Start am Donnerstag Galileo – 7 Fakten zum europäischen Satellitennavigationssystem

Redakteur: Peter Koller

Extrem genau soll es sein und Europas Selbstbewusstsein aufpolieren: Das europäische Navigationssystem Galileo. Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan geht es nun endlich los.

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So soll es aussehen, wenn am Donnerstag die Sojus-Rakete den ersten Galileo-Satelliten in den Orbit bringt (Alle Fotos: ESA)
So soll es aussehen, wenn am Donnerstag die Sojus-Rakete den ersten Galileo-Satelliten in den Orbit bringt (Alle Fotos: ESA)

Am Donnerstag (20. Oktober) um 12.34 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit sollen die ersten beiden Satelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana starten.

Eine Sojus-Rakete wird sie in den Weltraum bringen - es ist der erste Start einer russischen Rakete in Kourou, der ein neues Kapitel in der internationalen Raumfahrt markiert.

Prestigeprojekte der öffentlichen Hand haben meist eines gemeinsam: Sie brauchen mehr Zeit und sind teurer als gedacht. So auch beim Satelliten-Navigationssystem Galileo der Europäischen Union. Was Galileo kostet, was es bringen soll - ein Überblick:

GPS gibt es seit Jahren. Warum ein europäisches System?

Galileo sichere die Unabhängigkeit Europas in einem Sektor, der für die Wirtschaft wie auch die Bürger «kritisch» geworden sei, erklärt die Europäische Kommission.

Das US-System steht trotz der zivilen Nutzungsmöglichkeiten unter militärischer Kontrolle, ebenso das russische Projekt Glonass. Im Fall bewaffneter Konflikte könnte GPS nur dem US-Militär zugänglich sein.

«Galileo ist fortschrittlicher, effizienter und verlässlicher als das bestehende US-amerikanische System GPS», verspricht die EU außerdem.

Wie funktioniert die Technik?

Kernstück des Systems sind Satelliten, die auf drei verschiedenen Umlaufbahnen in mehr als 23 000 Kilometern Höhe kreisen und ihre Position sowie die Uhrzeit zur Erde senden. Das Empfangsgerät - etwa ein Navi - berechnet, wie lange die Signale unterwegs waren und ermittelt so den eigenen Standort.

Je mehr Satelliten in Reichweite sind, desto genauer ist die Peilung. Für eine genaue Zeitangabe sollen Atomuhren sorgen.

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