Digitale Anzeigen steuern Grafik-Framework: Ducati setzt bei digitalen Anzeigen auf Qt

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter Lesedauer: 2 min |

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Der italienische Motorradhersteller Ducati setzt bei seinen digitalen Anzeigen auf Qt, um die Displays zu steuern. Mit einem speziellen Betriebssystem lassen sich die Benutzeroberflächen auf einem PC entwickeln, bevor sie auf die eigentliche Hardware übertragen werden.

Der italienische Motorradhersteller Ducati setzt bei seinen digitalen Anzeigen auf MCU von Qt.
Der italienische Motorradhersteller Ducati setzt bei seinen digitalen Anzeigen auf MCU von Qt.
(Bild: Qt)

Bei den Autos haben sich elektronische Displays im Cockpit durchgesetzt. Oft sind es sogar mehrere Displays, die vor allem Premiumhersteller wie Mercedes und BMW in ihre Luxuslimousinen verbauen. Doch nicht nur in Autos kommen Displays zum Einsatz: Auch bei Motorrädern werden sich verwendet. Jetzt wurde die Qt Group in das offizielle Zulieferprogramm 2023 des italienischen Motorradherstellers Ducati aufgenommen.

Hintergrund: Die digitalen Anzeigen sind auf leistungsfähige Software angewiesen. Für den Motorradhersteller bedeutet das konkret: Das komplexe Displaydesign der Ducati-Motorräder umfasst Splash-Screen-Animationen, dynamische mehrsprachige Menüs, die ihre Position und Größe auf dem Bildschirm ändern. Damit lassen sich neben Echtzeitinformationen auch die Displays jederzeit ablesen.

Mikrocontroller steuert das Display eines Motorrads

Das neue Ducati Scrambler-Modell verwendet einen Mikrocontroller (MCU) für den Betrieb der digitalen Anzeige. Qt bietet mit seinen Chips schnelles Hochfahren, genaues Timing, thermische Effizienz und Echtzeitsteuerung. Das Grafik-Framework Qt for MCUs ermöglicht eine Quasi-3D-Grafik mit einem Arbeitsspeicherbedarf von 1,5 MByte. Qt for MCUs läuft entweder auf hardwarenahen (Bare Metal Operating System) oder auf Echtzeit-Betriebssystemen mit optimierten Bibliotheken, die auf die MCU und den Low-End MPU Footprint zugeschnitten sind.

Ducati entschied sich für Qt for MCUs mit Bare-Metal-Betriebssystem, um ein schnelles, von allen unnötigen Elementen befreites System zu schaffen und gleichzeitig die Benutzeroberfläche auf dem PC zu entwickeln, bevor die eigentliche Hardware fertig war.

„Mit der Qt-Technologie waren wir in der Lage, die Benutzeroberfläche auf dem PC zu kreieren und zu testen, während ein zweites Team die Hardware von Grund auf entwickelte“, erläutert Amilcare Franciosi, Automotive Team Leader bei Egicon, dem Zulieferer, der für die Entwicklung des Scrambler-Clusters verantwortlich war. „Durch diesen parallelen Arbeitsablauf konnten wir die Lieferzeit um über 50 Prozent verkürzen.“

Zusammenhang zwischen UI/UX und Geschäftserfolg

Eine Studie [1] von Qt aus diesem Jahr zeigt, dass Fahrzeughersteller ihre Entwicklungsbudgets auf die Verbesserung der Benutzeroberfläche und des Benutzererlebnisses (UI/UX) ausrichten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Laut dieser Studie planen mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten in den nächsten 12 Monaten mindestens 30 Prozent ihres Produktentwicklungsbudgets für die Verbesserung von UI/UX in Fahrzeugen zu investieren.

23 Prozent planen sogar, zwischen 40 und 49 Prozent dieses Budgets in UI/UX zu investieren. Im Gegensatz dazu haben im Vorjahr nur 25 Prozent der Befragten mehr als 30 Prozent ihres Budgets für UI/UX aufgewendet. Dies deutet darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen UI/UX und Geschäftserfolg zunehmend erkannt wird.

Referenz

Automotive OEMs prioritizing UI & UX spend as momentum builds for software-defined vehicle. Abgerufen am 28.9.2023.

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