Leistungshalbleiter Infineon sichert sich SiC-Rohmaterial auch in China
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Das Land der Mitte birgt viel (Rohstoff-)Potenzial, wenn es um den Leistungshalbleiter Siliziumkarbid geht. Infineon hat sich in China jetzt gleich zwei Lieferanten gesichert, die Basismaterial und Boules liefern: TanKeBlue und SICC.

Infineon setzt auf den Wachstumsmarkt Siliziumkarbid-Leistungshalbleiter und hat sich dafür ambitionierte Ziele gesetzt: Bis Ende des Jahrzehnts will man einen weltweiten Marktanteil von 30 Prozent bei Halbleiterbausteinen aus Siliziumkarbid (SiC) erreichen. Die Deutschen konkurrieren mit STM, Wolfspeed, Rohm und Bosch.
Um dieses Ziel zu erreichen, will Infineon die eigenen SiC-Fertigungskapazitäten bis 2027 verzehnfachen. Dazu soll 2024 ein neues Werk in Kulim, Malaysia, die Produktion aufnehmen, das die Fertigung im österreichischen Villach ergänzt.
Ohne entsprechendes Rohmaterial sind die Pläne allerdings wenig wert. Die Volksrepublik China gilt als der größte SiC-Rohmaterial-Produzent weltweit. Um sich zusätzliche Rohmaterial-Quellen zu sichern, hat Infineon gleich zwei neue Langzeitverträge mit den chinesischen SiC-Lieferanten TanKeBlue und SICC abgeschlossen.
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Geringere Verluste
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Lieferverträge bestehen u.a. auch mit der japanischen Resonac (ehemals Showa Denko) und der US-amerikanischen Coherent (früher II-VI Incorporated). Auch GT Advanced Technologies, ebenfalls USA, beliefert die Deutschen mit SiC-Boules.
Basismaterial für die Fertigung von SiC-Halbleitern
Beide Unternehmen aus dem Land der Mitte sollen den deutschen Halbleiterhersteller mit wettbewerbsfähigen und qualitativ hochwertigen 150-Millimeter-SiC-Basismaterial und -Boules für die Herstellung von SiC-Halbleitern beliefern und damit langfristig einen zweistelligen prozentualen Anteil der prognostizierten Nachfrage decken.
Die Vereinbarung konzentriert sich in der ersten Phase auf 150-Millimeter-SiC-Boules, in einer zweiten Phase wird auch 200-Millimeter-SiC-Material geliefert, um die Umstellung auf 200-Millimeter-Wafer bei Infineon zu unterstützen.
„Infineon baut seine Fertigungskapazitäten an den Standorten in Malaysia und Österreich deutlich aus, um die steigende Nachfrage nach SiC zu decken. Um unseren Kunden eine möglichst umfangreiche Produktpalette anbieten zu können, verdoppelt Infineon derzeit die Investitionen in SiC-Technologie und das SiC-Produktportfolio. In diesem Zusammenhang verfolgen wir eine Beschaffungsstrategie mit mehreren Lieferanten und mehreren Ländern, um die Resilienz zum Nutzen unserer breiten Kundenbasis zu erhöhen“, so Angelique van der Burg, Chief Procurement Officer bei Infineon.
Aktuell beliefert der deutsche SiC-Halbleiterhersteller eigenen Angaben zufolge weltweit mehr als 3.600 Kunden aus dem Automobil- und Industriebereich mit SiC-Halbleitern. Infineon erwartet, dass sein Umsatz mit SiC-Halbleitern in der ersten Hälfte des Jahrzehnts um durchschnittlich mehr als 60 Prozent pro Jahr wachsen werde und bis Mitte des Jahrzehnts einen Umsatz von etwa 1 Milliarde US-Dollar erreichen wird. Für die zweite Hälfte des Jahrzehnts erwartet Infineon eine anhaltende Wachstumsdynamik.(kr)
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