Kickstarter-Aktion Fahrradhelm mit integriertem Bremslicht und Blinkern

Von Sebastian Gerstl

Mehr Sicherheit für Fahrradfahrer: Das Hardware-Startup Lumos präsentiert einen Fahrradhelm mitsamt integrierten Blink- und Bremslichtern. Mit über 125.000 US-Dollar wurde das Crowdfunding bereits nach 24 Stunden erfolgreich finanziert.

Der "Lumos" Fahrradhelm bietet integriertes Frontlicht, gelbe Blinker an den Seiten sowie ein per Accelerometer gesteuertes Bremslicht. Die Blinklichter lassen sich über einen am Lenker angebrachten Funk-Controller auslösen.
Der "Lumos" Fahrradhelm bietet integriertes Frontlicht, gelbe Blinker an den Seiten sowie ein per Accelerometer gesteuertes Bremslicht. Die Blinklichter lassen sich über einen am Lenker angebrachten Funk-Controller auslösen.
(Bild: Lumos/Kickstarter)

Für Fahrradfahrer bestehen die größten Gefahren bei Dunkelheit: Das Fahrrad wird auch bei ausreichender Beleuchtung von Autofahrern oft schlecht wahrgenommen, ein Armsignal zum Abbiegen schnell übersehen. Nicht jeder Radler hat auch bei einbrechender Dunkelheit daran gedacht, reflektierende Kleidung oder die abnehmbare Fahrradbeleuchtung mitzunehmen, wenn er sich bei zunehmender Dunkelheit im Straßenverkehr wiederfindet.

Dies sind jedenfalls die Beweggründe, die Start-Up-Gründer Eu-wen Ding für seinen „Fahrradhelm der nächsten Generation“ aufführt: Mit 60 starken LEDs ausgestattet, soll Lumos Radfahrern einen zertifizierten Fahrradhelm bieten, der mit integrierter Beleuchtung sicherstellt, dass sie von Autofahrern nicht mehr so leicht übersehen werden.

Ausstattung des Lumos-Fahrradhelms im Überblick: Insgesamt verfügt der 410g schwere Helm über 60 LEDs.
Ausstattung des Lumos-Fahrradhelms im Überblick: Insgesamt verfügt der 410g schwere Helm über 60 LEDs.
(Bild: Lumos/Kickstarter)

Neben der frontalen Beleuchtung durch 14 LEDs sind die auffälligsten Merkmale am Lumos-Helm die integrierten Blinker für den Fahrtrichtungswechsel und das Bremslicht. Die jeweils 15 LEDs an den beiden Seiten des Helms werden über eine schnurlose Fernbedienung gesteuert, die sich am Lenker des Fahrrads anbringen lässt und nur einmal, bei der ersten Inbetriebnahme, mit dem Helm synchronisiert werden muss.

Sie besitzt einen 2,4 GHz RF (Radio Frequency) Chip, über den der Blinkbefehl an den Helm übermittelt wird. Die Fernbedienung befindet sich nach Angabe des Herstellers nahezu dauerhaft im Sleep Mode und wacht gewissermaßen bei Aktivierung für einen kurzen Moment auf, um nach einigen Millisekunden wieder herunterzufahren.

Auf diese Weise soll die Knopfzellenbatterie, die das Gerät speist, bis zu sechs Monate halten.Ein in den Helm integriertes Accelerometer steuert hingegen die 16 LEDs für das Bremslicht. Sobald registriert wird, dass der Fahrer bremst, sollen die roten LEDs auf der Rückseite des Helms das entsprechend signalisieren.

Die Helmbeleuchtung wird von einem integrierten 1000 mAh-Akku gespeist, der sich über einen microUSB-Anschluss aufladen lässt. Eine Ladung soll für etwa 2,5 Stunden reichen. Der Helm selbst erfüllt den EN 1078-Sicherheitsstandard, der in Europa für Fahrradhelme gilt.

Speziell das Bremslicht auf der Helm-Rückseite orientiert sich an üblichen Warn-Kennzeichnungen, wie sie etwa auch auf reflektierenden Westen für Fahrradfahrer häufig zu finden sind.
Speziell das Bremslicht auf der Helm-Rückseite orientiert sich an üblichen Warn-Kennzeichnungen, wie sie etwa auch auf reflektierenden Westen für Fahrradfahrer häufig zu finden sind.
(Bild: Lumos/Kickstarter)

Das Start-Up arbeitet eng mit einem Helm-Hersteller in China sowie dem in Hong Kong ansässigen Unternehmen Bric Accelerator zusammen. Um das Produkt fertig für den Markt zu machen, haben sich Harvard-Absolvent Eu-wen Ding und Lumos-Mitbegründer Jeff Chen an die Crowdfunding-Plattform Kickstarter gewandt. Dort wurde der Lumos-Helm begeistert aufgenommen: Innerhalb von weniger als 24 Stunden war das auf 125.000 US-Dollar angesetzte Projekt finanziert.

Die erste Frühbucher-Charge zu 89 US-Dollar (ohne Versand) ist bereits vergriffen, eine zweite ist bei 99 US-Dollar angesetzt. Die Hersteller planen, die ersten Exemplare des Fahrradhelms ab April 2016 in die Vereinigten Staaten und EU-Länder ausliefern zu können. Der reguläre Handelspreis soll letztendlich bei voraussichtlich 119 US-Dollar liegen. Erste Muster des Helms sollen ab September diesen Jahres bereitstehen.

In Deutschland und anderen Ländern, etwa auch in Großbritannien, ist nur ein Armsignal zum Kennzeichnen eines Abbiegewunsch ausdrücklich zugelassen. Die Hersteller des Lumos erkennen das auch an: Die Helmbeleuchtung diene explizit als Ergänzung zu den bestehenden Vorgaben, nicht als vollständiger Ersatz.

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