RECOM Power: Wie man mit hochwertigen DC/DC- Wandlern der Digitalisierung auf die Sprünge helfen kann

Anbieter zum Thema

DC/DC-Wandler sind bis heute eine Hochburg der Analogtechnik. Ringkern-Trafos, Schalttransistoren, Gleichrichter, Drosseln, Kondensatoren – alles seit Jahrzehnten bekannte Materie. Und doch zeigt die Geschichte von RECOM Power, wie man mit findigen Lösungen vom Trend zur Digitalisierung profitieren kann.

Zukunftsweisendes Design: Akzente setzen nicht nur die RECOM-Produkte, sondern auch die Firmenzentrale in Gmunden/Österreich.
Zukunftsweisendes Design: Akzente setzen nicht nur die RECOM-Produkte, sondern auch die Firmenzentrale in Gmunden/Österreich.
(Bild: RECOM Power)

Längst ist das Thema Digitalisierung in der Öffentlichkeit angekommen – meist in Verbindung mit Internet, Smartphone oder Industrie-Robotern. Hinter den Kulissen aber hat die Digitalisierung schon sehr viel früher begonnen – spätestens mit den ersten Mikroprozessoren vor mehr als 40 Jahren. Die Folge: Elektronische Systeme wurden immer leistungsfähiger. Und sie wurden zunehmend durch Schaltnetzteile versorgt, die wegen ihrer diffizilen Technik meist als fertiges Modul zugekauft werden mussten. Konsequenz: Es entstand ein eigenständiger Stromversorgungsmarkt – neben AC/DC-Netzteilen zunehmend auch für DC/DC-Wandler. Denn die zentrale Gleichspannung des Netzteils von meist 5 V musste auf der Platine an die Betriebsspannungen einzelner Komponenten angepasst werden. Das Konzept einer verteilten Stromversorgung war geboren.

Die Vorgeschichte von RECOM Power

Zurück zu den Anfängen. Wir schreiben das Jahr 1975. Die deutsche Botschaft in Stockholm wird von Terroristen der RAF überfallen. Vom Dach der US-Botschaft in Saigon verlässt ein letzter Hubschrauber Vietnam. Die amerikanische Gould Electronic übernimmt die englische Advance Electronic. Der Geschäftsführer der deutschen Advance-Tochter, Horst Bier, reicht seine Kündigung ein und startet, mit tatkräftiger Unterstützung seiner Gattin Freda, im Souterrain seines Wohnhauses mit RECOM Electronic sein eigenes Unternehmen.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 25 Bildern

Schnell muss er seine Pläne modifizieren. Denn der CEO von Gould bittet ihn, noch für einige Jahre das deutsche Gemeinschaftsunternehmen zu führen. Er gestattet ihm, RECOM parallel dazu auf „Sparflamme“ zu betreiben. „Dies war ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte“, erinnert sich Horst Bier heute an die frühen Jahre. Er hatte damals allerdings nicht erwartet, dass sein Engagement beim milliardenschweren US-Konzern mehr als 15 Jahre dauern würde. Die Kehrseite der Medaille: Es war ein „Full Time“-Job, der keine Zeit ließ, das volle Potenzial von RECOM zu entwickeln. Dies hat sich erst dann nachhaltig geändert, als er 1992 Gould Instruments den Rücken kehrte, um sich bei RECOM verstärkt dem Thema „Power Conversion“ zu widmen.

Frühe Erfolge mit DC/DC-Wandlern

Dennoch waren bereits die achtziger Jahre für die langfristige Entwicklung von RECOM ganz entscheidend. Während sich Horst Bier als Geschäftsführer bei Gould u.a. mit der Entwicklung und Fertigung von Schaltnetzteilen befasste, stieß er beim Kundenkreis von RECOM zunehmend auf Applikationen für DC/DC-Wandler.

