Globalfoundries legt 7-nm-Chip-Produktion auf Eis

Redakteur: Sebastian Gerstl

Der Halbleiterfertiger Globalfoundries hat angekündigt, seine Pläne zur Fertigung von 7nm-FinFET-Halbleitern vorläufig auszusetzen. Stattdessen werde das Unternehmen seine Ressourcen auf das die 14- und 12-nm-Verfahren konzentrieren.

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Luftaufnahme des Globalfoundries-Werk in Dresden. Der Auftragsfertiger für Halbleiterprodukte hat angekündigt, seine laufenden Programme zur Fertigung von Chips mit Strukturgrößen von 7nm und kleiner bis auf Weiteres einzustellen.
Luftaufnahme des Globalfoundries-Werk in Dresden. Der Auftragsfertiger für Halbleiterprodukte hat angekündigt, seine laufenden Programme zur Fertigung von Chips mit Strukturgrößen von 7nm und kleiner bis auf Weiteres einzustellen.
(Bild: Aerial_photograph_of_Globalfoundries_Dresden.jpg / Aerial_photograph_of_Globalfoundries_Dresden.jpg / Fensterblick / CC BY-SA 3.0 / BY-SA 3.0)

„Globalfoundries wird sein 7nm-FinFET-Programm auf unbestimmte Zeit einstellen“, teilte ein Sprecher des Auftragsfertigers von Halbleiterprodukten mit. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies auch die Pläne zu den 5-nm- und 3-nm-Programmen des Unternehmens betrifft. Ursprünglich hatte man geplant, für Kunden erste Tape-Outs auf Basis des 7nm-FinFET-Fertigungsprozesses ab dem vierten Quartal 2018 durchzuführen.

„Die überwiegende Mehrheit der heutigen Fabless-Kunden möchte mehr Wert aus jeder Technologiegeneration herausholen, um die erheblichen Investitionen zu nutzen, die für die Entwicklung jedes einzelnen Technologieknotens erforderlich waren", sagt Tom Caufield, CEO von Globalfoundries. Die Designplattformen, die mit jeder neu erschlossenen Node entstünden, erlaube es demnach, mehrere Wellen an neuen, optimierten Designs zu bedienen. Dies erlaube jedem Prozessknoten eine längere Lebensdauer - und mache daher größere, schwerwiegende Investitionen in neue, kleinere Nodes vorläufig nicht nötig.

„Diese Branchendynamik hat dazu geführt, dass weniger Fabless-Kunden in die äußersten Grenzen des Moore's Law vorstoßen." sagt Caufield. "Wir verlagern [daher] unsere Ressourcen und unseren Fokus, indem wir uns stärker auf unsere Investitionen in die differenzierten Technologien in unserem gesamten Portfolio konzentrieren, die für unsere Kunden in wachsenden Marktsegmenten am relevantesten sind".

Die Fachzeitschrift Electronics Weekly mutmaßt, dass es Globalfoundries selbst an neuen Investitionen mangeln könnte: Demnach habe der in Abu Dhabi ansässige Mehrheitseigner Abu Dhabi beschlossen, nicht mehr in das Unternehmen zu investieren, und fordere nun eine größere Wirtschaftlichkeit des Halbleiterfertigers ein. solle Gewinne erwirtschaften. Mubadala hatte 2008 – damals noch unter dem Namen Advanced Technology Investment Company (ATIC) firmierend – den Mehrheitsanteil an der Halbleiterfertigung von AMD übernommen und im Jahr darauf in Globalfoundries ausgegründet. Der Eigner hat seitdem schätzungsweise 20 Milliarden Dollar in den Halbleiterfertiger investiert und erwarte nun Gewinne.

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