Verbindungstechnik Industrie 4.0 – Quo vadis?
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Industrie 4.0 oder Internet of Things sind als Schlagworte in aller Munde. Doch was steckt wirklich dahinter? Oder ist alles nur gemachte Hysterie? Wir haben vier Verbindungstechnik-Hersteller befragt.

Das Schlagwort „Industrie 4.0“ wurde im Jahr 2015 auf der CeBit als „Jahrhundertchance“ verkauft, die Hannover Messe lies die Vision der „Smart Factory“ unter dem Motto „Integrated Industry – Join the Network“ konkreter werden. Messe-Vorstand Dr. Jochen Köckler ist überzeugt, dass Industrie 4.0 weit mehr als ein Schlagwort ist. „Sie ist Realität.“ Erstmalig hätten Unternehmen Technologien präsentiert, die man kaufen und einbauen konnte.
„Wir machen die Krumen, die andere nicht machen wollen“, sagte Gunter Blase (igus) einmal. Sein Sohn Frank ergänzt heute: „Auf einmal werden diese Krumen zu Industrie 4.0“. „Wir werden eine Rekordsumme in die IT investieren, weil es eine logische Fortführung von Lean Production ist.“ Diese Denkweise ist nicht neu, aber konsequent und steht exemplarisch für andere Firmen der Branche wie Lapp oder Molex.
Doch wo steht man in der Praxis Industrie? Wir haben einige Verbindungstechnik-Hersteller zum Thema Industrie 4.0 befragt. Die Antworten spiegeln im Prinzip die Marktstudien der Meinungsforschungsunternehmen wider. So fangen viele Unternehmen erst an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Andere sind schon ziemlich weit fortgeschritten.
Ein Beispiel ist Harting. Für die Unternehmensgruppe aus Espelkamp waren die Trends, die sich seit drei Jahren unter Industrie 4.0 subsummieren, auch vorher ablesbar und wurden teilweise vom Unternehmen getrieben, erklärt Andreas Huhmann, Strategy Consultant Connectivity + Networks. So habe man im Jahr 2006 mit Automation IT – die Konvergenz von industrieller Automatisierung und Office IT – eine Diskussion angestoßen, die einen Einfluss auf die vierte industrielle Revolution hat. Dabei habe man sich bewusst als „Enabler“ positioniert. Das bedeutet, dass Komponenten und Lösungen bei Harting im Kontext der wesentlichen Industrie-4.0-Trends stehen.
Auch bei Weidmüller ist „Industrie 4.0“ aktuell wie kein anderes Thema. Das Detmolder Unternehmen fährt bei Industrie 4.0 zwei Ansätze: einmal nutzt man mit der selbstkorrigierenden Stanz-Biege-Maschine – einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt des ostwestfälisch-lippischen Spitzenclusters „it’s OWL“ – Industrie 4.0 in der eigenen Fertigung; zweitens unterstützt man mit verschiedenen Produkt-Familien die Kunden bei der Realisierung von Industrie-4.0-Projekten.
Sensorik, intelligente Steuerungen und Datenverarbeitung
„Die Konzepte von Industrie 4.0 beruhen auf mehr Sensorik, intelligenten Geräten, Steuerungen und Datenverarbeitung. Das alles sind Themen, die wir in unserem Produktportfolio bereits haben und konsequent vorantreiben. Auch Steckverbinder und die Verbindungstechnik werden hierzu einen wichtigen Beitrag leisten – nicht nur für die Kommunikation“, erklärt auch Bernd Horrmeyer, Fachreferent für Standardisierung in der Division Device Connectivity bei Phoenix Contact.
Als Anbieter von Kommunikationsinfrastrukturen im industriellen Umfeld setzt sich Hirschmann/Belden ebenfalls intensiv mit den Entwicklungen rund um Industrie 4.0 auseinander. Insbesondere in den Bereichen Security und Wireless beobachtet und treibt das Unternehmen den Markt. „Unsere Technologien und Lösungen halten bereits heute schon den Anforderungen von Industrie 4.0 in den allermeisten Fällen stand. Mit unserem Ansatz Connected Security stimmen wir unsere Steuerleitungen, Steckverbinder, Netzwerktechnologie und Trainingsprogramme optimal aufeinander ab, um unseren Kunden maximale Effizienz bei höchster Sicherheit zu gewährleisten“, kommentiert Dr. John Herold, Vice President Industrial Marketing bei Belden Electronics.
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