World Robotics Report Robotermarkt widersteht der abkühlenden Weltwirtschaft
Anbieter zum Thema
Während Industrienationen mit zahlreichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert sind, wächst die Zahl der Roboter weiter. Das Wachstum wird vor allem von einem Land stark angetrieben.

Die International Federation of Robotics hat in ihrem World Robotics 2023 Report aktuelle Zahlen aus der Branche vorgelegt. Laut einer Mitteilung steigt die Zahl der Roboter in der deutschen Industrie auf insgesamt 260.000 Einheiten. Das ist ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 25.636 neu installierten Robotern wurde 2022 das drittbeste Jahresergebnis erzielt. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2018 betrug 26.723 neue Einheiten, 2021 war der Zuwachs mit 25.915 neuen Einheiten nur knapp mehr als 2022.
„Der operative Bestand an Industrie-Robotern in Deutschland ist mit einem Anteil von 36 Prozent der mit Abstand höchste in der Europäischen Union“, sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. „Der Absatz stieg seit 2017 bis 2022 jedes Jahr durchschnittlich um fünf Prozent.“ Die Automobilindustrie bleibt dabei der größte Abnehmer in Deutschland: 2022 kommt die Branche auf 6.676 neue Einheiten. Allerdings liegt der Absatz damit um 27 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das liegt laut der IFR vor allem an Lieferkettenproblemen. Auf dem zweiten Platz liegt in Deutschland die metallverarbeitende Industrie mit einer neuen Höchstzahl von 4.187 neuen Einheiten, ein Plus von 19 Prozent. Auch die Produktion von Industrierobotern stieg in Deutschland mit 20 Prozent auf 35.616 Einheiten stark an. Das ist laut der IFR ebenfalls ein neuer Rekordwert.
China dominiert den Markt
Weltweit stieg die Zahl der neuen Installationen von Industrierobotern 2022 auf 553.000 Einheiten, ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zehn Prozent dieser neuen Roboter sind Cobots, ein Plus von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 73 Prozent der neuen Einheiten wurden in Asien installiert, 15 Prozent in Europa und 10 Prozent in Amerika. Für 2023 erwartet die IFR ein Wachstum von 7 Prozent, das sich in den darauf folgenden Jahren konstant fortsetzen soll. Mit Blick auf die einzelnen Länder führt 2022 China die Tabelle bei den neuen Installationen klar an: rund 290.300 neue Roboter kamen hier zum Einsatz. Auf Platz zwei liegt Japan mit 50.400 Installationen, gefolgt von den USA mit 39.600 und Südkorea mit 31.700 Einheiten. Erst dann folgt Deutschland mit 25.636 neu installierten Robotern.
Die IFR sieht trotz globaler wirtschaftlicher Probleme keine Abkühlung des Robotermarktes. So soll 2024 die Marke von 600.000 neuen jährlichen Installationen geknackt werden. Das Wachstum werde vor allem von den abnehmenden Problemen mit den Lieferketten angetrieben. Auch China werde dafür sorgen, dass das Geschäft mit den Robotern weiterhin im grünen Bereich bleibt und weiter wächst. Der Fachkräftemangel zwingt Unternehmen außerdem dazu, auf Automatisierung zu setzen. Der Robotermarkt profitiert davon. Auf technologischer Seite sieht die IFR gleich mehrere Trends. So werden Cloud Computing und 5G-Netzwerke dafür sorgen, dass neue Geschäftsmodelle entstehen und die Produktion digitalisiert sowie optimiert wird. Die zunehmende Verbreitung von KI werde außerdem dafür sorgen, dass Automatisierung zugänglicher wird.
(ID:49724243)