Eine Episode aus jenen Tagen wurde zur Weichenstellung für die Firmenstrategie. Einer seiner großen Kunden befasste sich 1987 mit der Entwicklung von C-Netz-Autotelefonen. Während eines Kundenbesuchs erfuhr er, dass der Platz auf der Platine zu knapp war für diskret aufgebaute DC/DC-Wandler. Er nahm sich das Pflichtenheft und ließ innerhalb weniger Wochen bei einem befreundeten Unternehmen einen Prototyp entwickeln. Das vergossene Modul nutzte die verfügbare Bauhöhe optimal zu Gunsten eines wesentlich kleineren Fußabdrucks. Wenige Tage später erhielt RECOM einen ersten Auftrag über 8000 Stück – bei den damals noch recht hohen Preisen ein echter Großauftrag. „Da haben wir eine Flasche Champagner geköpft und uns den Kopf zerbrochen, wo wir fertigen lassen könnten“ erinnert sich Horst Bier an den ersten Erfolg mit DC/DC-Wandlern.

Über entsprechende Werbung wurden schnell weitere Unternehmen auf das neue Bauteil aufmerksam. „Es war die Zeit, als große Elektronikhersteller das Thema „Outsourcing“ entdeckten“, resümiert der heute noch im Unternehmen tätige Firmengründer. Zügig wurde die Produktfamilie ausgebaut – weitere Spannungen und größere Leistungen kamen hinzu. „Mein Vater hat nicht zuletzt dank seiner Aktivitäten bei Schaltnetzteilen früh erkannt, welches Potenzial in DC/DC-Wandlern steckt“, ergänzt Karsten Bier, der die Firmengruppe seit fast 10 Jahren leitet. Diese Erkenntnis war es, die in den Neunzigern zur Entscheidung führte, RECOM auf den Wachstumsmarkt von DC/DC-Wandlern zu fokussieren. Dem Trend zum „Netzteil von der Stange“ – so die strategische Überlegung – würden viele dezentral über einzelne Platinen verteilte DC/DC-Wandler folgen. Und immer weniger Firmen würden sich im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung mit der Entwicklung eigener Lösungen befassen wollen.

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Das HighTech-Land Taiwan wird früh zum Produktionsstandort

DC/DC-Wandler bestehen, wie eingangs erwähnt, im Wesentlichen aus analogen Komponenten einschließlich solcher mit elektromagnetischen Eigenschaften wie Trafos und Drosseln. Diese müssen zusammen mit Leistungshalbleitern auf engstem Raum so arrangiert werden, dass Störpegel minimiert und die Zuverlässigkeit maximiert werden. Das erfordert neben cleverem Design einen vergleichsweise hohen Anteil manueller Arbeit in der Produktion. Insbesondere das Bewickeln kleinster Ringkerne war ein arbeitsintensiver, in Deutschland recht teurer Prozess. Spätestens als die ersten Kopien von RECOM-Wandlern aus fernöstlicher Produktion auf dem Markt auftauchten, war Horst Bier klar, dass man auf Dauer nur dann wettbewerbsfähig bleiben würde, wenn man selbst in Asien produziert.

In Taiwan war man auf ein Unternehmen aufmerksam geworden, das ursprünglich nur Trafos und Drosseln produzierte – inzwischen aber begonnen hatte, das Design einzelner RECOM-Wandlern zu adaptieren und unter eigenem Namen in Asien zu vermarkten. „Eigentlich wollten wir den Laden gleich mit einer Klage überziehen“ erinnert sich Horst Bier. Stattdessen habe man sich aber an einen Tisch gesetzt und eine weitgehende Kooperation beschlossen. Danach habe man begonnen, RECOM-Wandler in einem Joint Venture in Taiwan entwickeln und fertigen lassen. Diese Kooperation mündete 2012 in die RECOM Technology Taiwan. Auf drei hochmodernen SMT-Straßen werden jährlich rund 15 Mio. DC/DC-Wandler nahezu vollautomatisch gefertigt und geprüft.

Trotz fernöstlicher Produktion und globaler Ausrichtung sieht Karsten Bier RECOM auch heute noch als europäisches Unternehmen. Europäisch sei man nicht nur wegen des Entwicklungs- und Support-Centers in Gmunden – auch die Ansprüche an Qualität und Langlebigkeit der Produkte seien höchster, europäischer Standard.

Artikelfiles und Artikellinks

(ID:44986442)