Mobilitätsdienst Elektrofahrzeuge im 5G-Netz sicher fernsteuern

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter Lesedauer: 2 min

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Das Start-up Vay zeigt zusammen mit zwei Telekommunikationsanbietern, wie ein Fahrzeug aus der Ferne gesteuert werden kann. Der Dienst nutzt ein spezielles Merkmal im 5G-Netz. Eine Überlastung des Netzwerks wird damit rechtzeitig erkannt.

Die elektrischen Fahrzeuge des Anbieters Vay fahren ohne Fahrer an Bord. Über eine Mobilfunkverbindung werden sie aus einer Telefahrerzentrale gesteuert.
Die elektrischen Fahrzeuge des Anbieters Vay fahren ohne Fahrer an Bord. Über eine Mobilfunkverbindung werden sie aus einer Telefahrerzentrale gesteuert.
(Bild: Vay)

Carsharing hat aktuell einen großen Nachteil: Es ist genau dann kein Fahrzeug zur Verfügung, wenn man es unbedingt braucht. Dann ist auch noch das Problem mit dem Parken in einer Stadt. Eine mögliche Antwort können sogenannte Telefahren sein.

Dahinter steht ein Tür-zu-Tür-Service, indem man seinen Kunden ferngesteuerte Elektroautos bringt und nach der Benutzung des Kunden diese auch parkt. Ein Start-up aus Hamburg hat bereits im Dezember 2022 mit einer Testphase begonnen. Ein kritischer Punkt beim Thema Telefahren ist die Mobilfunkverbindung. Denn bevor und nachdem ein Kunde das Fahrzeug übernimmt, wird es von einem professionell ausgebildeten Telefahrer von einer Telefahrerzentrale aus ferngesteuert zum Kunden gefahren.

Fahrzeug im 5G-Netz fernsteuern

Dazu arbeitet Vay mit redundanten Mobilfunknetzen. Wenn die Verbindung über ein Netz nicht ausreicht, kann das Signal über ein anderes Netz empfangen werden. Auf dem Mobile World Congress präsentieren die Unternehmen eine Alternative: Über eine Live-Verbindung wird ein Elektroauto in Berlin ferngesteuert. In Berlin bewegt sich das Fahrzeug in einem 5G-Test-Netz von Ericsson und Telekom, das mit dem Merkmal L4S (Low Latency Low Loss Scalable) ausgestattet ist.

Bei L4S wird ein hoher Datendurchsatz garantiert und das bei einer geringen Latenzzeit. Es soll damit möglich sein, Netzüberlastungen, Warteschlangen und Paketverluste zu senken. Mögliche überlastete Signale werden auf der Sender- und Empfängerseite dank skalierbarer Algorithmen verwaltet. L4S ist auch Teil der Time-Critical-Communication- (TCC-)Lösungen von Ericsson.

Überlastete Netzwerke mit L4S rechtzeitig erkennen

Vay ist das erste Unternehmen in Europa, das ein Auto ohne eine Person im Fahrzeug auf einer öffentlichen Straße fahren lässt. Ziel von Vay ist es, den Mobilitätsdienst mit ferngesteuerten Autos in Deutschland und den USA anzubieten.

Thomas von der Ohe, Mitgründer und CEO von Vay: „L4S kann die Telefahr-Technologie von Vay grundlegend verbessern. Mit der Funktion lassen sich Netzwerküberlastungen im Voraus erkennen, die Latenz stabilisieren und Paketverluste vermeiden. Der Hauptvorteil von L4S liegt in der verbesserten Ausnutzung der Netzwerkkapazität und damit in der dauerhaften Aufrechterhaltung der bestmöglichen Qualität der Datenübertragung. Die Netzwerkredundanz wird gesenkt.“

Für den Anbieter Vay ergibt sich ein weiterer Punkt: Der Dienst funktioniert auch bei einer geringeren Netzabdeckung und lässt sich im ländlichen Raum anbieten.

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