Seltene Erden China kauft die Hälfte aller Lithium-Minen weltweit
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Der Markt um Lithium als Rohstoff ist weltweit umkämpft. Einer der größten Lithium-Produzenten ist der US-Anbieter Albemarle. Doch viele Übernahmen auf dem Lithium-Markt werden von chinesischen Anbietern getätigt.

Die Hälfte aller Lithium-Minen weltweit werden von chinesischen Unternehmen übernommen. Im Gegensatz zu westlichen Konzerne setzen die Asiaten voll auf den Erfolg von batteriebetriebenen Autos. Der Wettbewerb um Lithium-Vorkommen mit den USA dürfte in den kommenden Jahren zunehmen.
Zu Jahresbeginn hatte der US-amerikanischer Spezialchemiekonzern Albemarle seinen Langfristausblick für den Lithium-Markt und auch seine Preisprognosen für dieses Jahrzehnt deutlich angehoben. Der Ausblick des größten Lithium-Produzenten der Welt wurde am Markt ein wenig mit Kopfschütteln quittiert. Doch das Management handelt. So setzte sich der US-Konzern nun mit seinem Übernahmeversuch bei der australischen Liontown Resources durch.
Chinesen sind an Lithium interessiert
Das ist ein bemerkenswerter Deal, der zeigt, welches Potenzial Firmen haben, wenn sie über ein oder mehrere attraktive Vorkommen verfügen. Doch es ist nur ein Deal, der vor allem in westlichen Medien für Schlagzeilen sorgt. Denn die meisten Übernahme im Lithium-Sektor tätigen chinesische Unternehmen. Das zeigt zumindest eine Auswertung von Bloomberg und S&P Global. Demnach haben Chinas Firmen seit 2018 die Hälfte aller größeren Übernahmen getätigt. Dabei liegen die Hälfte der erworbenen Minen in Kanada und Australien. Dazu kommen Länder Argentinien, die Demokratische Republik Kongo und Simbabwe.
Für viele ist die Logik klar. Seit dem bereits Barack Obama vor rund einem Jahrzehnt das pazifische Jahrhundert heraufbeschworen hat, sehen die USA die Chinesen als Konkurrent um ihre Vormachtstellung. China aber will sich nicht abhängig machen von den USA und baut seinen Einfluss im Rohstoffsektor massiv aus. Dies gilt insbesondere bei Metallen, deren Versorgung sowohl China als auch die USA als kritisch sehen. Und dazu zählt auch Lithium. Zum zweiten will China seine Vormachtstellung bei der Verarbeitung von Lithium festigen. Schließlich wird mehr als die Hälfte des globalen Angebots in chinesischen Anlagen verarbeitet. Davon zeugt auch, dass chinesische Konzerne sich seit 2021 an 13 größeren Lithium-Unternehmen beteiligt haben.
Das waren die größten Lithiumreserven 2022
Der Wettbewerb zwischen den USA und China um Vorkommen dürfte sich künftig auf Südasien, Südamerika und Afrika fokussieren. Denn sowohl Australien und Kanada stehen inzwischen chinesischen Investments oder Übernahmen kritisch gegenüber. Kanada hat sogar für drei solche Deals keine Genehmigung erteilt.
Weltweit belaufen sich die Ressourcen von Lithium auf ein Volumen von rund 26 Millionen Tonnen im Jahr 2022. Lithium wird aus verschiedenen Vorkommen gewonnen – besonders aus Festgestein und Sole. Die wichtigsten Förderländer von Lithium sind derzeit Australien, Chile und China [1].
Referenz
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