Verbindungstechnik Funktionsbausteine für das Verteilerblock-System PTFIX
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Moderne Reihenklemmensysteme sind leistungsfähig und werden in einer Vielzahl von Varianten angeboten, deren Installation und Konfiguration kann jedoch sehr aufwendig und kostenintensiv sein. Das PTFIX-Verteilerblocksystem bietet hier viele Möglichkeiten zur Optimierung.

Elektrofachkräfte wie z.B. Schaltschrankbauer, Installateure oder Konstrukteure werden bei der Umsetzung von Projekten vor die Herausforderungen gestellt, schnell, kostengünstig und möglichst kompakt zu verdrahten. Wenn am Ende die Anschlussqualität stimmt und Wartungsfreiheit und spätere Erweiterbarkeit gegeben sind, hat man alles richtig gemacht.
Komponenten für diese Aufgaben bietet der Markt reichhaltig. Hochwertige Reihenklemmensysteme mit unterschiedlichen Anschlusstechniken und umfangreichen Zubehör machen die Auswahl nicht leicht, führen letztendlich jedoch meist zu leistungsfähigen Lösungen.
Aber ist das ausgewählte Paket für die Anwendung wirklich das beste? Geht es nicht doch noch etwas kleiner und kostengünstiger? Und wie groß ist eigentlich der Zeitaufwand, den die Installation und die Verdrahtung meiner Lösung beansprucht?
Deren Planung ist komplex, denn nicht nur die rein elektrischen Parameter der Applikation sind von Interesse. Schon bei der richtigen Wahl der Anschlusstechnik lässt sich später eine Menge Verdrahtungszeit einsparen, und Zeit ist Geld.
Wird bei der Anwendung von Schraubverbindungen noch zwingend eine Prüfinstanz für den jeweils richtigen Drehmomentbereich benötigt, also ein teurer und wartungsaufwendiger Drehmomentschrauber, so fällt dies bei der Wahl von Federkraftanschlüssen weg. Sofern massive Leitungen oder flexible Leiter mit Aderendhülse Verwendung finden, lohnt es sich, die vorteilhafte Direktstecktechnik Push-in zu verwenden.
Hiermit erzielt man ein Maximum an Zeitersparnis und Verbindungssicherheit. Man könnte bei der Direktstecktechnik im übertragenen Sinne von einer „digitalen“ Klemmstelle sprechen: angeschlossen oder nicht angeschlossen – Zustände dazwischen, die bei falschen Drehmomenten bei Schraubverbindungen entstehen können, gibt es hier nicht.
Platzeinsparung und Flexibilität – passt das zusammen?
Mit der Einführung der PTFIX-Verteilerblockserie mit Push-in-Anschluss haben die Blomberger Ingenieure neue Möglichkeiten der universellen Verdrahtung erschaffen. Bewusste Reduktion auf ein Minimum an wichtigen Funktionen und somit das Erreichen besonders kleiner Baugrößen bei einfacher Anwendung setzt hier neue Akzente.
So ist es möglich, die Grundblöcke mit unterschiedlichen Adaptern zu versehen, um sie jeweils senkrecht oder waagerecht auf allen gängigen DIN-Schienen TH 35 und TH 15 nach IEC (DIN EN) 60715 zu montieren (Bild 1).
Außerdem werden Flanschadapter angeboten, mit denen die PTFIX-Produkte an Oberflächen geschraubt werden können – und dies sogar in theoretisch endlos langer Anreihung. Die wohl ungewöhnlichste Montageart, aber gleichsam auch die Rettung für viele Projekte, wo kein regulärer Montageraum zur Verfügung steht, ist die Klebemontage, für die ebenfalls PTFIX-Varianten erhältlich sind. Folie abziehen, auf eine saubere Fläche kleben, fertig – einfach und schnell.
Für Projekte, in denen schnelle Montagezeiten wichtiger sind als hohe Flexibilität, bieten die Blomberger Spezialisten bereits vormontierte Artikel mit Montageadapter an; dann heißt es für den Elektroinstallateur nur noch: Auspacken – Einbauen – Verdrahten.
