Kostenpunkt 17 Mrd. US-$ Samsung baut weitere Chipfabrik in Texas
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Der Elektronik-Riese Samsung baut für geschätzte 17 Mrd. US-$ (etwa 15,1 Mrd Euro) eine weitere Chipfabrik in den USA. Das südkoreanische Unternehmen wählte als Standort Taylor im US-Bundesstaat Texas.

Die Fabrik wird damit in Nähe der ersten Halbleiteranlage in den USA von Samsung in Austin sein, die dort seit Ende der 1990er Jahre steht. Der Baubeginn sei für die erste Hälfte 2022 geplant mit dem Ziel, die neue Anlage in der zweiten Hälfte 2024 betriebsbereit zu haben, teilte ein Sprecher des südkoreanischen Elektronikkonzerns mit. US-Handelsministerin Gina Raimondo äußerte sich „begeistert“ über das Projekt in einer der wichtigsten Schlüsselindustrien des Landes.
„Neue Stabilität in der globalen Halbleiterlieferkette“
Die Ankündigung Samsungs erfolgte inmitten eines weltweiten Chipmangels, der unterschiedliche Branchen einschließlich der Elektroindustrie und der Autoherstellung belastet. Der Vizevorsitzende der Halbleitersparte von Samsung Electronics, Kim Ki Nam, äußerte die Erwartung, dass die neue Fabrik zur Stabilität der globalen Halbleiter-Lieferkette beitragen werde. Das Unternehmen bedanke sich bei der US-Regierung und beim Kongress für deren Unterstützung, um „schnell föderale Anreize für die einheimische Chip-Produktion und Innovationen“ zu schaffen.
Samsung ist der weltweit größte Hersteller von Speicherbausteinen und Smartphones sowie nach TSMC der zweitgrößte Auftragsfertiger von Chips. Das Unternehmen hatte auch Standorte in Arizona und New York für das Werk in Erwägung gezogen, das wesentlich größer sein wird als die bereits bestehende Schwester-Fab in Austin. Das Unternehmen erklärte, es habe sich aufgrund von Faktoren wie der Stabilität der Infrastruktur, der Unterstützung durch die Regierung und der Nähe zu seinem bestehenden Werk für Texas entschieden.
Die neue Anlage werde „Produkte auf der Basis fortgeschrittener Prozesstechnologie“ für mobile Anwendungen, den superschnellen Datenfunk 5G, den Bereich des Hochleistungsrechnens und der künstlichen Intelligenz (KI) herstellen, hieß es. Sie werde eine Fläche von mehr als fünf Millionen Quadratmetern einnehmen und zusammen mit der Produktionslinie im südkoreanischen Pyeongtaek als Schlüsselstandort für Samsungs weltweite Halbleiter-Produktion dienen.
US-Bemühungen um internationale Chipfertiger tragen Früchte
Auch kündigte Samsung an, durch den Ausbau seiner Präsenz in den USA direkt mehr als 2000 Arbeitsplätze in der Spitzentechnologie und Tausende weitere Stellen zu schaffen. Die Nähe zur bestehenden, 25 Kilometer entfernten Produktionsstätte in Austin erlaube es, dass beide Standorte die nötige Infrastruktur und Ressourcen teilen. Laut Greg Abbott, Gouverneur des US-Bundesstaats Texas, entstünden durch das Projekt zudem 6500 neue Stellen im Bauwesen.
Bereits im Januar diesen Jahres waren erste Gerüchte aufgekommen, dass Samsung den Bau einer High-End-Fab in Texas plane. Die Freigabe der Baugenehmigung durch lokale Behörden zog sich allerdings noch bis Jahresende hin. Der Bau wird zudem von staatlicher Seite stark gefördert: Die Pläne sind Teil der Bemühungen des US-Handelsministeriums, führende Chipfertiger für die Errichtung von Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten zu gewinnen. Auftragsfertiger TSMC errichtet im Zuge derselben US-Strategie eine 5-nm-Fab im benachbarten Bundesstaat Arizona. Auch US-Platzhirsch Intel plant, neue Fertigungsstätten in den USA zu eröffnen. (verfasst mit Material von Reuters und dpa)
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