Detail Resolution (FDR) 1zu1 Prototypen bietet FDR-Verfahren kommerziell an

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Als Entwicklungspartner von EOS bringt der AM-Dienstleister 1zu1 Prototypen die neue Lasersinter-Technologie Fine Detail Resolution exklusiv ein Jahr vor der breiten Einführung auf den Markt. Hochgenaue Kleinteile mit komplexen Geometrien werden so im 3D-Druck für die Elektronik-, Automobil- oder Medizintechnik möglich.

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Mit Fine Detail Resolution (FDR) sind erstmals Bauteile mit einer Detailauflösung von 0,05 Millimetern und minimalen Wandstärken von 0,22 Millimetern möglich.
Mit Fine Detail Resolution (FDR) sind erstmals Bauteile mit einer Detailauflösung von 0,05 Millimetern und minimalen Wandstärken von 0,22 Millimetern möglich.
(Bild: 1zu1 Prototypen)

Schon im Jahr 2019 hat 3D-Drucker-Hersteller EOS die FDR-Technologie (Fine Detail Resolution) auf der Formnext vorgestellt. Nun bietet 1zu1 als Entwicklungspartner von EOS die Technologie rund ein Jahr vor der breiten Verfügbarkeit am Markt als Dienstleistung an.

Beim FDR-Verfahren schafft ein sehr feiner CO-Laserstrahl in Kombination mit dem besonders zähen und zugleich flexiblen Werkstoff Polyamid 11 (PA1101) eine Fertigungsgenauigkeit von 0,05 Millimetern. Damit kann 1zu1 nun im 3D-Druck erstmals filigrane Kleinteile mit Wandstärken von 0,22 Millimetern und komplexen Geometrien in kleinen Serien herstellen. Die neue Lasersinter-Technologie ist für Bauteile in einer Größe zwischen 5 und 40 Millimetern verfügbar.

Diese Detailgenauigkeit, hochfeine Oberflächen und scharfe Kanten in Verbindung mit stabilen mechanischen Eigenschaften waren im 3D-Druck bisher undenkbar.

Wolfgang Humml, CTO bei 1zu1

Für Prototypen und Serien

Ein halbes Jahr lang hat 1zu1 die Produktion in Fine Detail Resolution bereits getestet und deren Potenziale und Grenzen ausgelotet. Nach eigenen Angaben eignet sie sich für kleine bis mittlere Serien von 500 bis 1000 Stück, die binnen weniger Tage geliefert werden können. Es können aber auch voll funktionstaugliche, hochpräzise Prototypen in FDR gefertigt werden. Dank des Materials Polyamid 11 sind die Kleinteile temperaturbeständig und somit voll einsatzfähig. Sie lassen sich ohne Maßhaltigkeitsverlust chemisch glätten und einfärben, heißt es.

Hochgenau Kleinteile

Solche filigranen Strukturen sind sonst nur mittels Stereolithografie (SLA) realisierbar. Da aber SLA-Teile temperaturanfällig und mechanisch kaum belastbar sind, eignen sie sich vor allem als Modelle. Die FDR-Teile sollen hingegen voll einsatzfähig sein. Einsatzbereiche gibt es viele, etwa in der Elektronik-, Automotiv- oder Medizintechnikbranche – überall dort, wo hochgenaue Kleinteile und komplexe Geometrien wie Bohrungen, Hinterschnitte oder Kanäle benötigt werden. Möglich sind beispielsweise winzige Siebe, Filtereinheiten, Fluidführungen oder Stecker.

Wir haben ein halbes Jahr lang geforscht und das Potenzial der neuen Technologie ergründet. Heute können wir für unsere Kunden mehr als doppelt so feine Bauteile wie mit herkömmlichen SLS-Verfahren realisieren.

Hannes Hämmerle, Geschäftsführer von 1zu1 Prototypen

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