Taiwan schränkt seine Exporte an Russland und Belarus drastisch ein. Geliefert werden darf nur noch Technik aus dem letzten Jahrhundert.
Die Baikal CPU basiert auf MIPS- und ARM-Designs.
(Bild: CC BY-SA 4.0)
Seit dem Start des Ukraine-Kriegs war klar, dass sich Taiwan an den internationalen Sanktionen gegenüber Russland beteiligt. Seit April setzt Taiwan die Sanktionen um und weitete sie im Mai auch auf Belarus aus. Bisher war jedoch nicht klar, wie genau die Sanktionen aussehen.
Das taiwanesische Wirtschaftsministerium (via Digitimes) hat jetzt eine Liste mit Gütern veröffentlicht, die nicht mehr an Russland und Belarus geliefert werden dürfen.
Verboten sind demnach Exporte von Mikroprozessoren oder Mikroschaltungen mit einer der folgenden Eigenschaften:
· Leistungsgeschwindigkeit mit fünf Gigaflops oder mehr
· ALUs mit 32 Bits oder mehr
· Taktfrequenzraten von mehr als 25 MHz
· mehr als ein Daten- oder Befehlsbus oder ein serieller Kommunikationsanschluss mit einer Transferrate, die höher als 2,5 MB/s ist
· ICs mit mehr als 144 Pins oder einer Basis-Gate-Laufzeit von weniger als 0,4 Nanosekunden
Ebenfalls unter das Verbot fallen Produkte der Halbleiterfertigung wie Ausrichtungs- und Belichtungsgeräte für die Waferproduktion, die photooptische oder Röntgenmethoden verwenden. Zudem Lithographiegeräte, die Bildprojektion und -übertragung, Step-and-Repeat-Verfahren (direkter Schritt auf Wafern) oder Step-and-Scan-Verfahren (Scanner) verarbeiten, sowie Rasterelektronenmikroskope für die automatische Inspektion von Mustern von Halbleiterbauelementen. Russland und Belarus verlieren also Zugriff auf moderne Halbleiterfertigung und moderne Chips.
Keine moderne Technik für Russland
Der Export beschränkt sich nur noch auf Chips aus dem letzten Jahrhundert, genauer gesagt aus den 80er- und 90-er Jahren. Russlands Regierung setzt beim Militär und in Behörden in Teilen auf selbst entwickelte Prozessoren. Die kleine Industrie, maßgeblich Baikal Electronics, in Russland dürfte das Embargo schwer treffen. Bisher stehen in Russland keine eigenen Chip-Fabriken, jedoch hatte die russische Regierung bereits den Plan geäußert, eine eigene Halbleiter-Industrie hochzuziehen.
Baikal Electronics, die mit Arm-Lizenz CPUs wie den Baikal CPU fertigten, sind auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen. Vor wenigen Wochen setzte die britische Regierung die Arm-Lizenzen auf die Embargo-Liste. Wenn jetzt auch keine Lieferungen mehr von der größten Foundry TSMC kommen, sind Fertigung und Weiterentwicklungen Russland und Belarus kaum noch möglich.
(ID:48405455)
Stand vom 15.04.2021
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel Communications Group GmbH & Co. KG, Max-Planckstr. 7-9, 97082 Würzburg einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.