Elektro-Außenhandel: Rückgang deutlich niedriger als erwartet

Mit einem Exportrückgang von 1,8 % auf 52,8 Mrd. Euro hat die deutsche Elektroindustrie das erste Quartal 2020 abgeschlossen.

Anbieter zum Thema

Die Grafik zeigt die Exporte und Importe der deutschen Elektroindustrie für März 2020, Q1 2020 und für 2019.
Die Grafik zeigt die Exporte und Importe der deutschen Elektroindustrie für März 2020, Q1 2020 und für 2019.
(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)

„Der Rückgang der Lieferungen war deutlich kleiner als das Minus bei Auftragseingängen, Produktion und Umsatz und insoweit auch niedriger als erwartet“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Allerdings waren die Zahlen für März deutlich schlechter: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Exportrate um 4,4 % auf 16,7 Mrd. Euro. „Im zweiten Quartal dürften dann entschieden größere Handelsverluste auflaufen“, so Gontermann.

Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland reduzierten sich im März ebenfalls um 4,4 % gegenüber Vorjahr auf 15,2 Mrd. Euro. Kumuliert von Januar bis März 2020 beliefen sich die Einfuhren auf 47,5 Mrd. Euro. Mit einem Minus von 3,4 % war der Rückgang gegenüber dem ersten Quartal 2019 dabei knapp doppelt so hoch wie bei den Exporten.

Corona-Krise zeigt sich auch in den Exporten

Während die Elektroausfuhren in die Eurozone im März um 12,0 % gegenüber Vorjahr auf 5,1 Mrd. Euro einbrachen, entwickelten sich die Exporte in die USA noch und die nach China wieder positiv. Erstere stiegen im März um 6,5 % auf 1,7 Mrd. Euro, letztere um 7,3 % auf 1,9 Mrd. Euro. Die Lieferungen nach Italien waren im März um 19,3 % auf 715 Mio. Euro rückläufig, die nach Frankreich um 14,6 % auf 1,0 Mrd. Euro und die in die Niederlande um 11,9 % auf 832 Mio. Euro.

In den vollen ersten drei Monaten dieses Jahres gaben die Branchenexporte in den Euroraum um 5,9 % gegenüber Vorjahr auf 16,7 Mrd. Euro nach (Italien: –9,9% auf 2,3 Mrd. Euro; Frankreich: –11,2% auf 2,4 Mrd. Euro). Dagegen erhöhten sich die Lieferungen in die USA im ersten Quartal um 3,9 % auf 4,9 Mrd. Euro. Die Ausfuhren nach China stiegen um 2,5 % auf 5,2 Mrd. Euro.

„Bei den Importen zeigte sich im März eine ähnliche Diskrepanz wie bei den Exporten“, sagte Gontermann. „Auch hier fiel das Europageschäft wesentlich schwächer aus als das mit China und den USA. Das dürfte ein Vorbote sein für die Belastungen, die im transatlantischen Handel erst noch anstehen.“ So gingen die Elektroeinfuhren aus der Eurozone im März um 12,2 % auf 2,6 Mrd. Euro zurück, wohingegen die Importe aus China leicht (um 0,9 % auf 4,0 Mrd. Euro) und die aus den USA sogar zweistellig (um 14,4% auf 1,1 Mrd. Euro) zulegen konnten. Die Lieferungen aus Tschechien sanken im März um 15,5 % auf 760 Mio. Euro, die aus Polen um 7,7 % auf 727 Mio. Euro und die aus Ungarn um 2,8 % auf 655 Mio. Euro.

Mit 9,0 Mrd. Euro im gesamten ersten Quartal 2020 fielen die Elektroeinfuhren aus dem Euroraum um 8,2 % hinter ihren Vorjahreswert zurück. Gleichzeitig sackten die Importe aus Tschechien um 10,2 % auf 2,4 Mrd. Euro ab. Die Einfuhren aus Polen (+ 0,2% auf 2,3 Mrd. Euro) und Ungarn (± 0,0% auf 2,0 Mrd. Euro) blieben auf Vorjahresniveau. Die Importe aus den USA legten zwischen Januar und März noch um 12,1 % auf 3,4 Mrd. Euro zu. Die Lieferungen aus China waren dagegen um 4,0 % auf 12,0 Mrd. Euro rückläufig.

Dieser Beitrag ist zuerst auf unserem Partnerportal MM Maschinenmarkt erschienen.

(ID:46606811)