Biontech, Moderna, Astrazeneca Temperaturkontrolle bei kühlpflichtigen Medikamenten

Von Ralph Tischer* |

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Die Impfungen gegen das Corona-Virus laufen und auch Arztpraxen können die verschiedenen Vakzine impfen. Dabei muss die Lagertemperatur überwacht und protokolliert werden. Ein WLAN-Datenlogger hilft hierbei.

Die Temperatur von Impfstoffen darf bestimmte Grenzen nicht über- oder unterschreiten, da sie sonst unwirksam werden können. Viele Medikamente sind temperaturempfindlich und müssen z.B. zwischen +2° C und +8° C aufbewahrt werden.
Die Temperatur von Impfstoffen darf bestimmte Grenzen nicht über- oder unterschreiten, da sie sonst unwirksam werden können. Viele Medikamente sind temperaturempfindlich und müssen z.B. zwischen +2° C und +8° C aufbewahrt werden.
(Bild: Electronic Assembly)

Um ihre Wirksamkeit zu behalten müssen temperaturempfindliche Arzneimittel, wie etwa Impfstoffe, bei konstanten Temperaturen gelagert werden. Für deutsche Arztpraxen schreibt die DIN 58345 „Kühlgeräte für Arzneimittel” unter anderem für Impfstoffe eine konstante Lagertemperatur zwischen +2° Celsius und +8° Celsius vor. Der Impfstoff AstraZeneca entspricht genau diesen Anforderungen. Die Einhaltung der Vorgaben muss mit einem Min-Max-Thermometer überwacht und werktäglich protokolliert werden.

Auch in anderen Ländern existieren solche Vorschriften. Beispielsweise ist in den USA eine Lagertemperatur zwischen 35° Fahrenheit und 46° Fahrenheit vorgeschrieben. Sie muss täglich kontrolliert und darüber ein monatlicher Bericht verfasst werden. In den Kinderarztpraxen von „Margiotti and Kroll Paediatrics” in Philadelphia wurde diese Aufgabe von den Angestellten lange Zeit manuell erledigt. Während der Arbeitszeit lasen Mitarbeiter fünfmal am Tag die Thermometer in den Kühlschränken ab und notierten die Werte handschriftlich auf einen Protokollblatt. Aus diesen Daten wurde dann ein monatlicher Bericht erstellt.

Die Unzulänglichkeit dieses Vorgehens zeigte sich, als es in den Praxen zu einem kürzeren Stromausfall kam. „Nach diesem Vorfall konnten wir nicht feststellen, ob die Impfstoffe außerhalb ihres Temperaturbereichs geraten waren. Wir mussten Impfstoffe im Wert mehrerer tausend Dollar wegwerfen”, erinnert sich Justin Kroll, IT-Spezialist bei Margiotti und Kroll.

Um eine kontinuierliche Überwachung der Temperaturen zu erreichen, ersetzen Margiotti und Kroll die manuellen Thermometer nach diesem Schaden durch digitale USB-Thermometer von Typ EA SYLOG USB2 (Electronic Assembly). Diese Geräte zeichnen Temperatur und Feuchte selbstständig auf. Mit ihnen sind auch deutlich kürzere Messintervalle von bis zu zehn Sekunden möglich. Zudem bieten zwei frei definierbare Alarmschwellen die Chance bei einem Ausfall der Kühlung rechtzeitig eingreifen zu können. Allerdings müssen diese Temperaturlogger immer noch regelmäßig von Hand entnommen und an einen PC zur Datenübertragung angeschlossen werden.

Zentrale Erfassung aller Messdaten per Cloud

Deshalb entschloss sich Margiotti und Kroll in einem weiteren Schritt zur Anschaffung der WLAN-Datenlogger EA WLAN-TH. Auch diese Geräte messen und speichern Temperatur und Feuchte in frei wählbaren Intervallen. Sie übertragen ihre Daten aber per WLAN auf jeden PC oder Tablett im lokalen Netzwerk auf dem die Erfassungs-Software läuft. Sollte die Netzwerkverbindung unterbrochen sein, bleiben die Daten trotzdem erhalten.

Die Datenlogger können Messwerte für mindestens 140 Tage speichern und setzen die Übertragung fort, sobald die Verbindung wieder steht. Für Margiotti und Kroll war indes entscheidend, dass die Datenlogger die Messwerte zusätzlich WPA/WPA2-verschlüsselt auf ihr Cloud-Konto beim Hersteller übertragen. Die Kinderärzte betreiben in Philadelphia inzwischen Praxen an sieben verschiedenen Standorten. Dank der Cloud-Übertragung kann Justin Kroll von seinem Büro aus live die Temperaturen in allen Kühlschränken beobachten und bei einer Anomalie rechtzeitig eingreifen.

Die autarken WLAN-Datenlogger EA WLAN-TH übertragen ihre Messwerte per Funk nicht nur ins lokale Netzwerk, sondern bei Bedarf auch verschlüsselt in die Cloud.
Die autarken WLAN-Datenlogger EA WLAN-TH übertragen ihre Messwerte per Funk nicht nur ins lokale Netzwerk, sondern bei Bedarf auch verschlüsselt in die Cloud.
(Bild: Electronic Assembly)

Bei einem typischen Transferintervall von fünf Minuten und Raumtemperatur versorgt der integrierte Lithium-Ionen-Akku die autarken WLAN-Datenlogger für gut ein Jahr mit Energie. Die Mitarbeiter müssen die Geräte also nur noch ganz selten in die Hand nehmen, um sie an einem USB-Netzteil wieder aufzuladen. Wo es möglich ist, können die EA WLAN-TH auch permanent per USB mit Energie versorgt werden.

„Die Messgeräte, die wir jetzt einsetzen sind fast autonom. Wir können jede Temperatur-Spitze oder -Unterschreitung im Bericht erkennen. Die Datenlogger sind einfach zu bedienen. Die gesammelten Daten sind perfekt, um sie den monatlichen Prüfern mitzuteilen”, freut sich Justin Kroll.

* Ralph Tischer ist Entwicklungsleiter bei der Electronic Assembly GmbH in Gilching.

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