Noch einen Schritt weiter in Richtung Zeitersparnis geht der Konfigurator, der auf der Webseite zur Verfügung steht. Mit diesem Werkzeug können beliebige Kombinationen unterschiedlicher Blöcke inklusive Adapter und individueller Beschriftung erstellt und sofort komplett über den Warenkorb bestellt werden.
Bislang sind im Produktportfolio aus Blomberg Verteilerblöcke mit oder ohne Sammelanschluss in verschiedenen Anschlussquerschnitten von 1,5 bis 10 mm² abgangsseitig enthalten. Hier ist zu erwähnen, dass durch die sogenannten Monoblöcke mit nur zwei Anschlüssen praktisch die Funktion der Durchgangs-Reihenklemme abgebildet wird und somit nicht nur eine Distribution, sondern auch eine Einzelsignalverdrahtung erfolgen kann.
Somit bietet das PTFIX-System schon heute die Möglichkeit, sehr komplexe Schaltungen extrem platzsparend, flexibel und schnell umsetzen zu können.
Trennen, prüfen, absichern, stecken
Das Unternehmen erweitert nun die Artikelfamilie um Funktionsbausteine, wodurch Möglichkeiten zum Trennen, Prüfen, Absichern und sogar das Stecken diskreter Bauelemente wie Dioden oder Widerstände zur Verfügung stehen.
Diese Steckelemente sind Standard im Reihenklemmensystem Clipline Complete, jedoch finden sich diese Funktionen bislang marktweit nicht in solch kleinen, flexiblen und konfigurierbaren Verbindungselementen wie im PTFIX-System.
Durch die Anwendung bereits etablierter Zubehörteile wie Trennmessern und -steckern sowie Sicherungssteckern und Bauelementeträgern ist es somit einfach, auch da auf das PTFIX-System umzustellen, wo bislang aufgrund Platzmangels keine Standardlösungen für die genannten Funktionen möglich waren.
Das Unternehmen bietet einen PTFIX-Grundblock mit offener Trennzone zum Einstecken frei gewählter Zubehörstecker wie dem Bauelementestecker P-CO, dem Trennstecker P-DI, dem Durchgangsverbinder P-FIX und dem Sicherungsstecker P-FU. Hier steht dem Anwender eine Vielzahl von frei kombinierbaren Möglichkeiten offen.
Der Block verfügt über einen Sammelanschluss mit 6 mm² Bemessungsquerschnitt, bei den 6 Abgriffen liegt dieser bei 2,5 mm². Die Anschlüsse können aber auch bis zu 10 mm² respektive 4 mm² massive Leitungen aufnehmen (Bild 2).
Trennfunktion im Miniaturformat
Für Anwendungen im Maschinen- und Steuerungsbau sowie in der Prozesstechnik sind Messertrennklemmen besonders geeignet. Auch PTFIX-Blöcke sind mit Trennmessern in zwei Varianten verfügbar. Die Anzahl der verfügbaren Anschlüsse und Anschlussquerschnitte sind wie beim Grundblock, jedoch verfügen die beiden Varianten über vorinstallierte Trennmesser in den Trennzonen.
Die Unterschiede liegen bei der Bedienung der Messer: Die MT-Variante bietet die altbekannten Trennmesser, welche mithilfe eines Schraubendrehers geöffnet werden müssen und deshalb besonders sicher gegen unbeabsichtigtes Betätigen sind. Viele Anwender installieren die Komponenten allerdings in geschützten Bereichen, z.B. in verschlossenen Schaltschränken oder Verteilerkästen, und bevorzugen daher die Möglichkeit, Trennmesser werkzeuglos zu öffnen.
Genau dies bieten die PTFIX-Blöcke mit MTL-Trennmesser. Das Trennmesser ist mit einem Kunststoffhebel verbunden, mit dem sich die Verbindung mühelos mit dem Finger öffnen lässt.
Die Baugrößen dieser Trennvarianten mit einer Länge von 47,5 mm und einer Breite von 28,6 mm sind sehr kompakt, und das trotz der in diesem Produkt befindlichen sieben Push-in-Anschlüsse, jeweils inklusive eines 2,3-mm-Prüfabgriffs sowie sechs Trennzonen.
