„Invent a Chip Challenge“: Mit Kreativität und Forschergeist zum Sieg

Redakteur: Michael Eckstein

Nachwuchs für das Innovationsland Deutschland: Mit viel Kreativität und Forschergeist haben Schüler bei der „Invent a Chip Challenge“ kniffelige Problemstellungen gelöst. Nun haben das BMBF und der VDE 10 Jugendliche zu Siegern und Siegerinnen gekürt.

Anbieter zum Thema

So sehen Sieger*innen aus: In diesem Jahr fand der von BMBF und VDE ausgerichtete Wettbewerb "Invent a Chip" als "Invent a Chip Challenge" online statt.
So sehen Sieger*innen aus: In diesem Jahr fand der von BMBF und VDE ausgerichtete Wettbewerb "Invent a Chip" als "Invent a Chip Challenge" online statt.
(Bild: VDE)

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) zeichneten gestern Abend virtuell die Siegerinnen und Sieger beim diesjährigen Schülerwettbewerb „Invent a Chip“ aus. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie fand 2020 erstmals keine Praxisphase im Wettbewerb statt, in der die Jugendlichen an ihren Erfindungen arbeiten konnten. Stattdessen konnten sie in diesem Jahr spannende Tüftelaufgaben über vier Monate hinweg in einem neuen, mehrstufigen Online-Wettbewerb lösen.

Die vielseitigen Aufgaben der 19. Wettbewerbsrunde von „Invent a Chip“ entwickelte das Institut für Mikroelektronische Systeme an der Universität Hannover. „Ausgehend von einfachen logischen Gattern ging es darum, einen komplexen Sekundenzähler zu entwickeln. Die Challenge gliederte sich dafür in fünf Aufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad“, sagt Koordinator Nicolai Behmann, der am Institut als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Das Besondere: Es ging nicht um die Entwicklung von Software oder einer App, sondern um das Design eines Mikrochips, der das Sekundenzählen in Hardware leistet.

An der Challenge konnten Jugendliche der Jahrgangsstufen 8 bis 13 von allgemein- oder berufsbildenden Schulen in Deutschland teilnehmen. Anlässlich der Preisverleihung erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Für unser Innovationsland brauchen wir die klügsten und kreativsten Köpfe! In unseren Schülerinnen und Schülern steckt viel erfinderisches Potenzial. Das zeigt der Wettbewerb 'Invent a Chip' jedes Jahr aufs Neue.“ Besonders beeindrucke sie dabei, wie tief die Jugendlichen in die komplexe Thematik eintauchen und zu wahren Expertinnen und Experten im Chipdesign würden.

Spaß am Umgang mit Mikroelektronik

Ihr Engagement für den Wettbewerb zeige eindrucksvoll, wie viel Spaß der Umgang mit Mikroelektronik machen kann – einem der wichtigsten Zukunftsthemen für das Innovationsland Deutschland. Deshalb habe man letzte Woche im Bundeskabinett das neue Forschungs- und Innovations-Rahmenprogramm zur Mikroelektronik für die kommenden Jahre verabschiedet. „Im Wettbewerb 'Invent a Chip' haben die Schülerinnen und Schüler genau das gezeigt, was wir brauchen: Kreative Ideen, Neugier auf Wissen und Lust, Neues auszuprobieren. Von so viel Erfindergeist können wir in Deutschland nicht genug haben.“

Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender des VDE, fügt hinzu: „Wir freuen uns, dass wir bei unserer virtuellen Preisverleihung viele engagierte junge Menschen auszeichnen können.“ Sie hätten das digitale Abenteuer gewagt und damit zum Erfolg der beigetragen. Vieles sei dabei weit über klassisches Schulwissen hinaus gegangen. „Wir freuen uns besonders, dass die Schülerinnen und Schüler in bester Ingenieursmanier auch im Rahmen des Online-Formats effiziente Lösungen gefunden haben.“

Entwicklerboards für die Siegerinnen und Sieger

Seit 2002 veranstalten das BMBF und der VDE jährlich gemeinsam den Schülerwettbewerb „Invent a Chip“. Die wissenschaftliche Betreuung übernimmt das Institut für Mikroelektronische Systeme, Fachgebiet Architekturen und Systeme, der Leibniz Universität Hannover. Am digitalen Kräftemessen können Jugendliche der Jahrgangsstufen 8 bis 13 von allgemein- oder berufsbildenden Schulen in Deutschland teilnehmen.

Die zehn Siegerinnen und Sieger der „Invent a Chip Challenge“ erhalten jeweils ein Preisgeld von 500 Euro, ein spezielles Hardware-Entwickler-Board für das Chipdesign, ein Online-Tutorial. Dazu kommen Kontakte zu Unternehmen und Hochschulen, beispielsweise durch Praktika. Die aktuelle Wettbewerbsrunde haben unter anderem Bosch, Cologne Chip, Globalfoundries, Infineon, Mentor Graphics, Siemens, Videantis, DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE unterstützt.

Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger sind:

  • Darya Annina vom Aldegrever-Gymnasium in Soest (Nordrhein-Westfalen)
  • Marc Christoph Bremer vom Ratsgymnasium in Stadthagen (Niedersachsen)
  • Markus Gschoßmann vom Deutschherren-Gymnasium in Aichach (Bayern)
  • Thore Lencer vom Gustav-Freytag-Gymnasium in Gotha (Thüringen)
  • Julius Makowski vom Friedlieb-Ferdinand-Runge-Gymnasium in Oranienburg (Brandenburg)
  • Nikolas Rieger vom Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg)
  • Stefan Sedlmair vom Gymnasium Markt Indersdorf (Bayern)
  • Luca Wasmuth vom Europa-Gymnasium Warstein (Nordrhein-Westfalen)
  • Lorenz Wildberg von der Theresienschule in Berlin (Berlin)
  • Jan-Lukas Zakes von der Johann-Georg-Doertenbach-Schule in Calw (Baden-Württemberg)

Schülerwettbewerb „Invent a Chip“

Weitere Informationen zum Schülerwettbewerb

(ID:47004377)