VDI-Tagung „Elektronik im Kraftfahrzeug“ Elektronische Systeme machen Autofahren immer komfortabler und sicherer
Vernetzte Systeme prägen das mobile Leben immer stärker. Sie spielen sowohl für eine verbesserte Sicherheit im Straßenverkehr als auch für einen gestiegenen Komfort unterwegs eine zentrale Rolle und werden immer mehr zum Unterscheidungsmerkmal für die einzelnen Hersteller. Was dies für Hersteller und Zulieferer bedeutet, stand im Mittelpunkt des Pressegespräches auf der VDI-Tagung „Baden-Baden Spezial 2012 - Elektronik im Kraftfahrzeug“.
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Tagungsleiter Wolfgang Runge führte einige Gründe auf, warum viele Entwicklungen zurzeit besonders schnell realisiert werden: „Auf der einen Seite hält die Leistungssteigerung bekannter Technologien bei sinkenden Kosten weiterhin an, gleichzeitig entwickeln Hersteller und Zulieferer neue Modelle der Zusammenarbeit.“
Hersteller übernehmen zunehmend die Softwareintegration
Laut Runge übernehmen die Hersteller immer stärker die funktionale Integration und die Softwareintegration für Fahrerassistenz- und Infotainment-Systeme. Darüber hinaus zeigte er, welchen Stellenwert vernetzte Systeme schon heute in Nutzfahrzeugen und mobilen Arbeitsmaschinen einnehmen. „Bezüglich des teilautonomen Fahrens, der Integration mit der Infrastruktur und des Einsatzes von Telematikanwendungen scheint die Arbeitsmaschine sogar in der Vorreiterolle zu stehen“, sagte Runge.
Aus diesem Grund stellt die Vernetzung und Kommunikation zwischen den einzelnen Anwendungen im Rahmen der drei parallel stattfinden Tagungen einen innovativen Ansatz und interessanten Beitrag dar, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen auf diesen Gebieten langfristig zu sichern.
Autosar wird kontinuierlich erweitert
Die zentrale Bedeutung von Standards machte Dr. Stefan Schmerler, Sprecher von Autosar und Leiter E/E-Architektur & Standardisierung bei der Daimler AG, deutlich und zeigte auf, welche Richtung die Entwicklungspartnerschaft mit dem neuen Release im März 2013 einschlägt: „Der technische Inhalt wird sich von 2013 an auch darauf konzentrieren, Konformität zum Standard und Austauschbarkeit der Anwendungen sicherzustellen sowie die Einrichtung von Konfigurationsprofilen zu ermöglichen und die Rückwärtskompatibilität in größtmöglichem Umfang zu gewährleisten.“ Darüber hinaus nannte der Autosar-Sprecher kontinuierliche und marktgetriebene Funktionserweiterungen sowie die Entwicklung einer flexiblen Work-Package-Struktur als zentrale Aufgaben der Partnerschaft.
Lösungen müssen Qualitätsanforderungen im Auto erfüllen
Der Funktionalitäten elektronischer Systeme im Automobil widmete sich Jürgen Weyer, Geschäftsführer Deutschland der Freescale GmbH: „Die Vernetzung der Fahrzeuge und die zunehmende Integration von Assistenzsystemen wird nicht nur helfen, die Zahl der Unfallopfer zu reduzieren, sondern auch die Einführung elektrischer Fahrzeuge über aktives Verkehrsmanagement begleiten. Beide Funktionen werden das Fahrerlebnis deutlich prägen und damit für den Fahrzeughersteller stark differenzierend sein“. Weyer betonte, dass alle Lösungen den speziellen Qualitätsanforderungen im Automobil Rechnung tragen müssen, was einen erweiterten Temperaturbereich, eine geringe Ausfallrate und die gesicherte Verfügbarkeit von Bauteilen weit über zehn Jahre betrifft.
Hersteller entwickeln stärker Software in Eigenverantwortung
Innovationen und Differenzierung im Automobil und bei Diensten individueller Mobilität bestehen mehr und mehr aus Software. Dr. Reinhard Stolle von BMW zeigte abschließend, welche Auswirkungen die zunehmende Bedeutung von Software auf das Verhältnis zwischen Zulieferern und Herstellern hat. „Wenn Hersteller stärker als bisher Software in Eigenverantwortung entwickeln, müssen wir die Frage der Verantwortungsgrenze neu definieren und das konventionelle Model der Steuergeräte-Verantwortung weiterentwickeln“, sagte Stolle.
500 Teilnehmer diskutierten vernetzte Systeme im Auto
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