Je nach Bestückung der Trennzonen variiert die Höhe des Blocks zwischen 21,7 mm (TG-Variante), 23,3 mm (MT-Variante) und 28,14 mm bei der MTL-Variante. Verwendet man Tragschienenadapter kommen noch 0,7 mm bzw. 2,2 mm plus Tragschienenhöhe hinzu. Solche Größenordnungen bieten in vielen Anwendungen neue Möglichkeiten zur Stromkreistrennung.
Normativ qualifiziert sind die PTFIX-Trennblöcke nach der harmonisierten Norm IEC (DIN EN) 60998-2-2 und bei Verwendung von Tragschienenadaptern nach IEC (DIN EN) 60947-7-1, wo 400 V und max. 20 A je Trennzone abgeprüft sind.
FIX-Format für Fein- bzw. G-Sicherungseinsätze
Um das Angebot für Maschinenbauer, Prozesstechniker und viele andere Elektrofachkräfte zu komplettieren, bieten die Blomberger ab 2022 einen Sicherungsträger für Fein- bzw. G-Sicherungseinsätze 5 x 20 mm an. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, in der gleichen Baugröße der Verteiler- und Trennvarianten sechs Strompfade zusammenhängend über einen Sammelkontakt einzeln absichern zu können.
Wie vom Clipline Complete-System gewohnt, sind neben dem reinen Sicherungsträger auch Varianten mit Leuchtanzeige bei ausgelöstem Sicherungseinsatz für 24, 60 und 250 V erhältlich. Die Sicherungseinsätze werden mit einer platzsparenden Schraubhalterung im Block fixiert (Bild 3). Weit hervorstehende Stecker oder Hebel sind hier nicht zu finden, die konsequente Baugrößenminimierung im PTFIX-Portfolio findet auch hier Anwendung.
Gleiche Baugröße, gleiche Montagemöglichkeiten – so kennt man es bereits bei PTFIX. Anwender, die heute schon mit dem Baukastensystem dieser Produktfamilie arbeiten, müssen sich auch zukünftig nicht bezüglich des Zubehörs umstellen.
Die vorhandenen Tragschienenadapter und Schraubflansche können selbstverständlich zusammen mit dem Sicherungsträger verwendet werden. Ebenso sind alle PTFIX-Produkte gleichen Nennquerschnitts untereinander kombinierbar. Die Varianten mit 2,5- und 4-mm²-Anschlüssen sind von den Seitenmaßen gleich klein, somit kombinierbar und verwenden das gleiche Befestigungs-Zubehör.
Der PTFIX-Sicherungsträger ist nach IEC (DIN EN) 60947-7-3 auf Konformität geprüft. Jeder Sicherungszweig ist dabei für 250 V und max. 6,3 A ausgelegt.
Sämtliche vorgestellten Trenn- und Sicherungsträger-Varianten im PTFIX-Portfolio bieten seitlich exakt dieselben Abmessungen wie die Standard-Verteilerblöcke im gleichen Querschnitt. Dies bedeutet, dass die PTFIX-Funktionsblöcke wie gewohnt mit dem bestehenden System kompatibel sind, sich miteinander verrasten und durch die Standardadapter ebenso montieren lassen.
„Auspacken, anschließen, fertig“
Durch die neuen Trenn- und Sicherungsblöcke im Verteilerblocksystem bietet das Blomberger Unternehmen nun nützliche Funktionen im sogenannten „FIX-Format“ an, die zuvor nur durch größer bauende Reihenklemmen mit zusätzlichem, kostenintensiven Konfigurationsaufwand wie z.B. dem Einbau von Brücken zu realisieren waren.
Nach dem PTFIX-Motto „Auspacken, anschließen, fertig“ tragen die neuen Produkte dazu bei, schnell und individuell komplexe Projekte umzusetzen.
* Dipl.-Ing. (FH) Stephan Pollmann arbeitet im Product Marketing Clipline, Industrial Cabinet Connectivity, bei Phoenix Contact in Blomberg.
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