Die Internationale Raumstation ISS musste in den vergangenen Jahren mehrmals ihre Umlaufbahn ändern, um drohende Kollisionen mit Weltraumschrott zu vermeiden. Japanische Forscher möchten dieses Problem mit dem Laser eines Teleskopsystems lösen.
Raumstation ISS: Japanische Forscher haben vorgeschlagen, Weltraumschrott mit einer Laserkanone abzuwehren.
(Bild: NASA/ESA)
Nach wissenschaftlicher Einschätzung befinden sich derzeit an die 3000 Tonnen Weltraumschrott in der irdischen Umlaufbahn. Dabei handelt es sich unter anderem um abgestoßene Triebwerke von Raketen und Entkopplungsringe, aber auch um Kleinteile wie Schrauben.
Eigentlich zum Aufspüren kosmischer Strahlung gedacht, könnte das EUSO-Teleskop auch zur Bekämpfung von Weltraumschrott genutzt werden.
(Bild: RIKEN)
Auch wenn diese Objekte oft nur über eine geringe Masse verfügen, bewegen Sie sich relativ zur Raumstation zum Teil mit Geschwindigkeiten von bis zu 36.000 Stundenkilometern. Alles, was größer als 10cm ist, wird als potentiell gefährlich für die ISS eingestuft, da ein solcher Gegenstand leicht die Hülle durchschlagen oder beschädigen könnte. Derzeit sieht das Protokoll für einen möglichen Einschlag vor, die Station bei entsprechender Vorlaufzeit aus dem Weg zu schieben, während die Crew in einer angedockten Kapsel Zuflucht sucht, in der sie notfalls zur Erde zurückkehren könnte.
Der neue, aggressivere Vorschlag bezieht sich auf das Extreme Universe Space Observatory (EUSO), dass voraussichtlich im Jahr 2017 in Japans ISS Modul installiert werden soll. In erster Linie soll dieses Element die Atmosphere auf ultraviolette Emissionen, verursacht durch kosmische Strahlung, untersuchen. Astrophysiker Toshikazu Ebisuzaki vom Riken Computational Astrophysics Laboratory schlägt allerdings vor, dass das System auch zur Lokalisierung von Weltraumschrott genutzt werden könne.
Das vorgeschlagene Lasersystem verfüge über einen sogenannten Coherent Amplification Network (CAN) Laser. Auf ein Stück Weltraumschrott konzentriert, könnte dieser die Oberfläche des anvisierten Objekts verdampfen, wodurch eine Plasmawolke entstünde und die potentielle Gefahr von der Raumstation weggelenkt werden würde. Ein voll ausgebautes System dieser Art verfüge über einen 100.000W-UV-CAN-Laser der in der Lage ist, 10.000 Pulse pro Sekunde zu feuern. Objekte könnten damit in einer Reichweite von knapp 100km um die Station erfasst werden. EIn solches System würde nach aktuellem Stand Lithium-Ionen-Batterien mit einem Gesamtgewicht von 8kg benötigen.
Derzeit handelt es sich bei dem Abwehrmechanismus nur um einen Vorschlag. Allerdings möchten die Wissenschaftler eine Proof-of-Concept-Version des Lasers in absehbarer Zeit auf der Station installieren - mit einer Miniaturversion des EUSO und einer 10W-Version des UV-CAN-Lasers, die 100 Pulse die Sekunde feuern kann. Das größte Hindernis an der Realisierung des Laserabwehrsystems sei laut Ebisuzaki allerdings, die Finanzierung dieses Projekts sicherzustellen.
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Stand vom 15.04.2021
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